Ausbauverpflichtungen

23 Anbieter in 396 Nahbereichen wollen VDSL Vectoring ausbauen

Den Ausbau von VDSL Vecto­ring im Nahbe­reich wird weitest­gehend die Telekom vornehmen. In 396 Nahbe­rei­chen werden aber wohl auch die Wett­bewerber ausbauen.
Von Thorsten Neuhetzki

VDSL Vectoring: 23 Anbieter geben Ausbauverpflichtung ab VDSL Vectoring: 23 Anbieter geben Ausbauverpflichtung ab
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Die Wett­bewerber der Telekom haben viel unter­nommen, um gegen den Beschluss der Bundes­netz­agentur zum Ausbau von VDSL Vecto­ring im Nahbe­reich der etwa 7900 Vermitt­lungs­stellen in Deutsch­land vorzu­gehen. Doch bislang sind auch die Klagen gegen den Beschluss geschei­tert. So bleibt den Wett­bewer­bern nur, die wenigen gege­benen Möglich­keiten zum Konkur­renz-Ausbau zu nutzen. Dazu dienen verbind­liche Inves­titions- und Ausbau­zusagen der Wett­bewerber. Die Bundes­netz­agentur hat nun veröf­fent­licht, welche Netz­betreiber in welchen Orten eigene Ausbau­ver­pflich­tungen abge­geben haben.

Insge­samt handelt es sich dabei um Zusagen für 396 Nahbe­reiche im Umkreis von Vermitt­lungs­stellen. Dieser Umkreis hat einen Radius von etwa 500 Metern. Hier ist bis heute nur VDSL aus den Vermitt­lungs­stellen heraus möglich. Deswegen kann es inner­halb von Städten vorkommen, dass in Rand­gebieten der Nahbe­reiche kein VDSL möglich ist, während der Nachbar wenige Meter weiter durch einen Outdoor-KVz mit 100 MBit/s surfen kann. Insge­samt gibt es in Deutsch­land etwas mehr als 7900 Vermitt­lungs­stellen.

Diese Anbieter wollen selbst ausbauen

VDSL Vectoring: 23 Anbieter geben Ausbauverpflichtung ab VDSL Vectoring: 23 Anbieter geben Ausbauverpflichtung ab
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23 Anbieter haben bei der Bundes­netz­agentur eigene nota­rielle Ausbau­ver­pflich­tungen abgeben. Dabei handelt es sich um amplus AG, bn:t Blatz­heim Networks Telecom, Brandl Services, Cod Homann, eifel-net, Entega Medianet, Ewe Tel, Frei­taler Strom & Gas, htp, ILM Provider UG, K-Net, Netco­logne, Netcom Kassel, Pfalz­komm, sdt.net, Soco Network Solu­tion, Stadt­werke Merse­burg, Thüga MeteringService, Thüringer Netkom, TNG Stadt­netz, VSE Net und Wobcom.

EWE Tel hat dabei den größten Anteil an zu versor­genden Nahbe­rei­chen einge­reicht. Alleine 190 Anschluss­bereiche sollen nach Willen des Netz­betrei­bers durch ihn im Nahbe­reich versorgt werden. Diese Zahl stammt aus einer Veröf­fent­lichung aus der BNetzA, das Unter­nehmen selbst teilte gegen­über unserer Redak­tion nach Erscheinen dieses Arti­kels mit, es seien 212 Nahbe­reiche. Insge­samt würde EWE Tel laut BNetzA-Veröf­fent­lichung 856 Kabel­ver­zweiger im Nahbe­reich ausbauen können.

Unter diesen Voraus­set­zungen ist ein Ausbau möglich

Ein Ausbau des Nahbe­rei­ches durch einen Alter­nativ­anbieter ist nur dann möglich, wenn dieser Anbeiter inner­halb eines Anschluss­berei­ches bereits 40 Prozent der Kabel­ver­zweiger erschlossen hat und gleich­zeitig noch einen Abstand von 33 Prozent­punkten zur Telekom aufweisen kann. Das erklärt auch, warum beispiels­weise htp zwar für 34 Anschluss­bereiche eine entspre­chende Ausbau­ver­pflich­tung abgeben hat, die eigent­liche Heimat­stadt Hannover aber nicht darunter ist. In Hannover hatte die Telekom sehr früh VDSL errichtet und kann somit die größere Anzahl erschlos­sener Kabel­ver­zweiger auf sich verbu­chen.

In Gebieten, in denen die Wett­bewerber nicht selbst ausbauen dürfen, sind sie auf Vorleis­tungs­ange­bote der Telekom ange­wiesen, möchten sie ihre Kunden mit Produkten unter eigenem Namen versorgen. Hier hatte der Regu­lierer von der Telekom unlängst Nach­bes­serungen gefor­dert.

Details: Hier wollen die Alter­nativ­anbieter ausbauen

In einer weiteren Meldung haben wir eine Liste aller Anschluss­bereiche, in denen die Alter­nativ­anbieter ausbauen wollen, veröf­fent­licht.

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