Expertin: Kollegen sind nicht automatisch Freunde
Wer sich auf der Arbeit nicht so richtig gut versteht, sollte auf Kontaktanfragen in sozialen Netzwerken verzichten.
(c) Meddy Popcorn - Fotolia.com
Wer sich online mit Kollegen vernetzen will,
sollte es vorher ansprechen. "Es ist besser, sich vorher darüber
klarzuwerden, ob der andere das überhaupt will", empfahl die
Kommunikationstrainerin Martina Dressel aus Freital bei Dresden. Kommentarlos eine Anfrage zu verschicken,
sei ein No-Go. Allgemein sei der Kontakt zu Kollegen in
sozialen Netzwerken
nur dann sinnvoll, wenn man auch außerhalb der virtuellen
Welt einen guten Draht zu ihnen hat.
Wer sich auf der Arbeit nicht so richtig gut versteht, sollte auf Kontaktanfragen in sozialen Netzwerken verzichten.
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Besonders Vorgesetzten gegenüber rät Dressel zu Zurückhaltung. Sie
ist skeptisch, ob ein Vernetzen einem Karrierevorteile bringt.
Generell sollte jemand, der im gleichen Betrieb arbeitet, nicht
online kennengelernt werden. Bevor Arbeitnehmer darüber nachdenken,
ihren Chef zu "adden", ist also auf jeden Fall ein persönliches und
vertrauensvolles Verhältnis am Arbeitsplatz wichtig.
Kommunikationstrainerin: Berufliches und Privates trennen
Dressel hält es auch für keine gute Idee, den privaten und beruflichen Bekanntenkreis in Online-Netzwerken zu mischen. Es helfe dabei auch nicht immer, die Inhalte so zu filtern, dass nur einige Kollegen sie einsehen können und der Chef etwa nicht. Wird das bemerkt, vermittle es den Eindruck, etwas zu verbergen zu haben. "Lieber sollte man gleich verschiedene Netzwerke für verschiedene Bekanntenkreise nutzen, also privates und berufliches Umfeld klar trennen."
Wer neu in ein Unternehmen komme, sollte nicht direkt Freundschaftsanfragen an alle Kollegen schicken. Zuerst müssten Neulinge herausfinden, mit wem sich eine enge Zusammenarbeit und ein gutes Verhältnis abzeichnen. Hier gelte die Devise: Klasse statt Masse. Besonders wichtig sei dabei, auf die Atmosphäre im Betrieb zu achten. "Eine Offene-Türen-Kultur spricht eher für eine virtuelle Vernetzung, als wenn die Spannung förmlich zu fühlen ist", so Dressel.