Fall Creators Update

Windows 10 killt Paint und Outlook Express

Microsoft befindet sich in der letzten Phase der Entwicklung des Fall Creators Update für Windows 10. Nun hat der Konzern eine Liste herausgegeben, die auflistet, welche alten Apps und Funktionen gestrichen oder ersetzt werden.
Von Stefan Kirchner

Windows 10 Fall Creators Update Microsoft im Endspurt für das Windows 10 Fall Creators Update
Foto: picture alliance / dpa
Mit Hochdruck arbeitet Microsoft an der Fertig­stellung des Fall Creator Updates, welches das dritte große Update für Windows 10 darstellt. Über einige Neuerungen wie dem neuen Fluent-Design, dem Videoschnitt-Programm Story Remix oder den tiefgreifenden Veränderungen bei der Sicherheit hat teltarif.de bereits berichtet.

Nun hat Microsoft offiziell bekannt gegeben, dass einige Programme aus alten Zeiten nicht mehr zur Standard­konfiguration des Windows-Betriebssystems gehören. Unter anderem bedeutet das Fall Creators Update das Ende für bekannte Programme wie Microsoft Paint und Outlook Express.

Ersatz und ersatzlos gestrichen

Windows 10 Fall Creators Update Microsoft im Endspurt für das Windows 10 Fall Creators Update
Foto: picture alliance / dpa
Grundsätzlich wird bei dem kommenden Update zwischen überholten und entfernten Funktionen unterschieden. Zu erst­genanntem gehören solche Programme und Funktionen, die ganz einfach einen Ersatz spendiert bekommen. Ob dieser dann tatsächlich besser ist, bleibt abzuwarten. Zu letzt­genanntem gehören schließlich Programme, die komplett ersatz­los in ihrer Entwicklung eingestellt werden.

In die Kategorie "Überholt" gehört zum Beispiel Microsoft Paint, welches kurzerhand von Paint 3D ersetzt wird. Beide Programme sind schon länger Bestand­teil, weswegen der Schritt nicht allzu überraschend kommt. Weiterhin gehören zu den überholten Features Themes mit eigenem Bildschirm­schoner, die Windows Power Shell 2.0 - wird ersetzt duch die Windows Power Shell 5.0 - sowie Sicherheits­funktionen rund um das Trusted-Platform-Module-Konzept.

Bei den Funktionen die ersatzlos gestrichen werden, fällt unter anderem die eingebaute Backup-Funktion ins Auge. Hier rät Microsoft dazu, Lösungen von Dritt­anbietern zu verwenden. Ebenfalls entfernt werden die veralteten TLS RC4 Ciphers, die 3D-Builder-App - sie findet sich künftig im Windows Store wieder - oder auch die Reader-App und Reading-List. Diese beiden Funktionen werden in Zukunft über den Microsoft Edge Browser verwendet.

Populärstes Beispiel für ein komplettes Wegfallen ist Outlook Express. Das Programm selbst ist in Windows 10 nicht mehr vorhanden, lediglich einige Reste an Code­zeilen des alten Mail­programms aus Gründen der Abwärts­kompatibilität. Konkret ist damit der Import von alten Mail-Sicherungen aus der Outlook-Express-Zeit gemeint, die sich in Windows Mail von Windows 10 in das neue Datenformat importieren lassen. Microsoft betreibt quasi die Bereinigung des Quell­codes, um einerseits Alt­lasten loszuwerden und anderer­seits die Fehler­anfällig­keit durch alte Software zu reduzieren.

Update im September

Derzeit sind die Entwickler größten­teils nur noch damit beschäftigt, grobe Fehler im Update zu beheben. Neue Funktionen oder dergleichen kommen nicht mehr dazu, was auch als Feature-locked bezeichnet wird. Die Freigabe zur Installation auf dem eigenen Rechner ist bisher für den September vorgesehen, was sich unter anderem an der spekulierten Versionsnummer 1709 erkennen lässt.

Das muss aber noch lange nicht heißen, dass die Veröffentlichung auch wirklich im September erfolgt, wie das erste Creators Update vom April und der Versionsnummer 1703 zeigt.

Es geht aber auch noch ganz anders: Zum Beispiel werden es die Cloud-Zwischenablage und Timeline nicht mehr ins Fall Creators Update schaffen. Microsoft will sie später nach­reichen.

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