Wechselgefahr

Telekom stuft Kunden ohne Auftrag von VDSL auf ADSL herab

Wir berichten über Pleiten, Pech und Pannen bei einem Tarifwechsel an einem von der teltarif.de-Redaktion genutzten Festnetz-Anschluss der Deutschen Telekom und darüber, mit welcher Option die Telekom zwar ihren Gewinn maximiert, dafür dem Kunden aber zumindest in der Redaktion bekannten Fällen kaum Gegenleistung bietet.
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Wer als Festnetz-Kunde der Deutschen Telekom Änderungen an seinem Anschluss und Tarif vornehmen lässt - beispielsweise weil es inzwischen günstigere Angebote gibt - muss sich darauf einstellen, dass es zu Problemen kommt. Der Ex-Monopolist ändert in solchen Fällen nämlich nicht nur Minutenpreise oder die Programm-Palette des IPTV-Pakets Entertain. Vielmehr operiert die Telekom immer am "offenen Herzen" des Telefon-Anschlusses.

Was bei einer einfachen Änderung des Festnetz-, Internet- und Entertain-Tarifs alles schiefgehen kann und wie schwerfällig die Deutsche Telekom bei der Störungsbeseitigung ist, haben wir redaktionsintern in den vergangenen Wochen selbst erlebt. Dabei handelt es sich zwar um einen Einzelfall. Aus Kreisen der Telekom-Kundenbetreuung wurde uns jedoch zugetragen, dass es vergleichbare Probleme durchaus häufiger gibt.

Mit dem Wunsch nach mehr Entertain-Programmen in HD fing alles an

Entertain-Tarifwechsel kann sich zum Drama entwickeln Entertain-Tarifwechsel kann sich zum Drama entwickeln
Foto: teltarif.de
Alles begann mit dem Angebot der Kundenbetreuung für eine Umstellung des bestehenden VDSL-25-Anschlusses in den aktuellen Entertain-Premium-Tarif [Link entfernt] . Die aktuelle monatliche Grundgebühr von 44,95 Euro sollte für die Dauer von zwei Jahren unverändert bleiben. Danach sollte der Basispreis um monatlich 5 Euro steigen. Dafür wären über Entertain zusätzlich die Programme der privaten TV-Veranstalter in HD-Qualität zu empfangen.

Eine Alternative, um die zusätzlichen HD-Kanäle ebenfalls zu empfangen, wäre die Buchung der Option HD-Start. Diese ist aber zum einen mit 6,95 Euro im Monat teurer. Zum anderen müsste der Aufpreis bereits ab sofort und nicht erst nach Ablauf von 24 Monaten gezahlt werden. So gesehen nahmen wir das Angebot an und beauftragten den Tarifwechsel.

Auftragsbestätigung bringt Überraschungen mit sich

Die Telekom bestätigte den Auftrag innerhalb weniger Minuten per SMS. Drei Tage später flatterte auch eine schriftliche Bestätigung ins Haus. Diese zeigte als erstes, warum an besagtem Anschluss seit der Umstellung von ADSL auf VDSL vor etwas mehr als zwei Jahren IPv6 nicht mehr funktioniert: Der Auftrag besagte, dass mit der Tarifumstellung eine eingerichtete IPv6-Sperre wegfallen sollte. Diese Sperre, die es zuvor mit ADSL nicht gab, wurde nie angekündigt, geschweige denn wurde sie beauftragt.

Die Auftragsbestätigung zeigte aber auch, dass sich zum Zeitpunkt des Tarifwechsels die Anschlussart ändern sollte. Aus VDSL 25 sollte wieder ADSL 16 TV werden. Downgrade statt Upgrade? Das hatten wir so nie bestellt, also wandten wir uns erneut an die Telekom-Hotline. "Kein Problem, ich buche Ihnen VDSL direkt wieder ein, Sie können den Internet-Anschluss unterbrechungsfrei weiter nutzen", erklärte uns der Hotliner.

Auf Seite 2 erfahren Sie unter anderem, wie "gefährlich" es ist, bei der Deutschen Telekom einmal ins System eingestellte Aufträge zu ändern oder zu stornieren.

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