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WhatsApp & Co.: So schützen Sie Ihre Privatsphäre

Smart­phone-Messenger wie WhatsApp, Threema und Signal bieten eine Reihe von Daten­schutz-Optionen. Wir erklären Ihnen, wie Sie wich­tige Einstel­lungen vornehmen.
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Die Entwickler von Threema erklären auf der Home­page, dass der Messenger an keine Tele­fon­nummer oder E-Mail-Adresse geknüpft ist. Jeder Benutzer gene­riert beim Einrichten eine zufäl­lige Threema-ID. Auf diese Weise könne der Messenger anonym genutzt werden. Das könnte man nun als Vorteil gegen­über Messen­gern betrachten, die die Hinter­legung einer Mobil­funk­nummer voraus­setzen.

Wir beginnen mit einer ersten Einstel­lungs­option bezüg­lich Daten­schutz. Unter Privat­sphäre in den Einstel­lungen können Sie fest­legen, ob Sie Unbe­kannte grund­sätz­lich blockieren wollen. Akti­vieren Sie diese Einstel­lung, können Sie nur von Personen ange­schrieben werden, die sich in Ihrer Kontakt­liste befinden.

Möchten Sie nicht, dass Ihr Chat-Partner sehen kann, ob Sie die Nach­richt gelesen haben, müssen Sie die Lese­bestä­tigungen auf Nicht senden umschalten. Und wollen Sie nicht, dass Ihr Chat-Partner sieht, wenn Sie tippen, müssen Sie im Menü Melden, wenn ich tippe eben­falls Nicht senden auswählen.

Weitere Einstel­lungs­mög­lich­keiten im Bereich Privat­sphäre betrifft die Synchro­nisa­tion mit Kontakten, die in Ihrem Tele­fon­buch gespei­chert sind. Das können Sie zum einen deak­tivieren. Zum anderen können Sie mittels einer Ausschluss­liste nur bestimmten Kontakten die Synchro­nisa­tion versagen. Threema: Chat-Einstellungen im Menü Privatsphäre Threema: Chat-Einstellungen im Menü Privatsphäre
Screenshot: teltarif.de
Dann gibt es da noch die Option POI auswählen. Was das ist, wird inner­halb der App (Beispiel iOS) nicht beschrieben. POI steht für "Point of Inte­rest", über­setzt: "ein Ort von Inter­esse". Das ist abhängig von den gesen­deten Stand­ort­daten des Nutzers. Die gesen­deten Koor­dinaten dienen laut Threema-Daten­schutz­erklä­rung dazu, einen Karten­aus­schnitt sowie eine Liste von Orten von Inter­esse auszu­geben. Wenn Sie das nicht möchten, müssen Sie die Funk­tion deak­tivieren.

Code-Sperre und private Chats

Sie haben die Möglich­keit, die Code-Sperre zu akti­vieren, um den uner­wünschten Zugriff auf die Threema-App zu unter­binden, falls das Smart­phone einmal in Fremde Hände gelangen sollte. Dazu können Sie entweder eine Zahlen-PIN fest­legen oder auch die Entsperr­methode des Smart­phones (zum Beispiel iPhone mit FaceID) verwenden. Ist die Threema-App geöffnet, können Sie bei Inak­tivität eine Zeit einstellen, wann der Code ange­for­dert werden soll, beispiels­weise nach einer Minute, 15 Minuten oder gar einer Stunde.

Eine zusätz­liche Option ist die Akti­vie­rung von Daten löschen. Wird der erfor­der­liche Code zehnmal falsch einge­geben, werden alle Daten in der App gelöscht. Um im Menü Privat­sphäre die Einstel­lung Private Chats verbergen einstellen zu können, muss zunächst die Code-Sperre akti­viert sein. Anschlie­ßend werden alle als privat markierten Chats in der Chat-Über­sicht ausge­blendet.

Wenn Sie unter Android einen Chat als privat markieren möchten, tippen Sie lange auf den betref­fenden Chat und wählen Als privater Chat markieren. Unter iOS müssen auf dem betref­fenden Chat nach rechts wischen und auf das Schloss-Symbol tippen. Anschlie­ßend können Sie Als privat markieren auswählen.

Wollen Sie den Chat nun öffnen - egal ob unter Android oder iOS -, ist der zuvor fest­gelegte Schutz­mecha­nismus erfor­der­lich. Sie müssen also entweder eine PIN eingeben oder den Zugriff auf die privaten Chats per Finger­abdruck oder FaceID auto­risieren.

Vorschau für Nach­richten

Wenn Sie unter­wegs sind und möchten Ihre eintref­fenden Benach­rich­tigungen vor neugie­rigen Blicken schützen, können Sie im Menü Benach­rich­tigungen die Vorschau deak­tivieren. Dann ploppen einge­hende Nach­richten nicht mehr mit einem Vorschau­text beispiels­weise auf dem Sperr­bild­schirm des Smart­phones auf.

Sie können aber auch gene­rell in den System­ein­stel­lungen des Smart­phones die Infor­mationen über eintref­fende Benach­rich­tigungen deak­tivieren. Dann müssen Sie die Messenger-App zunächst öffnen, um neue Nach­richten in Gänze lesen zu können. Vertrauenswürdige Kontakte können verifiziert werden Vertrauenswürdige Kontakte können verifiziert werden
Screenshots: Threema, Montage: teltarif.de

Vertrau­ens­wür­dige Kontakte

Wenn Sie auf Ihre Kontakte-Liste in der Threema-App klicken, sehen Sie neben jedem Kontakt drei Punkte, unter Umständen je nach Kontakt mit unter­schied­licher Farbe. Wenn Sie auf einen Kontakt klicken und sich dessen Infor­mationen anzeigen lassen, werden auch Details zur Vertrau­ens­stufe offen­bart.

Es gibt drei verschie­dene "Ampel"-Farben. Sind zwei der drei Punkte Orange, bedeutet das, dass es sich um einen Kontakt handelt, dessen Rufnummer oder E-Mail-Adresse in Ihrem Adress­buch enthalten ist. Ist nur einer der drei Punkte Rot, handelt es sich um einen unbe­kannten Kontakt, der entweder seine Threema-ID nicht mit einer Rufnummer und auch nicht mit einer E-Mail-Adresse verknüpft hat oder diese Angaben sind nicht in Ihrem Adress­buch enthalten.

Sind dagegen alle drei Punkte Grün, handelt es sich um einen veri­fizierten Kontakt. Um einen Kontakt zu veri­fizieren, müssen Sie die ID Ihres Kontakts scannen. Das setzt voraus, dass Sie sich mit Ihrem Kontakt persön­lich treffen. Öffnen Sie nun die Infor­mationen Ihres Kontakts auf Ihrem Smart­phone und klicken auf QR-Code scannen. Jetzt kann Ihr Kontakt auf seinem Smart­phone Mein Profil aufrufen und den dort ange­zeigten QR-Code öffnen, den Sie nun mit Ihrer Handy­kamera scannen können.

Auf der nächsten Seite beschäf­tigen wir uns mit wich­tigen Daten­schutz­ein­stel­lungen des Signal-Messen­gers.

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