Fiberdays 19: Zwischen Konkurrenz und Kooperation
Der Pay-TV-Anbieter präsentierte unlängst das neue Streaming-Produkt für den österreichischen Markt. Sky X besteht aus drei buchbaren TV-Paketen: Serien/Filme, Sport und die Kombination aus beidem plus einer Auswahl an Free-TV-Sendern. Es ist also alles an Bord. Wer braucht da noch Fernsehen über Satellit oder das Kabelnetz? „Sky X ist ein Stück weit auch Konkurrenz zum DVB-C-Produkt“, sagte Matthias Hahn, Vice President Commercial Distribution bei Sky Deutschland, in der Diskussionsrunde zum Thema „Content als Treiber für den Glasfaserausbau“ auf den Fiberdays 19 in Wiesbaden.
Für Netzbetreiber also keine guten Neuigkeiten?
Matthias Hahn von Sky
MH Media
Mitnichten, sagt Philipp-Thomas Müller, zuständig für Produktmanagement und Unternehmenskommunikation beim österreichischen Kabelnetzbetreiber Liwest. Zwar buhle man um die gleiche Zielgruppe, die der jungen Streamer, die weder den Sat-Empfang noch das Kabel benötigen, aber hierbei könne man sich durchaus ergänzen.
Ocilion-Geschäftsführer Hans Kühberger erklärte auch gleich, wie das funktionieren könne. „Wir räumen Sky X zum Beispiel Banner auf unseren Set-Top-Boxen ein und können so einen Kunden, der noch kein Sky-Kunde ist, zum Pay-TV-Anbieter überführen.“
Sky ist offen für Kooperationen
Thomas Bichlmeir von Discovery
MH Media
Fest steht, dass Streaming sowie neue Funktionen wie den Neustart einer laufenden Sendung oder der Zugriff auf das komplette Programm eines Senders aus der vergangenen Woche, die non-lineare Nutzung des Fernsehens vorantreiben. „Seit wir auf Sky Q sind, hat sich die on-Demand-Nutzung unserer Inhalte verdoppelt“, erklärt Thomas Bichlmeir, Director Distribution & Commercial Strategy Discovery Networks Deutschland. „Die Abgrenzung, wer was macht, wird in den nächsten fünf Jahren noch weiter aufweichen“, sagte Bichlmeir auf den Fiberdays. Es werde vermehrt zu Ko-Existenzen kommen. „Für Kabelnetzbetreiber ist Bewegtbild die letzte Chance, ihre Marke zu positionieren“, meint Bichlmeir. Bei anderen Inhalten wie etwa Gaming oder Social Media hätten andere das Sagen.
Auch Discovery ist nicht mehr nur reiner Content-Anbieter, wie die gemeinsame geplante Plattform mit ProSiebenSat.1 zeigt. Und selbst Sky kooperiert mit DAZN und nimmt den Streaming-Anbieter auf die eigene Plattform, wohingegen man im Rechteerwerb Konkurrent ist. „Wir wollen für den Kunden ein One-Stop-Shop sein“, sagte Hahn in Wiesbaden. „Das können wir uns aber durchaus auch auf anderen Plattformen vorstellen.“ Bislang kooperiert Sky jedoch eher mit den Großen in der Branche. Das soll sich laut Hahn in Zukunft ändern – unter anderem mit Sky X.
Übrigens: Wir haben Sky X in einem Test unter die Lupe genommen.