E-Books

Amazon stellt E-Book-Lesegerät Kindle 2 vor

Deutschlandstart noch immer ungewiss, Sony E-Book erscheint im März
Von dpa / Sascha Recktenwald

Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon hat heute in New York die zweite Generation seines E-Book-Lesegeräts Kindle präsentiert. Ungewiss blieb, ob und wann das Kindle 2 in Deutschland auf den Markt kommt. Das Gerät soll in den USA wie die Vorgänger-Version 359 Dollar kosten und am 24. Februar auf den Markt kommen. Amazon präsentiert das neue Kindle2
Amazon.com, Inc.

Die neue Generation Kindle ist dünner (knapp 1 cm), fasst nach Amazon-Angaben bis zu 1 500 Bücher (statt der bisherigen 200), hat einen besseren Bildschirm und läuft länger. Ein Zukunftsgimmick: Das Gerät kann auch Bücher vorlesen, wenn auch immer noch mit leicht mechanisch klingender Stimme. Als Star erschien beim Event in einer New Yorker Bibliothek der Grusel-Autor Steven King, der eine Geschichte nur für Kindle-Kunden geschrieben hat. Passenderweise Wann der E-Book-Reader auf den deutschen Markt kommt ist derzeit noch ungewiss
Amazon.com, Inc.
kommt das Gerät - auch noch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet - in der Erzählung auch vor. King räumte ein, er habe sich lange dagegen gesperrt, ein Buch auf Bestellung zu schreiben. Aber schließlich habe er eingelenkt - um einen Kindle gratis zu bekommen, wie er scherzte. Sein Sonderexemplar ist Pink, wie der Kindle in der Geschichte.

Amazon hatte sein Lesegerät erstmals Ende 2007 in den USA auf den Markt gebracht. Wie viele Kindle-Geräte der ersten Generation seit dem Start Ende 2007 verkauft wurden, ist nicht bekannt. Zuletzt sprach der Einzelhändler von einem hervorragenden Weihnachtsgeschäft, blieb konkrete Verkaufszahlen aber weiter schuldig. Zwei Analysten schätzten den Absatz im Jahr 2008 zuletzt auf 375 000 bis 500 000 Geräte. Sie ermittelten diese Zahlen aber auch nur indirekt aus bestimmten Posten in den Geschäftsberichten von Amazon und seines Kindle-Mobilfunkpartners Sprint. In Deutschland ist es noch nicht zu haben - trotz einer umfangreichen Präsentation des Kindle auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Herbst.

Nicht breiter als ein Bleistift - das neue Kindle2
Amazon.com, Inc.

Mittlerweile planen mehrere Hersteller die Markteinführung von E-Book-Readern in Deutschland. Der japanische Sony-Konzern will seine neue Variante ab Mitte März in Deutschland verkaufen. Die Japaner arbeiten dabei unter anderem eng mit der Buchhandelskette Thalia zusammen. Auch auf immer mehr Handys mit ihrem allerdings deutlich kleinerem Bildschirm lassen sich elektronische Bücher herunterladen - so etwa auf das iPhone von Apple oder auf Handys mit dem Betriebssystem Android, hinter dem der Internetkonzern Google mit zahlreichen Partnern steht. Auch Amazon will seine derzeit rund 230 000 angebotenen E-Books auf weiteren mobilen Geräten verfügbar machen.

Anders als bei den allerersten E-Readern in den 90er Jahren haben die heute dominierenden Geräte einen dünnen Bildschirm mit sogenannter E-Ink-Technologie (Elektronische Tinte). Das Display kommt ohne eigene Lichtquelle aus und ist besonders kontrastreich, damit der Leser nicht ermüdet.

Weitere Artikel zum Thema E-Book-Reader