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Tiptel und Secusmart präsentieren zwei abhörsichere IP-Tischtelefone

Tiptel und Secusmart wollen auf der CeBIT zwei abhörsichere IP-Tischtelefone präsentieren. Wir werfen einen Blick auf die Funktionsweise der Verschlüsselung und schauen uns mögliche künftige Alternativen an.
Von Kaj-Sören Mossdorf

Verschlüsseltes Tischtelefon mit Secusmart-Karte. Verschlüsseltes Tischtelefon mit Secusmart-Karte
Bild: tiptel
Secusmart und Tiptel wollen auf der diesjährigen CeBIT zwei abhörsichere Tischtelefone vorstellen. Secusmart ist vor allem für das Merkel-Phone bekannt, das abhörsichere Smartphone der Bundesregierung.

Verschlüsseltes Tischtelefon mit Secusmart-Karte. Verschlüsseltes Tischtelefon mit Secusmart-Karte
Bild: tiptel
Als Grundlage dienen die beiden Telefone tiptel 3130 und tiptel 3120, ihre sicheren Pendants werden SecuGATE LV 1 tiptel edition 3130 beziehungsweise SecuGATE LV 1 tiptel edition 3120 heißen. Wie auch beim Merkel-Phone dient eine spezielle Secusmart-Karte zur Identifikation der Nutzer. Um eine sichere Verbindung aufbauen zu können, wird die Karte in den entsprechenden Steckplatz des Telefons gesteckt. Etwas anderes ist zum Aufbau der Verbindung nicht nötig, sie erfolgt automatisch. Das gilt natürlich nur, solange das Gegenüber auch ein verschlüsseltes Telefon nutzt, das die Technik unterstützt.

Basismodelle bieten fünf Zoll großes Display und SD-Karten-Steckplatz für Anrufbeantworter

Die Basismodelle, auf denen die beiden verschlüsselten Versionen basieren werden, bieten beide ein Display, das mit 482 mal 272 Pixel auflöst. Bei dem tiptel 3130 ist dieses fünf Zoll groß, der Bildschirm des tiptel 3120 misst 4,3 Zoll. Beide Telefone können per DECT-Modul erweitert werden. Sie bieten außerdem die Möglichkeit, drei Beistellmodule anzuschließen. Sowohl das 3130 als auch das 3120 können per SD-Karte erweitert werden. Verpasste Anrufe werden dann auf dieser aufgezeichnet. Die Karte fungiert also als Anrufbeantworter. Auf den zwei Telefonen können zudem je acht SIP-Accounts konfiguriert werden. An das Netzwerk angeschlossen werden können sie beispielsweise über ihren LAN-Anschluss, wobei dieser auch zur Stromversorgung genutzt werden kann.

In Snowdens Zeichen: Verschlüsselte Smartphones und Telefone gefragt wie nie

Nach den NSA-Veröffentlichungen des US-Amerikaners Edward Snowden sind verschlüsselte Kommunikationsmittel gefragt wie nie. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass immer mehr Hersteller entsprechende Modelle anbieten. Der spanische Hersteller Geeksphone etwa, bekannt vor allem durch seine Smartphones mit Firefox OS, arbeitet zusammen mit den Silent-Circle-Gründern und dem Verschlüsselungsexperten Phil Zimmermann an einem abhörsicheren Smartphone. Das Blackphone soll auf Android basieren und auf dem diesjährigen Mobile World Congress vorgestellt werden.

Auch auf Kickstarter finden sich immer häufiger Smartphone-Modelle, die eine Verschlüsselung bieten. Ein Beispiel ist das QSAlpha Quasar IV, das Interessierte auf der Seite des Herstellers vorbestellen können. Die Variante mit 64-GB-Speicher kostet dabei 595 US-Dollar. Der Hersteller will künftig zudem auch eine spezielle SD-Karte mit sicheren Apps für Android-Smartphones anbieten.

Egal ob Smartphone, Handy oder Tischtelefon: Sie alle haben etwas gemein. Die Gespräche können nur so lange verschlüsselt werden, wie die Nutzer im gleichen System miteinander telefonieren oder ihr gegenüber die entsprechende Technik zumindest unterstützt. Ist dies nicht der Fall, sind Gespräche nach wie vor unverschlüsselt.

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