Telekom verliert weiter Festnetzanschlüsse, gewinnt aber Mobilfunk-Kunden
Die Telekom stellt ihre Zahlen für das 3. Quartal 2014 vor
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Bald kann die Deutsche Telekom in ihrem Mobilfunknetz 40 Millionen SIM-Karten vermelden. Gemäß den
vorgelegten Quartalszahlen des Unternehmens verbuchte der Anbieter zum 30. September 39,653 Millionen
SIM-Karten und legte damit binnen eines Quartals im 316 000 Netto-Kunden zu. Auf der Festnetzseite
musste die Telekom jedoch Kunden abgeben.
Starker Anstieg bei Vertragskunden
Die Telekom stellt ihre Zahlen für das 3. Quartal 2014 vor
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden (jetzt 22,812 Millionen)
stieg zwischen Juli und September deutlich. Die Telekom gewann im dritten Quartal 432 000 Mobilfunk-Vertragskunden. Hierbei liegt der Nettoneuzugang unter den eigenen Marken Telekom und Congstar mit 235 000 Kunden mehr als 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Telekom
führt das auf den guten Ausbau des LTE-Netzes zurück,
das 79 Prozent der Bevölkerung erreicht - allerdings ist LTE beispielsweise bei congstar gar nicht erhältlich.
Telekom verliert auch Drittkunden
Im Festnetzmarkt verliert die Telekom binnen des gleichen Quartals 193 000 Anschlüsse und hat nun 20,841 Millionen Anschlüsse geschaltet. 3,744 Millionen sind schon IP-basiert. Ein Breitbandanschluss ist nur bei 12,34 Millionen Anschlüssen aktiviert. Übrigens verliert die Telekom auch Teilnehmeranschlussleitungen (TAL), die sie an Dritte vermietet, damit diese ihren Anschluss über die letzte Meile der Telekom schalten können. Hier rutschte die Anzahl binnen drei Monaten um 147 000 auf nun 8,954 Millionen Anschlüsse. Die meisten Kunden dürften hier wohl zu den Kabelanbietern abgewandert sein.
Weitere Kennziffern des deutschen Marktes: Bei 2,377 Millionen Anschlüsse ist der TV-Dienst Entertain gebucht und 1,608 Millionen Anschlüsse sind auf Glasfaser-Basis realisiert. Das meint bei der Telekom jedoch nicht, dass das Glasfaser bis zum Kunden gelegt ist, sondern schließt auch VDSL und VDSL Vectoring mit ein. Hinzu kommen hier noch 586 000 Anschlüsse auf Wholesale-Basis, wo die Kunden eine Geschäftsbeziehung zu einem anderen Provider haben.
Geschäft im Ausland wird wichtiger
Was die Bilanzzahlen des Konzerns angeht, gibt weiter die US-Sparte das Tempo vor. Dank des starken Wachstums von T-Mobile US verbuchten die Bonner im dritten Quartal einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent auf 15,65 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb mit 506 Millionen Euro 13,9 Prozent weniger Gewinn übrig. Im Vorjahr hatte das Unternehmen aber von einem Sondereffekt aus einem Verkauf profitiert.
Höhere Investitionen in Deutschland und in die Marketingoffensiven in den USA sorgten dafür, dass der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 1,8 Prozent auf 4,58 Milliarden Euro zurückging. Das Geschäft im Ausland wird zunehmend wichtiger: Zum ersten Mal erzielte die Telekom im Ausland mehr als 60 Prozent ihrer Erlöse. An den Jahreszielen für den Konzern hält das Management um Telekom-Chef Tim Höttges und Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt fest.