Ratgeber

Die Qual der Wahl: T-DSL, Resale-DSL oder Vollanschluss

Ein günstiger Einstieg kann hohe Folgekosten nach sich ziehen
Von Björn Brodersen

Wer noch keinen DSL-Anschluss besitzt und ins schnelle Internet einsteigen möchte, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Für welchen Anbieter soll er sich entscheiden? Soll er sich beispielsweise an einen Provider wie Lycos wenden, der DSL-Zugänge für die T-DSL-Anschlüsse der T-Com anbietet? Hier erhält der Kunde zurzeit eine echte Flatrate, die das Surfen ohne Zeit- und Volumenbeschränkung erlaubt, für 9,95 Euro im Monat an. Den nötigen T-DSL-Anschluss kann der Kunde gleich über den Provider in Auftrag geben, Einrichtungskosten in Höhe von einmalig 99,95 Euro fallen dabei nur für die langsamste Anschlussvariante an. Oder soll der Kunde lieber auf eines der Angebote der DSL-Reseller wie 1&1, Arcor und freenet zurückgreifen? Auch hier werden in der Regel die Einrichtungspauschalen für die schnelleren Anschlussklassen erlassen, zudem sind die Tarifpreise oftmals noch interessanter als die der T-DSL-Provider. Eine weitere Möglichkeit sind die Produkte der alternativen und unabhängigen DSL-Anbieter wie Arcor, HanseNet oder Versatel bzw. Broadnet oder QSC: Schließlich halten sie für die Internetnutzer durchaus attraktive Paketangebote bereit.

Die Frage des Anschlussanbieters ist die grundlegende Entscheidung des DSL-Einsteigers und sollte möglichst mit Weitsicht getroffen werden. Zwar ist man versucht, bei den derzeitigen Schnäppchen-Angeboten schnell zuzugreifen, doch eine unbedachte Wahl kann in der Zukunft höhere Telefonrechnungen oder Umstellungskosten bei einem späteren Anschlusswechsel nach sich ziehen.

Der DSL-Anschluss der T-Com

Das Standard-Angebot ist der von der T-Com, der Festnetzsparte der Deutschen Telekom, bereitgestellte DSL-Anschluss. Noch können die Kunden zwischen Übertragungsgeschwindigkeiten von 1024 kBit/s, 2048 kBit/s und 3072 kBit/s im Downstream wählen, die maximale Upstream-Geschwindigkeit liegt bei 512 kBit/s. Ab kommenden Monat soll der T-DSL 3000-Anschluss - wo technisch möglich - ohne Mehrkosten für die Kunden durch einen schnelleren Anschluss ersetzt werden. Dann werden die Nutzer mit 6016 kBit/s im Downstream und 576 kBit/s im Upstream ins Netz gehen können. Für die Einrichtung der schnellen Internetanschlüsse erhebt die T-Com eine Pauschale von 99,95 Euro.

Wer einen T-DSL-Anschluss hat, kann auf eine große Auswahl an Tarifen der Telekom-Tochter T-Online oder der vielen anderen Provider zurückgreifen, von denen wir die wichtigsten Angebote auf unseren Infoseiten aufführen - unterteilt in Angebote mit Telekom-Backbone und mit Backbone anderer Provider. In letzterem Fall erhält der Kunde künftig zwei getrennte Rechnungen für die monatlichen Grundkosten des Anschlusses und des Internezugangs.

Der Vorteil einer solchen Wahl: Der Kunde bleibt für die Zukunft flexibel in Sachen Tarifwahl, da die Zugänge der Provider für T-DSL in der Regel mit kurzen Mindestvertragslaufzeiten verbunden sind. Auch die Anschlusskunden der Telekom können ihren Vertrag schon nach einem Monat mit einer Frist von sechs Werktagen zum Monatsende wieder kündigen. Die Nachteile: Die Einstiegskosten sind für gewöhnlich sehr hoch, denn in vielen Fällen muss der Kunde die knapp 100 Euro für die Anschluss-Einrichtung bezahlen und zudem die notwendige DSL-Hardware voll bezahlen. Einsteiger-Angebote wie das im Lycos-Beispiel beschriebene sind selten. Zwar bietet auch T-Online in seinen Komplett-Paketen günstigere Einstiegskonditionen, doch nur in Verbindung mit einem DSL-Resale-Anschluss.

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