Neue Frequenzbänder für 5G in der Schweiz geplant
In der Schweiz werden die regulatorischen Weichen für 5G gestellt
Foto: tara - fotolia.com, Montage: teltarif.de
Bevor Netzbetreiber mit dem Aufbau neuer Technologien beginnen können, müssen zunächst die Rahmenbedingungen von Seiten der Politik und Regulierungsbehörden geschaffen werden. Je nach Land geschieht das unterschiedlich schnell, wie das Beispiel der Schweiz zeigt.
Denn der Bundesrat des Alpenlandes hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dass der Entscheid der Weltfunkkonferenz von 2015 umgesetzt werden soll. Das bedeutet, dass die bisher für Rundfunk vorgesehenen Frequenzen zwischen 694 und 790 MHz in Zukunft für mobile Breitbandanwendungen verwendet werden sollen. Man könnte auch sagen, dass der Bedarf für solche Kapazitäten mobiler Breitbanddienste deutlich größer ist, als die Nachfrage nach Rundfunkprogrammen in diesem Frequenzbereich. Ohnehin ist geplant, ab 2020 nach und nach UKW zugunsten von DAB+ komplett abzuschalten.
Neben der Umverteilung der bestehenden Frequenzen hat der Schweizer Bundesrat vor allem auch grundlegende Entscheidungen getroffen, welche für die künftig frei werdenden Frequenzblöcke entscheidend sein können.
Mehr Bandbreite für Schweizer Mobilfunkkunden
In der Schweiz werden die regulatorischen Weichen für 5G gestellt
Foto: tara - fotolia.com, Montage: teltarif.de
Mit dem Beschluss wird unterm Strich die politische Grundlage plus den Voraussetzungen geschaffen, die Schweizer Mobilfunknetze signifikant auszubauen. Vor allem die geplante Einführung der 5G-Technologie in der bestehenden Infrastruktur wird dadurch ermöglicht, die sich durch deutlich größere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung und erheblich kürzere Antwortzeiten auszeichnet.
Die eigentliche Vergabe der Frequenzen an die Netzbetreiber wird für das kommende Jahr erwartet. Verantwortlich dafür ist die Eidgenössische Kommunikationskommission, kurz ComCom. Es ist zu erwarten, dass die drei Netzbetreiber Swisscom, Sunrise und Salt um die frei werdenden Frequenzblöcke bieten werden.
Klimawandel und Mobilfunk
Im Zuge des Nationalen Frequenzzuweisungsplans (NaFZ) der Schweiz, hat der Bundesrat auch grundlegende Entscheidungen getroffen, um den wachsenden Bedarf der Schweizer Bundesbehörden sowie Organisationen für Rettung und Sicherheit (BORS) zu berücksichtigen. Diese Einrichtungen benötigen eine zuverlässige Kommunikation basierend auf mobilen Breitbandnetzen, wofür mit den jeweils örtlichen Netzbetreibern kooperiert wird.
Hintergrund ist das sich verändernde Klima, was in der Alpenregion immer häufiger zu Lawinen und Hangrutschen führt. Eine stabile und gesicherte Kommunikation per Funk ist für Betroffene und Rettungskräfte gleichermaßen entscheidend für schnelle Hilfe.
Daher werden über den Nationalen Frequenzzuweisungsplan explizit Frequenzblöcke für Rettungskräfte definiert, um die Überwachung der gefährdeten Gebiete in den Schweizer Alpen mit zusätzlichen Frequenzressourcen zu sichern. Im NaFZ sind nicht nur die zu nutzenden Frequenzen definiert, sondern auch welche Dienste auf diese Frequenzen zugreifen dürfen. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) ist für die Aktualisierung der NaFZ zuständig.
Lesen Sie in einer weiteren Meldung, warum die LTE-Nutzung in der Schweiz quasi lückenlos möglich ist.