Ratgeber

Die Qual der Wahl: T-DSL, Resale-DSL oder Vollanschluss

Ein günstiger Einstieg kann hohe Folgekosten nach sich ziehen
Von Björn Brodersen

Unabhängig vom Telefonanschluss der Telekom, sondern in Verbindung mit den eigenen Telefonanschlüssen bieten die alternativen Anbieter wie beispielsweise Arcor, HanseNet und Versatel oder Stadtnetzbetreiber wie M-net, NetCologne oder KIELnet ihre DSL-Anschlüsse in bestimmten Regionen an. Das heißt: Wer DSL bei einem alternativen Anbieter in Auftrag gibt, muss sich dabei gleichzeitig für einen Vollanschluss entscheiden. Der Vorteil für die Anbieter: Sie haben freien Gestaltungsspielraum ihrer Produkte, was Leistungen und Preise angeht. Die Kunden können unter durchaus attraktiven Paketangeboten auswählen. Vor allem Versatel erwies sich in den vergangenen Monaten als innovativ: Der niederländische Anbieter hat inzwischen auf ADSL2+ basierende Internetzugänge mit bis 16 MBit/s im Downstream in sein Programm aufgenommen.

Allgemein lassen sich die Paketangebote der einzelnen Anbieter so zusammenfassen: Die monatlichen Grundkosten und Einrichtungsentgelte für Telefon- und DSL-Anschluss sowie dem Internetzugang liegen unter denen der Telekom, Dabei unterscheiden sich die monatlichen Grundpreise der verschiedenen Anbieter kaum. Nur bei den Minutenpreisen für das Telefonieren überzeugen die Tarife nicht - abgesehen von netzinternen Telefonaten: Die sind bei den alternativen Anbietern oft kostenlos. Die Nutzung von Call by Call ist in der Regel nicht mehr möglich, so dass Vieltelefonierer und Nutzer der Sparvorwahlen hier mit höheren Telefonrechnungen rechnen müssen. Oftmals bieten diese Firmen jedoch auch noch Telefon-Kontingente zum Pauschalpreis an. Weitere Alternative: Telefonieren über das Internet (VoIP).

Ein weiterer Punkt könnte für die Angebote der alternativen Anbieter sprechen: Bei Anbietern, die nur in bestimmten Regionen oder sogar nur in bestimmten Städten verfügbar sind, wird der Kunde schon aus geografischen Gründen oftmals eine größere Kundennähe verspüren - bei Problemen kann er sich direkt vor Ort an den Kundenservice wenden. Das spielt gerade bei unerfahrenen Internetnutzern eine nicht zu verachtende Rolle.

Die Nachteile: Zwar müssen beispielsweise HanseNet-Kunden lediglich eine einmonatige Mindestvertragslaufzeit eingehen, doch durch die Kopplung an den Telefonanschluss ist ein späterer DSL-Anschlusswechsel noch schwieriger als bei den DSL-Resellern. Andere Anbieter haben von vornherein längere Vertragslaufzeiten. Somit haben die Kunden auch zukünftig weniger Auswahl bei den DSL-Tarifen und kaum Chancen, auf spezielle Hardware-Aktionen von anderen Providern zuzugreifen, um beispielsweise einen kostenlosen WLAN-Router zu ergattern.

Die Angebote der unabhängigen DSL-Anbieter

Bei den unabhängigen DSL-Anbietern wie Broadnet, QSC oder Cyberfun ist das möglich, was vor allem die Anbieter von Internet-Telefonie seit Langem fordern - die Entbündelung von Telefon- und DSL-Anschluss. Bei diesen Firmen erhalten die Kunden den reinen Datenanschluss, telefoniert werden kann höchsten per Voice-over-IP oder einen zusätzlich bestellten Telefonanschluss. Diese Lösung bietet sich unter Umständen für User mit einem Genion-Mobilfunkvertrag von o2 bzw. einem Zuhause-Tarif von Vodafone an oder für User, die bereits via VoIP telefonieren.

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