Test

Fünf Mal Babyphone im Praxis-Test

Vom analogen Standardgerät bis zum Alarmierungsruf aufs Handy
Von Melanie Nickel, Björn Brodersen

Abend für Abend das gleiche Programm: Sobald es draußen dunkel wird, gehen drinnen die Lämpchen an und die Babys auf Sendung. Manche Eltern möchten dann auch in anderen Räumen der Wohnung oder des Hauses kontrollieren können, ob ihr Kind ruhig schläft, und benutzen daher ein Babyphone. Damit bekommen sie nebenan im Wohnzimmer jedes Schnaufen, gar tiefes Aufatmen ihres Zöglings live mit. Babyphones übermitteln jedoch nicht nur Geräusche aus dem Kinderzimmer, die heutigen die High-Tech-Geräte verfügen über immer mehr Fähigkeiten. Mit ihnen können die Eltern immer und von überall aus ihren Nachwuchs beobachten. Wir haben uns aktuelle Babyphones angesehen und im Einsatz im Kinderzimmer getestet. Hier erfahren Sie, welche Geräte sinnvolle Funktionen aufweisen und einfach zu bedienen sind und erhalten wichtige Tipps für den Kauf eines Babyphones.

Babycare 5 von Audioline: Vielzahl an technischen Raffinessen

Ein wahres Multitalent ist zum Beispiel das Babycare 5 von Audioline, das eine Vielzahl an technischen Raffinessen aufweist: So besitzt es eine Temperaturanzeige, die Alarm schlägt sobald es zu heiß oder zu kalt im Zimmer wird. Im Babygerät ist ein regelbares Nachtlicht mit Sternen integriert und es spielt fünf verschiedene Schlaflieder. Ob diese aber den gewünschten Effekt haben, bleibt abzuwarten. Das Elterngerät hat eine Taschenlampenfunktion, damit die Eltern im dunklen Kinderzimmer ihren schlummernden Liebling beobachten können.

Großes Plus: Der Babyphone-Sender lässt sich per Fernbedienung vom Elterngerät aus bedienen, und Eltern können mit dem Kind per Knopfdruck kommunizieren. Allerdings ist die eingesetzte DECT-Technologie bedenkenswert: Digitaler Funk soll zwar eine bessere und störungsfreiere Tonqualität als eine analoge Sprachübertragung bieten, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS [Link entfernt] ) rät aber Eltern, sämtliche DECT-Geräte aus Kinderzimmern zu verbannen.

Unbeschränkte Reichweite: Babyphone ruft Eltern-Telefon an

Reer Bébétel
Foto: Reer
Ganz neue Freiheiten geben Babyphones, die eine bestimmte Rufnummer wählen, falls das Baby weint. So können Eltern außerhalb der üblichen Reichweite funkbetriebener Babyphones zum Kiosk, zu Nachbarn oder in den Garten gehen. Etwa mit dem Bébétel vom Hersteller Reer oder dem Gigaset S680 von Siemens, die die Eltern auf einer einprogrammierten Telefonnummer anrufen, sobald das Kind Alarm schlägt. Die Eltern können dann mit dem Kind sprechen und es beruhigen. Diese Möglichkeit bietet sich eher bei älteren Kindern an. Ein langer Anfahrtsweg zum Kind kann für die Nerven der Eltern allerdings trotz Sprechverbindung belastend sein. Eltern, die auf diese Kombination von Babyphone und eigenem Handy setzen, sollten also weiter in Reichweite bleiben und vor allem erreichbar sein.

Während es sich bei dem Bébétel um ein Extragerät handelt, das man in jedem Haushalt mit Telefonanschluss einsetzen kann, ist der Einsatzort des Gigaset S680 - ein Schnurlos-Telefon mit integrierter Babyruf-Funktion - an das eigene Zuhause gebunden. Das Siemens Gigaset S680 kann damit nicht auf Reisen oder bei Freunden eingesetzt werden. Aufgrund der DECT-Technik sollte das Siemens Gigaset S680 jedoch höchstens sporadisch im Kinderzimmer zum Einsatz kommen, auch wenn der sogenannte DECT-eco-Modus des Geräts die Strahlung reduziert, wenn sich das Mobilteil in Nähe der Basisstation befindet. Schließlich liegt das Mobilteil im Einsatzfall nicht in der Basisstation, sondern neben dem Kinderbett.

Die Babyphones von Audioline, Reer und Siemens im Überblick

  Audioline Babycare 5 [Link entfernt] Reer Bébétel [Link entfernt] Siemens Gigaset S680 [Link entfernt]
Kurzbeschreibung Babyphone mit digitaler, rauschfreier Funkübertragung und zahlreichen Extras Babyphone per Telefon (Festnetz oder Mobil) DECT-Telefon mit integriertem Babyalarm
Ausgewählte Funktionen - am Sendegerät: Temperatur-Sensor, regelbares Nachtlicht, 5 Schlaflieder;
- am Empfänger: digitale Lautstärke-Regelung, Geräusch-Sensor-Leuchten, optische Reichweiten-Warnung, Fernbedienung des Senders, Taschenlampe, Uhr mit Erinnerungs-Funktion (Wecken, Füttern etc.).
- wählt bei Geräuschen die eingespeicherte Nummer;
- Gegensprechfunktion;
- Eltern können das Gerät mit PIN-Code zur Kontrolle anrufen;
- Das Kind erreicht Eltern durch Drücken einer beliebigen Taste;
- optionaler Betrieb übers Handynetz
Mobilteil ruft auf einer eingespeicherten Ziel-Rufnummer an, sobald ein definierter Geräusch-Pegel erreicht ist (Einstellungen für "niedrig" und "hoch").
max. Reichweite innen: 50 m, außen: 300 m uneingeschränkt uneingeschränkt
Handhabung - sehr einfach, auch ohne Anleitung - komplizierter und umfangreicher als bei herkömmlichem Gerät;
- leicht verständliche Anleitung;
- div. Voreinstellungen notwendig
- keine besonderen Vorkenntnisse notwendig
Pluspunkte - viele Extras ersetzen andere Kontroll-Geräte;
- digitales Display mit einfacher Menüführung;
- rauschfreie, aber leicht dumpfe Übertragung;
- Babygerät kann fernbedient werden;
- klein und handlich
- störungsfreie Verbindung;
- bis ins Kindesalter verwendbar, da Bewegungsmelder integriert werden kann;
- erweiterbar für ein zweites Kinderzimmer;
- geringe Strahlung durch Bluetooth, da Übertragung über den Festnetz-Anschluss
- Telefon und Babyphone in einem: das ist praktisch und spart Anschaffungskosten.
Minuspunkte - nicht nur notwendige Funktionen;
- DECT-Strahlung
- viele Programmierungs-Codes;
- Anrufentgelte zum Handy
- an Wohnung gebunden;
- Anrufentgelte zum Handy
- DECT-Strahlung
Kaufpreis in Euro 69,95 269,00 (mit Bluetooth),
sonst: 199,00
89,99

Reer Bébétel: Auch das Kind kann den Kontakt zu den Eltern herstellen

Auch das Reer Bébétel ruft eine zuvor eingespeicherte Rufnummer an, sobald ein bestimmter Geräuschpegel im Kinderzimmer überschritten wird. Eltern können zur Kontrolle auch per Anruf telefonisch ins Kinderzimmer hineinhorchen, ohne dass das Babyphone klingelt und das Kind aufweckt. Weitere Vorteile des Reer Bébétel: Das Kind kann die Eltern auch durch Drücken einer beliebigen Taste erreichen. Und das Bébétel strahlt nicht, da es direkt an die Telefonbuchse angeschlossen wird.

Der Hersteller liefert ein acht Meter langes Telefonkabel mit, so dass auch die Telefondose im Haus- oder Wohnungsflur erreicht werden kann. Sollte beispielsweise im Urlaub keine geeignete Telefonbuchse vorhanden sein, kann man dank Bluetooth ein zweites Mobiltelefon neben das Gerät legen, das dann die gespeicherte Nummer wählt. Das Bébétel wird auch in zahlreichen Hotels und Mutter-und-Kind-Kureinrichtungen verwendet. Unser Eindruck im Test: Wer es einmal ausprobiert und kennen gelernt hat, will es am liebsten gar nicht mehr hergeben. Es ist allerdings auch deutlich teurer als die anderen Babyphones in unserem Test.

Ausgefallener kommen ein weiteres Babyphone von Reer mit Kamera sowie ein Modell von Angelcare mit Sensormatten daher. Nähere Informationen zu diesen Geräten erhalten Sie auf der folgenden Seite.

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