Kurzmitteilungsdienst

SMS: Totgesagt, aber immer noch am Leben

Aktuelle Nutzungszahlen legen nahe, dass die SMS im Messenger-Zeitalter als Kommunikationsmedium ausgedient hat. Es gibt aber auch Bereiche, in denen sie noch unverzichtbar ist - doch welche sind das?
Von mit Material von dpa

Die SMS wird durch Messenger verdrängt Die SMS wird durch Messenger verdrängt
Bild: dpa
Im zweiten Jahr in Folge ist die Zahl der in Deutsch­land ver­schickten SMS deut­lich ge­sunken - und zwar von 37,9 Milliarden Kurz­nach­richten im Jahr 2013 auf 22,5 Milliarden im Jahr 2014. Das ent­spricht einem Rück­gang um 41 Prozent, wie der IT-Branchen­ver­band Bitkom auf Basis aktueller Er­hebungen der Bundes­netz­agentur mitteilt. Seit 1999 war die Zahl der verschickten SMS kontinu­ierlich ge­stiegen bis 2012 ein vorläufiger Höhepunkt mit 59,8 Milliarden SMS erreicht war. Grund für den Absturz der Kurz­nach­richt ist der Erfolg von Messenger-Apps.

Die SMS wird durch Messenger verdrängt Die SMS wird durch Messenger verdrängt
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Laut den Informationen gab es 2013 bereits einen deutlichen Rückgang, und zwar um 37 Prozent gegenüber 2012. Innerhalb von zwei Jahren hat sich damit die Zahl der versandten SMS mehr als halbiert - das Ende des Dienstes als Kommuni­kations­medium ist eingeläutet. Wofür brauchen wir die SMS noch?

SMS nur noch für Banking und Grüße an Oma?

Als Hauptgrund für den Abwärtstrend sieht der Bitkom die Verbreitung von Smartphones und den Boom von Messenger-Diensten wie WhatsApp oder iMessage. Eine aktuelle Umfrage habe ergeben, dass sieben von zehn Smartphone-Nutzern (71 Prozent) SMS oder andere Arten von Kurznachrichten versenden. Dabei würden 20 Prozent der Smartphone-Nutzer beide Arten von Kurznachrichten parallel verwenden. 16 Prozent der Befragten texten ausschließlich über Messenger. Doch immer noch über ein Drittel der Studienteilnehmer (35 Prozent) verschicken ausschließlich klassische SMS. Im Rahmen der Studie wurden 1 013 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 642 Smartphone-Nutzer.

Statistik zur Talfahrt der SMS-Nutzung Statistik zur Talfahrt der SMS-Nutzung
Bild: Bitkom
"Wer heute vom Mobiltelefon eine Nachricht schreibt oder ein Bild verschickt, verwendet in sehr vielen Fällen internetbasierte Dienste", sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. Befördert werde der Trend auch dadurch, dass die mobilen Breitbandnetze schneller werden und immer mehr Smartphone-Nutzer mobile Daten-Flatrates nutzen. Interessant ist, was Rohleder weiterhin als Einsatzzweck für die SMS betrachtet: "Gerade junge Menschen, die oft mit ihren Freunden innerhalb kurzer Zeit viele Nachrichten austauschen, nutzen in der Regel eher einen Messenger-Dienst als die SMS. Eine TAN fürs Online-Banking oder die Nachricht an die Großmutter wird dagegen eher per SMS verschickt".

Das angestaubte Image der SMS betrifft überwiegend die zwischenmenschliche Kommunikation. Der Versand von Bordkarten für den Check-In am Flughafen, die Benachrichtigung über Zugverspätungen, der Parkscheinkauf oder die Mobile-TAN fürs Online-Banking seien nach wie vor Anwendungen, bei denen die SMS als plattform- und Hersteller-übergreifender Standard ihre Trümpfe ausspielen kann. Denn über Messenger kann nur kommunizieren, wer dieselbe App wie seine Freunde, Verwandten odeer Geschäftspartner verwendet.

Die bekanntesten Smartphone-Messenger haben wir auf dieser Übersichtsseite mit ihren wichtigsten Funktionen vorgestellt.

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