VoLTE

Telefónica Deutschland setzt bei Voice-over-LTE auf Ericsson

Telefónica Deutschland setzt bei Voice-over-LTE auf Ericsson. Dank der IMS-Plattform von Ericcson sei die schnelle Einführung von konvergenten Multimedia-Diensten wie Videotelefonie bei Bedarf schnell möglich.
Von Marie-Anne Winter

Ericsson rüstet Telefónica mit VoLTE-Technik aus. Ericsson rüstet Telefónica mit VoLTE-Technik aus.
Bild: Ericsson
Telefónica Deutschland, durch die Fusion mit E-Plus der Mobilfunkbetreiber mit den meisten Kunden in Deutschland, setzt bei der Einführung von Voice-over-LTE (VoLTE) in seinem Netz auf Ericsson als Hauptausrüster. Telefónica ist nach eigener Aussage einer der ersten Netzbetreiber in Europa, der die dafür nötige Netzaufrüstung bereits abgeschlossen hat und nun auf die kommerzielle Einführung von VoLTE vorbereitet ist. Die neue Technologie soll wie berichtet bereits im gesamten deutschen LTE-Netz von Telefónica einsatzfähig sein.

Ericsson rüstet Telefónica mit VoLTE-Technik aus. Ericsson rüstet Telefónica mit VoLTE-Technik aus.
Bild: Ericsson
Eine kommerzielle Einführung von VoLTE werde erfolgen, sobald genügend VoLTE-fähige Endgeräte bei den Kunden vorhanden seien, ohne die die neue Technologie nicht genutzt werden kann. Dank der VoLTE werden die Nutzer von HD-Sprachqualität und einem sehr schnellen Verbindungsaufbau profitieren können. Während die Anwender telefonieren, können sie laut Telefónica gleichzeitig auch LTE-Datendienste nutzen. Die SRVCC-Technologie (Single Radio Voice Call Continuity) von Ericsson ermögliche eine nahtlose Übergabe laufender LTE-Telefonate in klassische, leitungsvermittelte 3G- und 2G-Netze.

Die VoLTE-Lösung, für die sich Telefónica entschieden hat, basiert auf dem IMS-Portfolio (IP Multimedia Subsystem) von Ericsson. Es ermöglicht Telefónica, zukünftig bei Bedarf konvergente Multimediadienste in hoher Qualität kurzfristig einführen können - beispielsweise Videotelefonie, Videokonferenzen und Dienste für die Team-Arbeit. Dabei wird es keine Rolle mehr spielen, ob Anwender diese Dienste über das Fest- oder Mobilfunknetz des Betreibers nutzen.

Der Vertrag zwischen Telefónica und Ericsson umfasst die IMS-Produkte: CSCF (Call Session Control Function), MTAS (Multimedia Telephony Application Server), MRS (Media Resource System) sowie Systemintegrationsdienste für die herstellerübergreifende Netzinfrastruktur von Telefónica in Deutschland. Ericsson kümmert sich dabei um die Ende-zu-Ende Planung, Einrichtung, sowie Funktions- und Fehlerprüfung.

Investition in IMS zahlt sich aus

Karsten Schröder, Leiter Converged Solutions, Telefónica in Deutschland: "Mit VoLTE sind wir jetzt in der Lage, die Ernte einzufahren, die wir vor sechs Jahren mit unseren Investitionen in IMS als Grundlage für unsere Sprachdienste über DSL gesät haben. Durch sie haben wir die Basis für die strategische Modernisierung unserer Kernnetzarchitektur gelegt."

Anders Lindblad, Leiter der Business Unit Cloud und IP bei Ericsson, kommentiert: "Wir freuen uns, dass Telefónica sich für Ericsson als Partner entschieden hat, um als einer der ersten Netzbetreiber in Europa VoLTE einzuführen. Dank unserer IMS-Lösung wird Telefónica seinen Kunden, die LTE-Smartphones der neusten Generation nutzen, nun moderne Kommunikationserlebnisse ermöglichen können."

VoLTE basiert technisch auf IMS. Ericsson ist Weltmarktführer im IMS-Bereich. Der Netzausrüster hat bisher weltweit 120 kommerzielle IMS-Verträge abgeschlossen, sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk. Über rund 70 dieser IMS-Systeme wird bereits Live-Datenverkehr abgewickelt. Zusätzlich unterstützt Ericsson weltweit rund 300 IMS-Tests. Ericsson hatte bereits im Jahr 2005 das weltweit erste IMS-System eingeführt. Allerdings sah es einige Jahre lang so aus, als wüssten die Netzbetreiber nicht so richtig, was sie mit den neuen Möglichkeiten von IMS anfangen sollten - und noch weniger, wie sie ihre Kunden dafür begeistern. Das hat sich in den vergangenen Jahren durch den Siegeszug des mobilen Internet grundlegend geändert - für die Kunden ist die mobile Nutzung von Multimedia-Anwendungen inzwischen selbstverständlich.

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