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Jenseits der Platzhirsche: Alternative Streaming-Anbieter

Es gibt nicht nur Netflix und Spotify auf dem Streaming-Markt. Wer nach Alternativen sucht, und auf die bekannten Eigenproduktionen der großen Anbieter verzichten kann, wird schnell fündig.
Von Paul Miot-Paschke

Wer sich mit dem Thema Streaming beschäftigt, denkt dabei vermutlich in erster Linie an die bekannten Anbieter wie Netflix oder Amazon Video. Doch wie sieht es außerhalb des Streaming-Imperiums der Branchengrößen aus?

Beim Streaming müssen sich auch unbekanntere Anbieter nicht hinter den Branchengrößen verstecken (Symbolfoto) Beim Streaming müssen sich auch unbekanntere Anbieter nicht hinter den Branchengrößen verstecken (Symbolfoto)
Foto: dpa
Vorneweg: Auffallend ist, dass sich auf dem Markt der Streaming-Anbieter sowohl im Audio- wie auch im Video-Bereich mittlerweile eine ganze Reihe an Alternativmöglichkeiten zu den großen Anbietern ergeben haben. Entscheidend ist dabei insbesondere im Video-Bereich die Frage nach dem eigenen Konsumverhalten, da dort viele kleine Anbieter auf dem Markt agieren, die mit teils unterschiedlichen Abrechnungssystemen arbeiten, und auch häufig über ein sehr spezielles Content-Angebot verfügen. Dabei klingen die Namen für die meisten Nutzer wohl völlig unbekannt.

Wir konzentrieren uns bei unserer Übersicht auf die Video-Dienste Pantaflix (Beta-Version), mubi, alleskino.de, ICESTORM.TV sowie die Musikstreaming-Anbieter Tidal und Groove.

Pantaflix: Anbieter mit prominentem Gründer

Streamingdienst mit prominenten Gründer: Pantaflix Streamingdienst mit prominenten Gründer: Pantaflix
Quelle: Pantaflix
Der Videostreaming-Anbieter Pantaflix sticht insbesondere durch einen prominenten Namen aus der Masse hervor. Matthias Schweighöfer ist Mitgründer des Video-on-Demand-Angebots, welches seinen Sitz in Berlin und seinen Fokus augenscheinlich auf Filme gesetzt hat, die besonders Fans von Programmkinos ansprechen wird. Wer nach den neusten Serien und einer breiten Auswahl an Blockbustern sucht, wird allerdings bitter enttäuscht werden. Auch das grundsätzliche Bezahlprinzip des Anbieters unterscheidet sich enorm von den Streaming-Primussen Netflix und Amazon Video. Jeder Film wird einzeln abgerechnet und bewegt sich preislich im Bereich von meistens wenigen Euro pro Leihperiode von 48 Stunden. Aktuell wird nur eine Online-Variante angeboten, sodass Filme nur mit vorhandener Internetverbindung gestreamt werden können. An einer Offline-Lösung via App werde allerdings gearbeitet. Verschmerzt man das immens abweichende Angebotsprinzip, kommt man als Fan von Programmkino-Filmen vermutlich auf seine Kosten, sollte sich aber dennoch natürlich ein Bild über das aktuelle filmische Angebot machen. So handelt es sich beispielsweise bei den Filmen "3 Zimmer/Küche/Bad" oder "Das Hotelzimmer" um (mehr oder weniger) erfolgreiche deutschsprachige Filme, die beide noch relativ aktuell sind. Im direkten Preisvergleich mit Amazon ((Prime) Video) fällt auf, dass viele Filme bei Pantaflix gegen ein akzeptables Entgelt zu leihen sind, während beispielsweise der erstgenannte Film bei Prime Video sogar im Streaming-Paket inkludiert ist. Der Fairness halber muss allerdings auch angemerkt werden, dass viele Filme von Amazon (Prime) Video gar nicht ins Miet-Repertoire aufgenommen werden, und somit häufig nur ein DVD-Preis als Messparameter zur Verfügung steht. Generell ist anzumerken, dass sich der Dienst in der Beta-Phase befindet und unter diesem Gesichtspunkt auch gesehen werden muss. Wer Wert auf Offline-Möglichkeiten sucht, um Filme beispielsweise auch während einer Zugfahrt ohne Internetverbindung anzuschauen, wird sich bei Pantaflix vermutlich noch gedulden müssen. Die online angekündigten Planungen für entsprechende Änderungen klingen zumindest vielversprechend.

Mubi: Jenseits des Mainstreams

Alternativangebot mit speziellem Portfolio: Mubi Alternativangebot mit speziellem Portfolio: Mubi
Quelle: Mubi
Der Anbieter Mubi scheint besonders Cineasten anzusprechen. Nach der kostenlosen Testperiode von 30 Tagen werden 5,99 Euro monatlich verlangt. Insgesamt kann pro Monat auf ein Repertoire von 30 Filmen zugegriffen werden, da jeden Tag ein neuer Film eingeführt wird, der 30 Tage lang anrufbar ist. Der große Vorteil beim Abo ist eine flexible Kündbarkeit. Ebenfalls können Filme heruntergeladen und offline angeschaut werden, sofern dies über die iOS- oder Android-App geschieht. Allerdings gilt der Download nur temporär, da eine Offline-Nutzung nur sieben Tagen ermöglicht wird. Der Content kann zudem auf zwei Bildschirmen gleichzeitig betrachtet werden und biete damit unerwartete Parallelen zu Netflix, wobei bei letztgenanntem Anbieter die kostengünstigste Option zum Preis von 7,99 Euro noch nicht einmal die Parallelnutzung erlaubt. Interessanterweise besteht sogar eine Unterstützung von Streaming-Playern, Spielekonsolen und Smart-TVs. So können die Filme nicht nur per App für Apple- und Android-Endgeräte, sondern auch auf Apple TV, Google Chromecast, Fire TV von Amazon und Hardware weiterer Anbieter gestreamt werden. Dies ist insbesondere deshalb erstaunlich, weil der Anbieter rein optisch eher unscheinbar wirkt. Außerdem ist die finanzielle Belastung in diesem Zusammenhang gut zu überblicken, da es sich bei dem Preis von 5,99 Euro um einen monatlichen Fixbetrag handelt, der nicht durch weitere Einzelzahlungen ergänzt werden muss. In diesem Zusammenhang kann von einer (eingeschränkten) Flatrate gesprochen werden, da das Gesamtangebot mit "nur" jeweils 30 Filmen doch etwas beschränkt ist.

Auf der folgenden Seite stellen wir Ihnen die Anbieter alleskino.de und ICESTORM.TV vor.

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