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Verschlüsseltes Cipherphone QSAlpha Quasar IV wird produziert

Indiegogo-Kampagne verpasst ihr Ziel, aber sorgte für genügend PR
Von Kaj-Sören Mossdorf

Das verschlüsselte Quasar IV von QSAlpha Das QSAlpha Quasar IV
Bild: QSAlpha
Mit dem Quasar IV wollte das Start-Up QSAlpha [Link entfernt] ein verschlüsseltes Smartphone anbieten, bei dem auch die komplette Kommunikation verschlüsselt wird. Den Namenszusatz "IV" führt das Cipherphone aus zwei Gründen. Zum einen steht es für "Identity Vessel" und zum Anderen soll es an den vierten Zusatz der US-Verfassung erinnern. Er garantiert das Recht auf Privatsphäre. Nach der Furore um das US-Überwachungssystem PRISM wäre eigentlich zu erwarten, dass ein solches Projekt genügend Unterstützer findet. Von dem auf Indiegogo anvisierten Ziel in Höhe von 3,2 Millionen US-Dollar, sind jedoch gerade einmal circa 50 000 US-Dollar erreicht worden. Es ist also unwahrscheinlich, dass das Start-Up sein Ziel in den verbleibenden 9 Tagen noch erreicht.

Das verschlüsselte Quasar IV von QSAlpha Das QSAlpha Quasar IV
Bild: QSAlpha
Wie Steve Chao, Gründer und CEO von QSAlpha, vergangene Woche bekannt gab, wird das Quasar IV dennoch in Produktion gehen können. Wie auch bei der Indiegogo-Kampagne des Ubuntu Edge führte die Vorstellung zu einem großen medialen Interesse. Dadurch ist anscheinend ein großer Hersteller auf das Start-Up aufmerksam geworden. Zusammen arbeite man jetzt an der Umsetzung. Dem amerikanischen Tech-Blog Engadget zufolge, handelt es sich bei dem Unterstützer um China Mobile. Jeder, der das Projekt auf Indiegogo unterstützt habe, werde aber ein Gerät erhalten. Ob sich an dem anvisierten Marktpreis von 785 US-Dollar für die 64-GB-Version bzw. 855 US-Dollar für die 128-GB-Variante etwas ändert, ist nicht bekannt. Unterstützer der Kampagne erhielten einen Rabatt in Höhe von 190 US-Dollar.

Offline Authentifizierung und verschlüsselter Speicher

Die technischen Daten des Smartphones können sich durchaus sehen lassen. Im Inneren des Quasar IV arbeitet eine auf 2,3 GHz getaktete Quad-Core-CPU, der 3 GB große Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Auf der Rückseite des Smartphones befinden sich zwei Kameras. Dadurch sollen entsprechend aufwendige Augmented-Reality-Anwendungen realisiert werden können. Das 5 Zoll messende Display löst mit 1920 mal 1090 Pixel auf und ist durch Gorilla Glass 3 geschützt.

Der 64 bzw. 128 GB große interne Speicher ist verschlüsselt und auch die 128 GB, die dem Nutzer online zur Verfügung stehen, sind nach QSAlpha-Angaben gesichert. Der interne Speicherplatz kann zudem per microSD-Karte erweitert werden. Als Betriebssystem kommt eine spezielle Android-Variante, genannt QuaOS, zum Einsatz die ebenfalls entsprechend gesichert ist. Zur Kommunikation mit der Außenwelt stehen neben einer Dualband-LTE- auch eine UMTS- und GSM-Schnittstelle zur Verfügung. Des Weiteren bietet das Quasar IV GPS, WLAN (a/b/g/n/ac), Bluetooth 4 und NFC. Besonders auffallend sind dabei der große 3 300-mAh-Akku und die IP57-Zertifizierung, die garantiert, dass das Smartphone bis zu einem gewissen Grad wasserdicht ist.

Jede Kommunikation wird mithilfe eines speziellen Hardware-Chips verschlüsselt und auf dem Quasar IV des Gegenübers wieder entschlüsselt. Das Besondere bei dem Verfahren: Die Verifizierung der Identität des Gegenübers geschieht auf dem Smartphone selbst, ein Kontakt zu einem anderen Server ist folglich nicht nötig. Nach QSAlpha-Angaben können bei diesem Verfahren 10 hoch 77 verschiedene Identitäten - also Smartphones - bereitgestellt werden. Der Nachteil: Der Kommunikationspartner benötigt ebenfalls ein Quasar IV, denn nur hier kann die Identität überprüft werden.

Das Kampagnen-Video des Quasar IV von QSAlpha

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