Öffentlich-Rechtliche

Europäische TV-Sender starten gemeinsame Mediathek

Mit The European Coll­ection gibt ein erst­mals ein gemein­sames Angebot euro­päi­scher öffent­lich-recht­licher Sender in deren Media­theken. Wir haben uns einmal näher mit den Inhalten beschäf­tigt.
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The European Collection: Gemeinsamer Mediatheken-Bereich mehrerer Sender The European Collection: Gemeinsamer Mediatheken-Bereich mehrerer Sender
Screenshot: Michael Fuhr
Mitte April 2021 star­tete The European Coll­ection. Es handelt sich dabei erst­mals um ein grenz­über­schrei­tendes, gemein­sames Strea­ming-Angebot euro­päi­scher öffent­lich-recht­licher Sender in den Media­theken von ARTE, ARD, ZDF, France Télévisions (Frank­reich) und bald auch SRG SSR (Schweiz).

In dem gemeinsam kura­tierten Bereich bündeln die fünf Partner Doku­men­tationen und Repor­tagen mit einer euro­päi­schen Perspek­tive auf Themen, die Euro­päe­rinnen und Euro­päer heute beschäf­tigen. Es geht um grund­sätz­liche Themen wie etwa die Corona-Pandemie, Umwelt­fragen und die Situa­tion junger Menschen in Europa in den unter­schied­lichen Ländern.

Sechs Produk­tionen zum Start

The European Collection: Gemeinsamer Mediatheken-Bereich mehrerer Sender The European Collection: Gemeinsamer Mediatheken-Bereich mehrerer Sender
Screenshot: Michael Fuhr
Zum Start zeigt The European Coll­ection sechs Produk­tionen:

"Europa - ein Konti­nent, viele Gesichter" (ZDF), eine Auswahl an Nach­rich­ten­bei­trägen aus der ZDF-Sendung "heute in Europa": Wie erleben Menschen in Europa die Pandemie und mit welchen Heraus­for­derungen sehen sie sich konfron­tiert?

"Genf, das Para­dies der Dikta­toren" (SRG SSR/RTS), Doku: Schweizer Jour­nalisten gehen mithilfe von Amateur­infor­mati­kern auf die Jagd nach Dikta­toren, die in den Genfer Palästen astro­nomisch viel Geld ausgeben, während ihr Volk vom Elend erdrückt wird. Ein Spot­light auf einen Skandal, der Teil der Kulisse ist.

"Aufschrei der Jugend - Gene­ration 'Fridays for Future'" (ARD/RBB), Doku: Der Film zeigt, wie viel­fältig, schöp­ferisch und kräf­tezeh­rend die Protest­arbeit ist, er erzählt von ihren Ängsten, Träumen, Erfolgen und Nieder­lagen. 2020 wurde zur großen Heraus­for­derung, denn die Pandemie hat die Protest­form verän­dert und die Forde­rungen verdrängt.

"Ich bin eine Meer­jung­frau" (SRG SSR/RSI), Doku: Wer ist Michele? Heute lebt Michele in London. Seit seiner Kind­heit träumte er davon, in der Mode­welt zu arbeiten. Seine Model­agentur nahm ihn in die Kate­gorie "Gender Flui­dity" auf. Der junge Tessiner gehört zum dritten Geschlecht und sucht seinen Platz in der Welt; einer Welt in stän­diger Verän­derung, eine Meta­mor­phose von Körper und Seele auf der Suche nach ihrer wahren Form.

"Unsichtbar - Die Klick­arbeiter" (France Télévisions/Slash), Doku­serie in 4 Teilen: Sie sind Fahrrad-, Roller- oder Auto­kuriere für eine Deli­very-Platt­form wie etwa Uber Eats. Immer unter­wegs, ob bei Regen oder Sonnen­schein, Schnee und in tiefster Nacht ... Auf der anderen Seite des Smart­phones der Gastro­kunden warten diese Klick­arbeiter auf einen Auftrag, der viel­leicht nie kommt. In der Zwischen­zeit füttern sie den Algo­rithmus der "Partner"-Firma mit Daten, ohne dafür bezahlt zu werden.

"Findet uns das Glück?" (ARTE/ARTE France), Doku: Begeg­nung mit jungen Menschen zwischen 20 und 35, die versu­chen, ihr Leben in einer Welt aufzu­bauen, die ins Wanken geraten ist. Auf der Suche nach Antworten sprach eine junge Regis­seurin mit Gleich­alt­rigen in Frank­reich und Belgien über ihre Träume, Ängste, Über­zeu­gungen und Zweifel.

Kostenlos in fünf Spra­chen verfügbar

The European Coll­ection ist kostenlos in fünf Spra­chen (Deutsch, Fran­zösisch, Englisch, Spanisch und Italie­nisch) über die Media­theken der Partner in ganz Europa verfügbar.

Mit ARD-Klassik hatte die ARD zuletzt erst einen neuen Bereich in der Media­thek geschaffen.

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