Tracking-Test

AirTag gefunden - was tun mit dem Apple-Tracker?

Nach einem ersten Test des Apple AirTag haben wir nun die Situa­tion nach­gestellt, wenn der smarte Tracker von einer anderen Person gefunden wird.
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Das "AirTag" ist eine hand­liche Lösung von Apple, um verlo­rene Gegen­stände wie Taschen, Geld­börsen oder Schlüs­sel­anhänger zu tracken. Das Gerät sieht aus wie ein Knopf, ist klein, leicht und kann in vielerlei Hinsicht verstaut werden. In einem ersten Test klärten wir, wie der AirTag einge­richtet wird und ein verlo­renes Objekt wieder­gefunden werden kann.

In einem weiteren Test haben wir uns nun ange­schaut, was passiert, wenn ein verloren gegan­gener Gegen­stand samt AirTag von einer anderen Person gefunden wird.

AirTag verloren: Modus akti­vieren

Standort-Anzeige, wenn sich der AirTag in der Nähe befindet Standort-Anzeige, wenn sich der AirTag in der Nähe befindet
Bild: teltarif.de
Verwal­tungs­zen­trale des AirTag ist die auf dem iPhone vorin­stal­lierte "Wo-ist-App?". Hier kann ein Modus "Verloren" akti­viert werden, wenn ein Gegen­stand samt AirTag abhanden gekommen ist. Wird der Modus akti­viert, erhält der Nutzer bei Fund des AirTag im besten Fall eine Benach­rich­tigung. Da wir den AirTag im Einrich­tungs­vor­gang mit unserer Apple-ID verknüpft hatten, ist eine Kopp­lungs­sperre aktiv. Andere Personen können demnach also keine Verbin­dung mit dem Tracker herstellen.

Weiterhin kann eine Tele­fon­nummer hinter­legt werden, an die sich der Finder wenden kann, um den AirTag zum Besitzer zurück­zubringen. Dabei sollte man darauf achten, die korrekte Vorwahl für Deutsch­land einzu­geben (+49). Die "0" der Handy­nummer wurde anschlie­ßend auto­matisch in Klam­mern gesetzt. Zuvor tippten wir die Handy­nummer ohne Vorwahl ein, bemerkten aber die nachher nicht korrekt ange­zeigte Vorwahl "+1", was beim Finder mitunter zu Verwir­rungen führen könnte.

Außer Reich­weite gehen

Datenblätter

Das AirTag hatten wir mit einem iPhone 11 Pro Max verknüpft. Zum Test steckten wir den Tracking-Knopf in eine Geld­börse und bewegten uns außer­halb der Reich­weite des Handys. Die fehlende Verbin­dung zwischen AirTag und iPhone über­prüften wir mit der Option "Suchen" in der "Wo-ist-App?" und warteten, bis der Hinweis eines fehlenden Signals ange­zeigt wurde. Das iPhone 11 Pro Max ließen wir nun liegen und näherten uns mit einem zweiten Gerät, einem iPhone 12 mini, der Geld­börse mit darin enthal­tenem AirTag.

Apple schreibt auf seiner Support-Seite zum AirTag, dass die Nach­richt "Ein AirTag bewegt sich mit dir" auf dem Display des iPhones (iPhone, iPad oder iPod touch mit iOS bzw. iPadOS 14.5 oder neuer) ange­zeigt wird, wenn sich ein AirTag nicht mehr bei dem Nutzer befindet, der es regis­triert hat. Als wir uns mit dem iPhone 12 mini der AirTag-Geld­börse näherten, blieb die Nach­richt auf dem Display aus. Der spätere Blick auf das Display des iPhone 11 Pro Max offen­barte aber, dass das Tracking in irgend­einer Form geklappt haben musste, denn dort wurde von der "Wo-ist?"-App der Hinweis ange­zeigt: "Dieses Objekt wurde in der Nähe von Tempelhof-Schö­neberg gesehen". So bekamen wir einen Anhalts­punkt, wo sich das AirTag befindet.

In einem weiteren Test wollen wir künftig in Erfah­rung bringen, wie das Tracking über weitere Entfer­nungen, beispiels­weise mehrere Kilo­meter, funk­tio­niert. An der grund­legenden Funk­tions­weise dürfte sich wohl nichts ändern, weil das Tracking des AirTag außer­halb der Reich­weite zum iPhone vom "Wo-ist?"-Netz­werk abhängig ist.

Das AirTag sendet dann ein Blue­tooth-Signal, das von Geräten aus dem "Wo-ist?"-Netz­werk erkannt werden kann, sobald sie sich in der Nähe befinden. Der Standort des AirTag wird an die iCloud geschickt und ist in der "Wo-ist?"-App visua­lisiert. Apple gibt an, dass der Prozess anonym und verschlüs­selt funk­tio­niert.

AirTag gefunden: Was tun?

AirTag am Rücken des iPhone 12 mini - so können die Informationen des Trackers per NFC ausgelesen werden AirTag am Rücken des iPhone 12 mini - so können die Informationen des Trackers per NFC ausgelesen werden
Bild: teltarif.de
Hat man einen AirTag gefunden und besitzt ein iPhone, kann der Tracker mit der weißen Fläche an die obere Seite des Handys gehalten werden. Über die NFC-Technik wird nun eine Verbin­dung herge­stellt. Wird der Tracker erkannt, ploppt der entspre­chende Hinweis auf. Über den Safari-Browser können nun Infor­mationen wie die von uns hinter­legte Tele­fon­nummer sowie die Seri­ennummer des AirTag sichtbar gemacht werden.

Damit das so funk­tio­niert, ist ein iPhone nötig, mit Android-Smart­phones klappt das zunächst nicht. Erst wenn das AirTag eine bestimmte Zeit lang vom regis­trierten iPhone getrennt ist und einen Ton abge­spielt hat, kann es mit einem belie­bigen NFC-Gerät, also auch einem Android-Smart­phone, über­prüft werden, ob der Besitzer das AirTag als verloren gemeldet hat. Dafür muss das AirTag aber außer­halb der Reich­weite des gekop­pelten iPhones sein. Befindet sich das AirTag in der Nähe und wird der Ton manuell akti­viert, klappt die Über­prü­fung mit dem NFC-Chip eines Android-Smart­phones nicht.

Im ersten Test gaben wir zu Proto­koll, dass uns der vom AirTag ausge­sen­dete Ton relativ leise erschien. Zu dem Zeit­punkt bewegten wir uns in einer recht ruhigen Grün­anlage. Im zweiten Test dagegen posi­tio­nierten wir das AirTag an eine viel befah­rene Straße, an der zeit­gleich ein Tank­wagen seinen Dienst tat. Über­raschen­der­weise war der Signalton des AirTag auch mit mehreren Metern Entfer­nung ganz gut zu hören.

Der Hersteller aus Kali­for­nien gibt übri­gens an, dass die im AirTag verbaute Batterie über ein Jahr halten soll und auch ausge­tauscht werden kann. Die ange­gebene Batte­rie­lauf­zeit basiert auf viermal Abspielen eines Tons und einem Einsatz der genauen Suche pro Tag.

In einem Ratgeber haben wir uns unter anderem dem Preis­ver­fall von iPhones gewidmet.

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