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Alexa im PKW: Der Echo Auto im kurzen Test

Amazon hat vor wenigen Wochen den Echo Auto vorge­stellt. Wir haben die "Alexa für unter­wegs" einem kurzen Test unter­zogen und berichten über unsere Erfah­rungen.
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Vor wenigen Wochen hat Amazon den Echo Auto vorge­stellt. Anders als bei den anderen Echo-Modellen handelt es sich dabei um keinen eigen­stän­digen Laut­spre­cher, sondern viel­mehr um einen Adapter, der die Alexa-Dienste ins Auto bringen soll. Dabei greift das Gerät aber auf das Car-HiFi-System zurück. Wir haben das Gerät auspro­biert.

Im Liefer­um­fang findet sich neben dem Echo Auto auch die Halte­rung, mit dem das Gerät im Fahr­zeug ange­bracht werden soll. Diese Halte­rung soll in den Lüftungs­schlitzen des Autos ange­bracht werden - sofern man einen Wagen besitzt, dessen Lüftungs­schlitze kompa­tibel sind. Das ist beim im Test verwen­deten PKW nicht der Fall, sodass wir den Echo Auto für den Test provi­so­risch fixieren mussten.

Anschluss­kabel im Liefer­um­fang

Amazon Echo Auto ausprobiert Amazon Echo Auto ausprobiert
Foto: teltarif.de
Eben­falls mitge­lie­fert wird ein Audio­kabel, das es ermög­licht, den Echo Auto mit dem Line-Eingang des Car-HiFi-Systems zu verbinden. Alter­nativ kommt auch eine Blue­tooth-Verbin­dung in Frage. Dazu erfolgt bei der Erst­ein­rich­tung des Boliden, die über die Alexa-App am iPhone oder Android-Smart­phone vorge­nommen wird, eine Abfrage, ob das Handy für die Audio-Ausgabe bzw. für die Tele­fonie über Blue­tooth mit dem Auto­radio verbunden ist.

Mit im Paket, das bei Amazon für 59,99 Euro erhält­lich ist, sind auch ein Ziga­ret­ten­an­zünder-Strom­ad­apter mit zwei Anschlüssen sowie ein passendes Kabel für den Echo Auto. Der zweite Anschluss bleibt frei und kann beispiels­weise genutzt werden, um parallel zum Betrieb des Echo Auto ein Smart­phone während der Fahrt mit Strom zu versorgen.

Einrich­tung nicht ohne Hinder­nisse

Der Echo Auto ist klein und handlich Der Echo Auto ist klein und handlich
Foto: teltarif.de
Wir haben das Gerät für den Test verka­belt, am HiFi-System des Autos den Line-Eingang ausge­wählt und den Echo Auto über die Alexa-App auf einem iPhone einge­richtet. Das war zwar in der Theorie schnell erle­digt. In der Praxis wurde der Vorgang mehr­fach ohne erkenn­baren Grund abge­bro­chen, bis es dann schließ­lich doch geklappt hat, sodass der Echo Auto einsatz­be­reit ist.

Der Hand­held benö­tigt stets eine Blue­tooth-Verbin­dung zum Smart­phone, dessen Internet-Zugang auch mitge­nutzt wird. Wie alle Echo-Laut­spre­cher ist auch der Adapter für das Auto nutzlos, wenn keine aktive Daten­ver­bin­dung besteht. Sinn­voll wäre es aber gewesen, dem Hand­held auch einen WLAN-Zugang zu spen­dieren, zumal immer mehr Fahr­zeuge mit einem Hotspot ausge­stattet sind, über den sich auch der Echo Auto online bringen ließe.

Alle Dienste wie am "herkömm­li­chen" Echo nutzbar

Nach der Einrich­tung sind alle Dienste nutzbar, die man auch von anderen Echo-Laut­spre­chern kennt. Das reicht vom Musik-Strea­ming über die Nutzung von Audio­books bis hin zur Navi­ga­tion, die dann aber über das Smart­phone abge­wi­ckelt wird. Auch Nach­richten, Wetter­be­richte und Benzin­preise lassen sich abrufen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die acht inte­grierten Mikro­fone sorgen dafür, dass der Echo Auto auch bei Neben­ge­räu­schen (Musik, Fahr­ge­räu­sche etc.) seinen Besitzer gut versteht. Weniger schön ist, dass sich das Code­wort "Alexa" anders als bei anderen Echo-Produkten nicht ändern lässt. Immer dann, wenn die Sprachas­sis­tentin gerade zuhört, wird das durch einen blau leuch­tenden LED-Ring am Echo Auto signa­li­siert.

Musik- und Radio-Strea­ming per Sprach­steue­rung

Echo Auto auf der für den Lüftingsschlitz gedachten Halterung Echo Auto auf der für den Lüftingsschlitz gedachten Halterung
Foto: teltarif.de
Prak­tisch ist das Musik- oder Webradio-Strea­ming, das dank Sprach­steue­rung vom Fahrer bedient werden kann, ohne dass die Hände vom Lenkrad genommen werden müssen. Die Audio-Wieder­gabe empfanden wir im Test etwas höhen­be­tont. Ob das ein Vor- oder Nach­teil ist, dürfte aber Geschmack­sache sein.

Wer den Echo Auto für Strea­ming nutzt, sollte bedenken, dass dafür entspre­chend viel Daten­vo­lumen verbraucht wird. Zero-Rating-Modelle wie StreamOn von der Deut­schen Telekom oder der Voda­fone Pass greifen nicht, da die Wieder­gabe unter dem Strich über die Alexa-App auf dem Smart­phone erfolgt, auch wenn diese wiederum auf andere Dienste zugreift. Die Alexa-App ist aller­dings weder bei StreamOn, noch beim Voda­fone Pass dabei.

Diese Nach­teile gilt es zu berück­sich­tigen

USB- und Audioanschluss des Echo Auto USB- und Audioanschluss des Echo Auto
Foto: teltarif.de
Unschön ist, dass man sich mit dem Echo Auto den Audio-Eingang des Fahr­zeugs blockiert. Tele­fo­nate sind dennoch möglich, aber sobald man beispiels­weise auf das einge­baute Auto­radio zurück­greift, um über DAB+ oder UKW und somit ohne Daten­ver­brauch ein Hörfunk­pro­gramm zu hören, funk­tio­niert der Echo Auto nicht mehr. Eben­falls nicht so gefallen hat der anfal­lende "Kabel­salat". Einige FM-Trans­mitter und DAB+-Adapter zeigen, wie man es besser machen kann: Ideal wäre ein Echo-Adapter, der direkt auf den Ziga­ret­ten­an­zünder gesteckt werden kann - ohne zusätz­li­ches Kabel, das im Auto verlegt werden muss.

Inter­es­sant ist der Echo Auto vor allem für Leute, die ohnehin im Amazon-Ökosystem zuhause sind und die gewohnten Dienste auch ins Kraft­fahr­zeug bringen möchten. Ansonsten dürften Apple CarPlay und Android Auto die inter­es­san­teren Dienste sein, um Online-Dienste ins Auto zu bringen. Dabei kommen dann aller­dings anstelle von Alexa die Sprachas­sis­tenten von Apple und Google zum Einsatz. Was Apple CarPlay bietet, haben wir bereits in einer weiteren Meldung aufge­zeigt.

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