Netztest

Mobiles Internet im Netz der Deut­schen Telekom im Test

Im Frühjahr waren wir wieder zwei Monate lang in Deutschland unterwegs, um die Qualität des mobilen Internet-Zugangs zu testen. Zum Auftakt berichten wir über unsere Erfahrungen im Telekom-Netz.
Von

In kleineren und mittelgroßen Städten hatten wir zwar keine Spitzenwerte, aber doch zumeist zweistellige Ergebnisse erreicht. Beispiel Fulda, wo wir am Hauptbahnhof 28 MBit/s im Downstream und 22,8 MBit/s im Upstream gemessen haben und die Antwortzeiten zwischen 28 und 36 ms lagen. In Mainz und Würzburg kamen wir auf Werte zwischen 80 und 85 MBit/s bei Downloads sowie 55 bis 60 MBit/s (Mainz) bzw. 10 bis 14 MBit/s (Würzburg) bei Uploads. Die Pingzeiten lagen bei jeweils 30 bis 35 ms.

In Braunschweig und Lindau zeigte sich recht deutlich, dass das LTE-Netz der Telekom mittlerweile intensiv genutzt wird, sodass Überlastungserscheinungen nicht ausbleiben. In beiden Städten waren die Ergebnisse für Uploads besser als die Resultate bei Downloads. So erreichten wir am Braunschweiger Hauptbahnhof 13,9 MBit/s im Downstream, 19,6 MBit/s im Upstream und Pingzeiten um 42 ms. In Lindau waren Downloads mit 22,4 MBit/s und Uploads mit 29,1 MBit/s möglich. Mehr als 120 MBit/s im Downstream Mehr als 120 MBit/s im Downstream
Foto: teltarif.de

Kaum Fallback auf UMTS

Was bei unseren Tests im Auto und in der Bahn aufgefallen ist: Im Telekom-Netz kommt es kaum zum Fallback auf UMTS. Das LTE-Netz ist großflächig verfügbar. Fällt der 4G-Empfang wirklich einmal aus, dann wird das Smartphone meistens direkt ins GSM-Netz zurückgestuft. Ausnahme war im Test der mobile Betrieb im Auto auf der Autobahn A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und Karlsruhe. Hier haben wir durchgehend Radiostreaming genutzt und das Smartphone wurde mehrfach von LTE ins UMTS-Netz umgebucht.

Interessanterweise dauerte es bei aktiver Datennutzung - wie eben beim Streaming - oft recht lange, bis das Gerät ins längst wieder verfügbare LTE-Netz zurückfand. Der Effekt trat mit dem iPhone X und dem Samsung Galaxy S8+ Duos gleichermaßen auf, ist also offenbar netzseitig gesteuert und kein Phänomen, das auf Hard- oder Software des verwendeten Endgeräts zurückzuführen ist.

LTE jetzt auch für erste Discounter-Kunden

Während das LTE-Netz der Telekom mittlerweile neben den Städten und Ballungsgebieten auch in den meisten ländlichen Regionen ausgebaut ist, ist die UMTS-Versorgung deutlich schlechter. Das Nachsehen haben vor allem Kunden in Tarifen, mit denen die LTE-Nutzung nicht möglich ist. Positiv ist anzumerken, dass die Telekom seit März ihr 4G-Netz zumindest zaghaft auch für erste Discounter-Verträge öffnet, sodass das mobile Breitbandnetz auch Nutzern von SIM-Karten offensteht, die von congstar, klarmobil und Sparhandy kommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die im Test erreichten Spitzengeschwindigkeiten sind höher als im vergangenen Jahr. Umgekehrt stellen wir aber punktuell auch Überlastungserscheinungen fest, wobei die Datenraten selbst dann noch auf gutem ADSL-Niveau sind. LTE-Funklöcher gibt es kaum noch. Allerdings hat die Telekom im vergangenen Jahr auch nicht ganz so viel getan, um die noch bestehenden Lücken zu schließen. Dafür sorgt der Netzbetreiber durch Kapazitätserweiterungen für mehr Performance in den bereits erschlossenen Regionen.

Natürlich haben wir nicht nur das Mobilfunk-Netz der Telekom getestet, sondern auch die der anderen beiden Netzbetreiber. In einer weiteren Meldung finden Sie unsere Zusammenfassung zum Netztest 2018.

Mehr zum Thema Netztest