Stiftung Warentest

Test: Das sind die besten WLAN-Funklautsprecher

WLAN-Lautsprecher müssen nicht nur Musik vom Smartphone abspielen können, sie müssen auch gut klingen und einfach zu einem Multiroom-System kombinierbar sein. Die Stiftung Warentest hat bekannte Modelle getestet.
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WLAN-Lautsprecher von Raumfeld WLAN-Lautsprecher von Raumfeld
Bild: Ram,umeld
Die klassische Stereoanlage oder Heimkino-Anlage bot über viele Jahrzehnte den besten Sound, hatte aber in der Regel keine Internet-Anbindung. In den vergangenen Jahren haben sich vernetzte WLAN-Lautsprecher auf dem Markt etabliert, die Musik vom Smartphone oder Tablet oder auch direkt aus dem Internet wiedergeben. Der Clou: Über eine Bridge können mehrere dieser Lautsprecher zu einem Multiroom-System kombiniert werden, das die ganze Wohnung mit Musik erfüllt.

Die Stiftung Warentest hat in einem aktuellen Vergleichstest mehrere dieser vernetzten Lautsprecher gegeneinander antreten lassen. Bewertet wurde allerdings nicht nur die Technik, sondern auch der Klang. Denn ein Multiroom-System muss auch anspruchsvolle Ohren zufriedenstellen können.

Guter Klang hoch bewertet

WLAN-Lautsprecher von Raumfeld WLAN-Lautsprecher von Raumfeld
Bild: Ram,umeld
Angeschaut und angehört hat die Stiftung Warentest Lautsprecher-Systeme von Sonos, Raumfeld (das mittlerweile vermehrt wieder in das Sortiment der Mutter-Firma Lautsprecher Teufel eingegliedert wird), Yamaha, Samsung, Denon, Panasonic und Bose. Noch nicht unter den Testkandidaten befand sich der erst kürzlich gestartete Amazon Echo.

Die Tester haben allerdings keine gesamten Multiroom-Systeme bewertet, denn hier gibt es je nach Geschmack unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Jeder einzelne Lautsprecher (beziehungsweise ein Boxen-Paar) bekam eine Testbewertung in den Kategorien Ton, Handhabung, Stromverbrauch, Vielseitigkeit und Datensendeverhalten. Das Datensendeverhalten wurde in der Endnote allerdings nicht angerechnet, da keiner der Lautsprecher und Apps sich die Blöße leistete, Nutzerdaten unverschlüsselt zu übertragen. Im ausführlichen Testergebnis sind darüber hinaus die technischen Daten sowie die Endnote aufgeführt.

Mit 55 Prozent am meisten zur Endnote beigesteuert hat die Bewertung des Tons. In dieser Disziplin schnitt der Sonos Play:3 mit der Note 1,5 am besten ab, gefolgt vom Sonos Play:5 und Denon Heos 1 HS2.

Stromverbrauch im Standby zum Teil sehr hoch

Das was die Sonos-Lautsprecher im Testfeld klanglich an Boden gut machen konnten, wurde ihnen zum Teil aber beim Stromverbrauch zum Verhängnis. Die Tester kritisierten den "unzeitgemäß" hohen Stromverbrauch der Boxen im Standby. Das Problem der meisten Boxen besteht darin, dass sie keinen Ausschalter besitzen. Der Raumfeld Stereo M besaß als einziger Lautsprecher im Test einen echten Powerknopf, mit dem man das Gerät komplett vom Stromnetz trennen kann. Doch auch im Standby zog der Lautsprecher mit nur 1,5 Watt erstaunlich wenig Energie.

Selbstverständlich kann man auch alle anderen Boxen vom Stromnetz trennen, indem man einfach den Stecker zieht. Doch nach dem Einstecken hatten einige Boxen Probleme damit, sich erneut mit dem Netzwerk und/oder der App zu synchronisieren. Mitunter war eine komplette Ersteinrichtung notwendig - das ist nervenaufreibend. Ebenfalls ein Ärgernis waren minutenlange Software-Updates, die den Musik-Genuss über Gebühr verzögerten. Fernsehzuschauer kennen das zum Teil auch von Smart-TVs.

Angeschaut haben sich die Experten auch die Möglichkeit, zwei identische Lautsprecher zu einem Stereo-Paar verbinden zu können. Einige der Lautsprecher werden ab Werk als Stereo-Paar geliefert. Hier versagte insbesondere Bose, das über Funk kein Stereosignal auf zwei Boxen aufteilen konnte - hierzu war ein Y-Kabel notwendig. Außerdem war bei Bose das direkte Abspielen von Musik vom Smartphone nicht möglich - diese musste zuvor umständlich in die Bose-Cloud geladen werden.

Von der Bauform her besonders futuristisch wirkten die Samsung-Lautsprecher. Nachteilig war die 360-Grad-Rundum-Abstrahlung des Klangs bei Samsung aber in Räumen ohne Teppich, Gardinen oder anderen schallschluckenden Materialien. Reflektierten Wände und Decken den Schall, entstand so ein unnatürlicher Klangbrei. Die Einzel-Lautsprecher von Panasonic, Samsung, Sony, Sonos und Raumfeld lassen sich auch zu einer 5.1-Heimkinoanlage kombinieren - allerdings kann das je nach Preis der Einzel-Lautsprecher dann ein sehr teures Unterfangen werden.

Als Testsieger kürte die Redaktion den Sonos Play:5, auf Platz zwei landete der Raumfeld Stereo M und auf Platz drei der Yamaha WX-030 - alle diese Lautsprecher schnitten mit "gut" ab. Auf dem letzten Platz landete mit "ausreichend" abgeschlagen der Panasonic SC-All2.

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