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Amazon: Alexa fährt jetzt auch im BMW mit

Schon heute verstehen viele Autos Sprach­kom­mandos. Doch jedes Auto ist anders, selbst vom glei­chen Hersteller. Bei BMW fährt künftig "Alexa" von Amazon mit.
Von / dpa

Beim jähr­lichen Neuheiten-Event von Amazons Technik-Abtei­lung liegt der Schwer­punkt stärker auf Soft­ware-Funk­tionen statt auf neuen, frischen Geräten. Das solle dazu beitragen, dass Verbrau­cher ihre Technik länger nutzen, statt ständig neue Hard­ware zu kaufen, erklärt Amazon dazu.

BMW spricht mit Alexa

Amazons Geräte-Chef Dave Limp zeigt, wie Nutzer bei Alexa fragen können, warum sie etwas getan hat. Amazons Geräte-Chef Dave Limp zeigt, wie Nutzer bei Alexa fragen können, warum sie etwas getan hat.
Foto: Picture Alliance/dpa
BMW wird seine nächste Sprach­assis­tenz-Soft­ware auf Basis der Alexa-Tech­nologie von Amazon entwi­ckeln. Sie soll binnen der kommenden zwei Jahre in ersten Fahr­zeugen verfügbar sein, wie die Unter­nehmen gestern ankün­digten. Der Münchner Auto­bauer greift dafür auf Amazons Lösung "Alexa Custom Assistant" zurück, mit der verschie­dene Unter­nehmen eigene Sprach­assis­tenten auf Grund­lage von Alexa entwi­ckeln können.

Haus­halts­roboter Astro

Amazon stellte bei seinem jähr­lichen Neuheiten-Event neben Modellen seiner Echo-Laut­spre­cher­reihe auch weitere Funk­tionen für den im vergan­genen Herbst präsen­tierten Haus­halts­roboter Astro vor. Das Gerät ist eine Art Tablet auf Rädern mit Kamera und Alexa-Soft­ware.

Unter anderem kann der Roboter künftig ange­lernt werden, um auf seinem Weg durch den Haus­halt auf geöff­nete Fenster und Türen hinzu­weisen. Durch eine Verknüp­fung mit Amazons Ring-Sicher­heits­technik kann Astro zudem "nach­sehen", wenn die Kameras einen Eindring­ling melden.

Die Astro-Roboter sind bisher nur für ausge­wählte Nutzer in den USA verfügbar. Amazon habe aber bereits hundert­tau­sende Anfragen von Inter­essenten bekommen, und es gebe Engpässe bei der Produk­tion, sagte Amazon-Gerä­techef Dave Limp. Obwohl das Gerät bereits vor einem Jahr vorge­stellt worden sei, sei es der "fort­geschrit­tenste Haus­halts-Roboter, den ich kenne", betonte er. Bei der Navi­gation gebe es zugleich immer noch Probleme in einigen Situa­tionen, etwa in Räumen mit großen Spie­geln vom Boden bis zur Decke.

Amazon kauft iRobot

Amazon stellt zudem eine Soft­ware-Schnitt­stelle für Entwickler bereit, um Astro nütz­licher zu machen. Limp ist über­zeugt, dass in einigen Jahren in jedem Haus­halt mindes­tens ein Roboter irgend­einer Art im Einsatz sein wird und will mit Amazons Geräten eine Vorreiter-Rolle dabei spielen. Der Konzern kauft gerade unter seiner Regie den Robostaub­sauger-Spezia­listen iRobot.

Mehr Routine

Zu anderen Neue­rungen gehört, dass Alexa smarter werden und auf Grund­lage von Wieder­holungen im Verhalten der Nutzer selbst Routinen erstellen soll. Wenn man zum Beispiel regel­mäßig den Wecker an festen Tagen auf eine bestimmte Zeit stelle, werde die Soft­ware vorschlagen, dies auto­mati­siert zu über­nehmen. "Wenn Perso­nali­sie­rung tatsäch­lich funk­tio­niert, wirkt das wie Magie", sagte Limp. Zugleich sei das kein einfa­ches Unter­fangen - so bekomme man auf Amazons Handels­platt­form auch nach 25 Jahren Erfah­rung manchmal noch uner­klär­liche Kauf­emp­feh­lungen.

Nicht wegwerfen, sondern upgraden

Insge­samt wolle Amazon dafür sorgen, dass vernetzte Technik für das Zuhause durch Soft­ware-Updates länger nütz­lich bleibe und nicht ausge­tauscht werden müsse. "Was mir gene­rell Sorgen macht, ist, dass wir als Indus­trie viel Zeit und Geld dafür aufwenden, um die Verbrau­cher davon zu über­zeugen, dass sie ihre Technik alle ein, zwei Jahre upgraden müssen", betonte Limp.

Was Amazon sonst noch alles vorge­stellt hat.

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