Enttäuschung

Amazon-Echo-Start: Warum viele keine Einladung bekommen

Heute sollte Amazon Echo mit dem Sprachassistenten Alexa in Deutschland verfügbar sein. Doch eine Einladung zum Kauf erhielten offenbar nur wenige Kunden. Das hat laut WiWo gute Gründe.
Von Thorsten Neuhetzki

Amazon Echo - hier das US-Modell - lässt in Deutschland bei den meisten Interessenten auf sich warten Amazon Echo - hier das US-Modell - lässt in Deutschland bei den meisten Interessenten auf sich warten
Foto: dpa
Fast sechs Wochen ist es her, dass Amazon seinen neuesten Coup für Europa vorgestellt hat: Amazon Echo mit der virtuellen Assistentin Alexa. In den USA sind Echo und Alexa schon länger verfügbar. Alexa soll sich dabei zur persönlichen Helferin im Wohnzimmer, am liebsten aber in der kompletten Wohnung und somit im alltäglichen Leben entwickeln. In allen Lebenslagen soll sie den Besitzer verstehen, ihm auf Fragen nach dem Wetter antworten, die elektrischen Jalousien des Smarthome auf einen Sprachbefehl hin hoch- und runterfahren oder einfach Musik von Spotify auf der eigenen Sonos-Anlage abspielen.

Lange Gesichter bei vielen Kunden

Amazon Echo - hier das US-Modell - lässt in Deutschland bei den meisten Interessenten auf sich warten Amazon Echo - hier das US-Modell - lässt in Deutschland bei den meisten Interessenten auf sich warten
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Ab heute sollte Amazon Echo in Deutschland verfügbar sein - allerdings nur, wenn die Kunden sich vorher bei Amazon registriert haben. Dann nämlich werde Amazon seine Kunden per E-Mail zum Kauf des neuen Produktes einladen. Viele Amazon-Kunden dürften heute Morgen in ihr Postfach geschaut haben und außer den üblichen Newslettern und der ein oder anderen Spam-Mail genau diese Einladung vermisst haben. Denn nach einem Bericht der Wirtschaftswoche [Link entfernt] gingen diese Einladungen gezielt an bestimmte Kunden heraus. Dabei sei es nicht nach Umsatz bei Amazon oder Schnelligkeit bei der Registrierung gegangen, sondern beispielsweise nach der Herkunftsregion der Kunden.

Jene Kunden, die in diesen Tagen Amazon Echo oder den kleinen Ableger Echo Dot ausprobieren dürfen, sind für Amazon laut WiWo weniger reguläre Kunden als vielmehr Tester - mit dem aus Amazon-Sicht positiven Effekt, dass sie sogar noch für den Test bezahlen. Denn erstmal muss Alexa die deutsche Sprache verstehen. Diese ist nicht nur für Ausländer, die Deutsch lernen wollen, schwierig, sondern sie ist sehr regional geprägt. So listet der Duden beispielsweise für das Wort Brötchen als Alternativen unter anderem Weggli, Bürli, Weck, Semmel, Weckerl, Rundstück, Weggen oder Schrippe auf.

Einige tausend Einladungen in sprachlich herausfordernden Regionen

Das alles muss Alexa verstehen können. Laut WiWo haben sich die Amazon-Entwickler daher gezielt jene Interessenten herausgesucht, von denen sie beispielsweise aufgrund des Wohnortes einen starken Akzent oder ungewöhnliche Grammatik erwarten, die Alexa herausfordern können. Denn erst, wenn Alexa bundesweit wirklich funktioniert und die Menschen versteht, soll der große Marktstart erfolgen.

Nach Angaben der Wirtschaftswoche sollen es einige tausend Einladungen sein, die heute an die Kunden herausgehen. Viele haben jedoch keine erhalten und versuchen, Amazon beispielsweise per Facebook dazu zu bewegen, eine Einladung zu verschicken. Doch Amazon blockt hier ab. Jeder, der eine Einladung angefordert habe, werde eine bekommen, heißt es in den Antworten an die Kunden. Wann die Einladung kommen wird, sagt Amazon freilich nicht. Die WiWo geht davon aus, das es im zweiten Quartal 2017 soweit ist, dass sich jeder Alexa nach Hause holen kann.

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