Breitbandgipfel

CeBIT-Breitbandgipfel: Regierung verbreitet Optimismus

1 MBit/s für Jeden bis Ende des Jahres soll erreicht werden
Von Marc Kessler

Minister Brüderle musste von der CeBIT vorzeitig zurück nach Berlin, und so übernahm kurzerhand Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach die Einführungsrede des vom Branchenverband BITKOM organisierten Breitbandgipfels auf der diesjährigen CeBIT.

An dem Gipfel nehmen neben einschlägigen Verbänden wie BITKOM oder VATM auch zahlreiche Politiker sowie der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, sowie seine Stellvertreterin, Dr. Iris Henseler-Unger, teil.

Pfaffenbach betonte, man stehe in Deutschland gar nicht so schlecht da - auch nicht im internationalen Vergleich. Mittlerweile hätten rund 97 Prozent der Haushalte die Möglichkeit, einen Internet-Anschluss mit 3 MBit/s zu erhalten. Allerdings seien die letzten 3 Prozent natürlich schwieriger zu bewerkstelligen als der Rest. Der starke Wettbewerb in Deutschland helfe aber, den Ausbau voranzutreiben und "kreative Lösungen zu finden". Der Staat, so Pfaffenbach, dürfe erst an zweiter Stelle kommen. Erst wenn der Markt versage, dürfe der Staat eingreifen. Daran werde sich auch die künftige Breitband-Politik der Bundesregierung - etwa bei der Digitalen Dividende - orientieren.

Pfaffenbach: Bis Ende des Jahres soll jeder 1 MBit/s erhalten

Grafik: Digitaler Graben nach Bundesländern Der Digitale Graben in Deutschland Ende 2008
Grafik: BITKOM
Rufe nach öffentlichen Geldern sollten nicht zu laut ausfallen, sagte Pfaffenbach. Denn der Staat und die Länder stellten bereits zahlreiche Fördermittel - auch im Rahmen des Konjunkturpakets - zur Verfügung. Festes Ziel sei es nach wie vor, bis Ende dieses Jahres jedem Haushalt 1 MBit/s zur Verfügung zu stellen. "Das werden wir schaffen", bekräftigt Pfaffenbach, "wenn wir alle Lösungen nutzen".

Aber man könne nicht immer auf die beste Lösung warten, sagte Pfaffenbach. Auch Funklösungen seien vielerorts eine Alternative zum Kabel, auch wenn über diesen Weg (noch) nicht extrem hohe und fixe Bandbreiten ermöglicht werden können.

BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer verwies darauf, dass man mit der Breitband-Strategie der Bundesregierung zumindest eine konkrete Zielsetzung erreicht habe, die definiere, was man zukünftig erreichen wolle. So sollen bis 2014 75 Prozent der Bevölkerung 50 MBit/s nutzen können.

Im Rahmen verschiedener Podiumsdiskussionen diskutieren die Beteiligten im Verlauf der Veranstaltung, wie "Breitband für alle" realisiert werden kann und wie die "Netze der Zukunft" aussehen könnten. teltarif.de wird weiter von der Veranstaltung berichten und hält Sie auf dem Laufenden.

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