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Walabot: Mit dem Smartphone nach Leitungen in der Wand suchen (Update)

Wer schon einmal in die Wand gebohrt hat und von einem Wasserstrahl begrüßt wurde, sucht beim nächsten Mal vorher nach Leitungen. Mit dem Walabot-Aufsatz geht das nun sogar mit dem Smartphone.
Von der IFA in Berlin berichtet

Walabot DYI: Smartphone-Aufsatz zum Aufspüren von Leitungen in der Wand Walabot DYI: Smartphone-Aufsatz zum Aufspüren von Leitungen in der Wand
Bild: Vayyar Imaging
Manch ein ambitionierter Heimwerker hat es sicherlich schon einmal bereut, zu schnell die Bohrmaschine gezückt und einfach drauflosgebohrt zu haben: Wenn im hohen Bogen ein Wasserstrahl aus der Wand spritzt oder gar die Sicherung wegen einer angebohrten Elektroleitung reagiert, weiß der Heimwerker, dass er einen Fehler gemacht hat.

Billige Ortungsgeräte für Leitungen aus dem Baumarkt taugen oft nicht viel, weil die Piepsgeräusche das Vorhandensein von Leitungen in der Wand meist nur ungenügend signalisieren. Und professionelle Detektoren sind für Privatanwender zu teuer. Das israelische Unternehmen Vayyar Imaging, das sich auf 360-Grad-Sensortechnik spezialisiert hat, zeigte auf der IFA mit dem Walabot DIY nun einen Smartphone-Aufsatz zum Finden von Leitungen. Walabot DYI: Smartphone-Aufsatz zum Aufspüren von Leitungen in der Wand Walabot DYI: Smartphone-Aufsatz zum Aufspüren von Leitungen in der Wand
Bild: Vayyar Imaging

Bis zu 10 Zentimeter dicke Wände durchleuchten

Auf der IFA konnten wir sehen, wie Walabot DIY funktioniert: Der Aufsatz wird mit Hilfe eines Magneten auf dem Android-Smartphone befestigt und über USB OTG mit dem Telefon verbunden. Auf einer Wand führten Mitarbeiter des Unternehmens vor, wie genau der Aufsatz die Leitungen auf dem Smartphone-Display anzeigte. Hinter der Gipswand befanden sich Elektro- und Wasserleitungen und kleine Löcher in der Wand erlaubten dem Zuschauer zu beurteilen, ob der Smartphone-Aufsatz tatsächlich alle Leitungen erkannt hatte.

Walabot DIY soll durch maximal 10 Zentimeter dicke Gips- und Zementwände hindurchsehen können. Die Umrisse der Gegenstände darin oder dahinter werden dreidimensional auf dem Smartphone-Display abgebildet. Sogar Mäuse oder andere Nagetiere sollen sich mit der Technologie orten lassen damit kann der Heimwerker sich sogar als Kammerjäger betätigen.

Außerdem kann der Smartphone-Aufsatz eine Art "Landkarte" von einer großflächigen Wand erstellen. Alles, was Walabot DIY in beziehungsweise hinter der Wand scannt, wird zu einem Bild zusammengesetzt. Diese Karte kann man beispielsweise dann auch an den Besitzer oder Nachmieter weitergeben, wenn man aus der Wohnung wieder auszieht.

Nach dem Scan wird eine Art Landkarte der Wand erstellt Nach dem Scan wird eine Art Landkarte der Wand erstellt
Bild: Vayyar Imaging
Die zugrundeliegende 360-Grad-Multisensortechnologie von Vayyar Imaging basiert auf einem Radiofrequenz-System, das ein 3D-Abbild der Umgebung in Echtzeit erzeugt. Erstmals zum Einsatz kam sie im Gesundheitssektor. Das 3D-Imaging-Tool wurde ursprünglich entwickelt, um Gewebe zu durchleuchten und beispielsweise bei Patientinnen Brustkrebs in einer frühen Phase aufzuspüren.

Die Technik kann aber auch beim abendlichen Fernsehen erkennen, ob die Zuschauer schlafen und der Fernseher trotzdem noch läuft. Anders als bei einer echten Kamera sammeln die Radio-Frequenz-Sensoren von Vayyar nach Auffassung des Unternehmens keine Bilddaten, deren Erhebung die Privatsphäre verletzten oder gegen Datenschutzrecht verstoßen könnte.

Die Technik kommt darüber hinaus in autonomen Fahrzeugen zum Einsatz und beobachtet dort beispielsweise, was innerhalb und außerhalb des Autos passiert. In der Logistik-Branche können die Sensoren auf einem LKW dem Fahrer signalisieren, ob die Ladung verrutscht ist oder noch Platz für weitere Waren vorhanden ist.

Update 19 Uhr: Preis und Verfügbarkeit

Das Walabot DIY kann direkt beim Hersteller [Link entfernt] auf einer deutschsprachigen Webseite bestellt werden. Regulär kostet es 119,90 Euro, im Rahmen einer zeitlich begrenzten Aktion allerdings nur 99,90 Euro. Versandkosten nach Deutschland werden nicht berechnet.

Kompatibel ist das Gerät mit Smartphones, auf denen Android 5.0 Lollipop, 6.0 Marshmallow und 7 Nougat läuft und die USB on the go (OTG) unterstützen. Das Samsung Note 7, LG G4 und LG V10 sind laut dem Hersteller nicht kompatibel. Ende des Updates.

Walabot DIY im Video

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