Apple wegen Steuern in Irland im Visier der EU-Kommission
Apple-Finanzchef Luca Maestri
Bild: Apple
Die EU-Kommission geht laut Medienberichten davon
aus, dass Apple in Irland illegale Steuervergünstigungen
erhalten hat. Die Behörde wolle Details am Dienstag
veröffentlichen, sagte ein Sprecher heute. Apple wies den Vorwurf
abermals zurück. In dem Fall könnte es um viele Milliarden gehen.
Illegale Staatshilfe von Irland?
Apple-Finanzchef Luca Maestri
Bild: Apple
"Es gab nie irgendeinen Sonder-Deal, es gab nie etwas, was als
staatliche Beihilfe ausgelegt werden könnte", sagte der neue
Apple-Finanzchef Luca Maestri der Financial Times. Der Zeitung zufolge
geht es um Vereinbarungen, die bis 1991 zurückreichten. Nach
Informationen des "Wall Street Journal" betrachtet die Kommission
auch eine Vereinbarung von 2007 als illegale Staatshilfe, die von
Irland gewährt wurde.
Die EU hatte bereits im Juni ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, bei dem es um die Steuerpraxis von Apple und der Kaffeehaus-Kette Starbucks geht. Irland ist wegen der vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern, die ausländische Konzerne anlocken, immer wieder in die Kritik geraten. Der Steuersatz liegt in Irland bei 12,5 Prozent und in den USA bei 35 Prozent.
Große Teile des internationalen Geschäfts in Irland
Apple ist schon seit 1980 mit Tochterfirmen in Irland vertreten. Über die heutigen Ableger werden große Teile des internationalen Geschäfts abgewickelt. Außerdem tragen die Firmen Apple Sales International und Apple Operations Europe Entwicklungskosten des Konzerns mit, erklärt Apple. Daher lande bei ihnen auch ein entsprechender Teil des operativen Gewinns, im vergangenen Jahr waren es rund 60 Prozent. Nicht nur die EU-Kommission, auch der US-Senat hatte wegen Apples internationalem Steuergeflecht Ermittlungen aufgenommen.