Datenschutz
Verbraucherschützer: Gegen Datenmissbrauch aktiv vorgehen
Experten geben hilfreiche Tipps zum Datenschutz
Von dpa / Marc Kessler
- Anonym bleiben: Ob bei Bankgeschäften, beim Einkaufen im Internet, beim Telefonieren per Handy oder beim Texten in Chatforen - Verbraucher sollten ihre Aktivitäten und Identität möglichst oft verschleiern. "Am besten bezahlt man bar, wann immer es geht. Schon Kredit- oder EC-Karten sollte man nur nutzen, wenn es absolut nötig ist", mahnt Tangens. Auch beim Kauf von Prepaid-Handys erfassen Anbieter weniger persönliche Informationen als bei Verträgen, sagt Weichert. Wer sich eine E-Mail-Adresse zulegt, bloggt oder in Internetforen chattet, sollte möglichst nicht seinen Namen preisgeben. "Wo die Identität nicht nötig ist, sollte man mit Pseudonymen arbeiten."
- Vorsicht bei Geschäften im Internet: Wer bei Onlinehändlern einkauft oder elektronische Bankgeschäfte tätigt, sollte sich immer genau über die Seriosität und Datensicherheit der Gegenseite informieren. Um Ausforschungs- und Betrugsversuche von vornherein zu erschweren, sollte man nur Internetseiten nutzen, die besonders gegen Zugriffe gesichert sind. Erkennbar sind diese unter anderem an einen Schlosssymbol vor der Adresszeile, erläutert Evelyn Keßler, Sprecherin der baden-württembergischen Verbraucherzentrale in Stuttgart. "Ein vernünftiger Onlineshop bietet eine verschlüsselte Verbindung."
- AGBs lesen: Ob elektronisch oder nicht - bei Vertragsabschlüssen
sollten Kunden zudem immer klarstellen, dass sie keinen Verkauf ihrer
Daten dulden. Die standardmäßigen allgemeinen Geschäftsbedingungen
(AGB) und Datenschutzbestimmungen sind oft so formuliert, dass
Verbraucher der Weitergabe stillschweigend zustimmen. "Dem sollte man
aus Gründen der Nachvollziehbarkeit in jedem Fall stets schriftlich
widersprechen", rät Keßler. Anders sei bei der heutigen Rechtslage
leider nicht gewährleistet, dass der Kunde Herr seiner Daten bleibe.
Vereine wie FoeBud bieten für solche Einsprüche unter anderem auch
vorbereitete Stempel und Vordrucke.
- Gewinnspiele und Rabatte: Finger weg von Gewinnspielen, Vorsicht bei Rabattaktionen: Angebote zu Verlosungen, Preisausschreiben und ähnlichen Aktionen sind zwar verlockend, dienen häufig aber vor allem der Sammlung von Teilnehmerdaten. "Gewinnspiele sind dazu da, Kundendaten zu sammeln und Adressen zu generieren", erklärt Tangens. Aber auch Umfragen zu Lifestyle-Fragen im Internet werden eingesetzt, um Informationen über den Lebenswandel und das Konsumverhalten von Nutzern zu erlangen. Die bei vielen Ketten und Geschäften mittlerweile üblichen Rabattkarten dienen ebenfalls dem Zweck, Kundenprofile anzulegen, wie die Bürgerrechtlerin betont. "Man muss sich klarmachen: Kein Konzern verschenkt irgendetwas."
- Soziale Netzwerke: Vorsicht gilt auch bei Einträgen in soziale Netzwerke: Die Kommunikation mit Bekannten und Freunden über Facebook, StudiVZ und ähnliche Portale ist gerade bei jungen Menschen beliebt, birgt aber ebenfalls Gefahren. Längst haben Arbeitgeber diese als Informationsquelle über Bewerber und Angestellte entdeckt, fahnden Werbeprofis dort nach interessanten Ansprechpartnern. Aber auch im privaten Umfeld lassen sich unbedacht verbreitete Präsentationen schwer kontrollieren. Man solle sich gut überlegen, was man veröffentlicht, rät Weichert. Das gelte vor allem für Fotos.
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