Geschäftszahlen

iPhone: Apples Zugpferd wird nicht müde

Auch in Zeiten hoher Infla­tion und Konjunk­tur­sorgen ist das iPhone für Apple bisher eine verläss­liche Geld­maschine. Im wich­tigen Weih­nachts­geschäft stellt der Konzern die Anleger aber auf mehr Gegen­wind durch den starken Dollar ein.
Von dpa /

Apple trotzt vor allem dank der Stärke beim iPhone der Konsum­zurück­hal­tung. Im vergan­genen Quartal stei­gerte der Konzern den Umsatz im Jahres­ver­gleich um acht Prozent auf 90,1 Milli­arden Dollar (90,4 Mrd. Euro). Unterm Strich legte der Gewinn von 20,55 auf 20,72 Milli­arden Dollar zu. Apple löst sich damit von der Entwick­lung bei anderen Tech-Riesen, die von sinkenden Werbe­aus­gaben oder Konjunk­tur­sorgen getroffen werden.

Zugleich schränkte Finanz­chef Luca Maestri ein, dass das Umsatz­wachstum im laufenden Quartal unter den acht Prozent der vergan­genen drei Monate liegen werde. Auslöser seien vor allem der starke Dollar, der die Einnahmen bei der Umrech­nung in US-Währung um bis zu zehn Prozent drücken werde. Das Weih­nachts­quartal ist tradi­tio­nell das wich­tigste für Apple.

Das iPhone war ein zentraler Treiber des Geschäfts mit einem Umsatz­plus von 38,9 auf 42,6 Milli­arden Dollar. Apple brachte im September wie gewohnt die neue iPhone-Gene­ration auf den Markt - diesmal eine Woche früher als 2021.

Apple selbst nennt keine Stück­zahlen

Apples aktuelles Spitzenmodell: iPhone 14 Pro Apples aktuelles Spitzenmodell: iPhone 14 Pro
Bild: teltarif.de
Nach Berech­nungen der Analy­sefirma Canalys war Apple der einzige große Anbieter, der den Absatz stei­gern konnte - und zwar um acht Prozent auf 53 Millionen iPhones. Samsung behielt demnach die Spit­zen­posi­tion im Markt, auch nach einem Rück­gang von acht Prozent auf 64,1 Millionen Geräte. Die chine­sischen Anbieter Oppo und Vivo verkauften dagegen rund ein Fünftel weniger Geräte. Beim Markt­anteil kommt Samsung jetzt auf 22 Prozent und Apple auf 18 Prozent.

Das Geschäft mit Mac-Compu­tern wuchs - mitten in einem rapiden Schrumpfen des PC-Marktes - von rund 9,2 Milli­arden Dollar auf den Rekord­wert von 11,5 Milli­arden Dollar. Das lag laut Konzern­chef Tim Cook unter anderem an einer hohen aufge­stauten Nach­frage nach Produk­tions­aus­fällen im Früh­jahr. Für das laufende Vier­tel­jahr stellte Finanz­chef Maestri zugleich einen deut­lichen Umsatz­rück­gang in Aussicht und führte dies vor allem darauf zurück, dass im Jahres­quartal der Start popu­lärer neuer Modelle die Erlöse hoch­getrieben habe.

Beim iPad gingen die Erlöse dagegen von 8,25 auf knapp 7,2 Milli­arden Dollar zurück. Auch hier verwies Apple auf Vergleichs­effekte - im Vorjah­res­quartal habe es eine Sonder­kon­junktur durch neue Modelle gegeben. Die Engpässe bei Halb­lei­tern, die in den vergan­genen Jahren das Geschäft zum Teil gebremst hatten, spielen inzwi­schen keine signi­fikante Rolle mehr, sagte Cook.

Viele Erst­käufer

Apple betonte beson­ders, dass die Geräte weiterhin viele neue Kunden anlockten. So sei es für mehr als jeden zweiten Mac- und iPad-Käufer das erste solche Gerät gewesen. Bei der Computer-Uhr Apple Watch seien sogar mehr als zwei Drittel Erst­käufer gewesen. Mit mehr neuen Kunden kann sich Apple Hoff­nungen auf mehr Ersatz­käufe sowie zusätz­liches Abo-Geschäft machen.

Im Geschäft mit Dienst­leis­tungen legten die Umsätze um fünf Prozent auf 19,2 Milli­arden zu - und wuchsen damit lang­samer als früher. Schwäche habe es unter anderem im Geschäft mit Werbung und Spielen im App Store gegeben, sagte Maestri.

Quer über seine Dienste wie Apple Music oder Ange­bote wie Online-Spei­cher­platz bekommt der Konzern inzwi­schen Geld für 900 Millionen Abos - 50 Millionen mehr als vor zwölf Monaten. Der Konzern sitzt auf Reserven von 169 Milli­arden Dollar, denen Schulden von 120 Milli­arden Dollar gegen­über­stehen.

In Europa, wo Apple zuletzt die Preise für neue iPhone-Modelle mit Blick auf den schwa­chen Euro zum Teil deut­lich anhob, wuchs der Umsatz im vergan­genen Quartal von 20,8 auf 22,8 Milli­arden Dollar. Das Quartal schloss Apples Geschäfts­jahr ab, in dem die Erlöse insge­samt um acht Prozent auf 394,3 Milli­arden Dollar wuchsen. Der Gewinn stieg um fünf Prozent auf 99,8 Milli­arden Dollar.

Apple erhöhte erst kürz­lich die Preise für Strea­ming-Abos deut­lich.

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