Betriebssystem

Android 4.5 mit 64-Bit-Unterstützung: Das sind die Vorteile

Die kommende Android-Version 4.5 soll die Unterstützung für 64 Bit bieten. Erste Chip-Hersteller treffen Vorbereitungen. Wir berichten darüber, warum der Umstieg auf die 64-Bit-Technik für künftige Smartphone-Spitzenmodelle mit Android-Firmware zwingend erforderlich ist.
Von

Android soll künftig 64-Bit-Unterstützung bekommen Android soll künftig 64-Bit-Unterstützung bekommen
Foto: Google, Screenshot: teltarif
Als Apple im September vergangenen Jahres das iPhone 5S vorgestellt hatte, war dessen 64-Bit-System eine der wenigen Überraschungen für die aktuelle Generation des iOS-Smartphones. Mitbewerber aus dem Android-Lager konterten zwar sofort mit der Aussage, ihre nächsten Handy-Flaggschiffe seien ebenfalls mit 64-Bit-Technik in Planung. Bislang ist es aber zumindest unklar, wann das Android-Lager tatsächlich 64-Bit-Smartphones auf den Markt bringen wird.

Derzeit würde ein 64-Bit-Handy mit Android-Firmware auch wenig Mehrwert bringen, denn das Betriebssystem ist für die Technik überhaupt nicht ausgelegt. Das soll sich mit der nächsten Firmware-Version ändern. Darauf deuten einem Bericht des Onlineportals Go2Android zufolge Quellcode-Vorschläge hin, die beim Android Open Source Project aufgetaucht seien.

Android soll künftig 64-Bit-Unterstützung bekommen Android soll künftig 64-Bit-Unterstützung bekommen
Foto: Google, Screenshot: teltarif
Allerdings drängt auch die Zeit, wie die aktuellen Smartphone-Spitzenmodelle zeigen. Android läuft nur auf schneller Hardware wirklich flüssig und diesem Umstand tragen die Hersteller Rechnung, indem sie bis zu 3 GB Arbeitsspeicher verbauen. Damit nähern sie sich der Grenze von rechnerischen 3,5 GB an, die mit 32-Bit-Systemen angesprochen werden können. Noch schnellere Hardware bedarf eines Umstiegs auf die 64-Bit-Technik.

Apps müssen nicht zwingend angepasst werden

Wie es im Bericht weiter heißt, müssen Apps nicht zwingend für 64 Bit angepasst werden, während Besitzer des iPhone 5S zum Teil Probleme mit "alten" Anwendungen beklagt hatten, die nicht für den Prozessor des aktuellen Apple-Smartphones aktualisiert wurden. Unter Android sollen die Laufzeitumgebungen Dalvik VM und ART entsprechende Anpassungen automatisch vornehmen.

Mit Qualcomm und NVIDIA haben zwei Chip-Hersteller auch schon konkrete Vorstellungen für Prozessoren, die die 64-Bit-Technik beherrschen. Nun bleibt es abzuwarten, wann erste Hersteller entsprechende Smartphones vorstellen und wann Google die nächste Android-Version einführt, die die Bezeichnung 4.5 bekommen könnte.

Bislang kommen allerdings nur wenige Smartphone- und Tablet-Besitzer in den Genuss der zurzeit aktuellen Firmware-Version 4.4 (KitKat). Zu nennen wären hier in erster Linie das Google Nexus 4 und das Nexus 5, beide Varianten des Nexus 7, das Motorola Moto X und Moto G sowie einige Besitzer des Samsung Galaxy Note 3, des HTC One und des LG G2. Die überwiegende Mehrheit der Android-Handy-Besitzer wartet aber noch auf ein KitKat-Update, zumal hierfür zum Teil umfangreiche Software-Anpassungen durch den Geräte-Hersteller erforderlich sind.

Weitere Meldungen zum Betriebssystem Android