Sonos kann jetzt noch mehr: Neues Betriebssystem im Test
Die derzeit wichtigste Neuerung von Sonos S2 ist die Möglichkeit, Räume zu gruppieren. Fortan erfolgt die Musik-Wiedergabe über alle zur jeweiligen Gruppe gehörenden Lautsprecher auf einen Klick. Bislang mussten die gewünschten Räume jeweils einzeln angeklickt werden. Der Funktion fehlt allerdings die Möglichkeit, auch gleich eine Standard-Einstellung für das Lautstärkeverhältnis zwischen den Räumen einzurichten. Vielleicht liefert Sonos diese Funktion noch nach.
Wer eine alte Sonos-App nach dem Update des Systems auf die neue Firmware öffnet, erhält einen Hinweis, dass die Anwendung mit dem eigenen Multiroom-System nicht kompatibel ist. So muss die neue App installiert werden, um Sonos weiter steuern zu können. Auf dem Smartphone oder Tablet ist eine neuerliche Anmeldung am Sonos-Account erforderlich, unter macOS wurden die Daten in unserem Test automatisch in die neue Controller-App übernommen.
Alte App nach Firmware-Update nicht mehr nutzbar
Foto: teltarif.de
Weitere Neuerungen angekündigt
Das neue Sonos-System läuft einwandfrei und zuverlässig, wie sich in unserem mehrtägigen Test gezeigt hat. Zuverlässiger als bisher funktioniert die Wiedergabe externer Audioquellen, die über einen Sonos Connect (2. Generation) eingeschleift wurden. Wir haben dieses Feature im Test genutzt, um unter anderem ein DAB+-Radio und einen Satellitenempfänger in Verbindung mit Sonos einzusetzen. Kam es dabei zu gelegentlichen Aussetzern, so klappte die Wiedergabe nun auch über viele Stunden fehlerfrei.
Für die Zukunft verspricht Sonos weitere, noch nicht näher bezeichnete Features und neue Dienste, die exklusiv mit dem neuen Betriebssystem genutzt werden können. Dazu ist eine erhöhte Audiobandbreite möglich, was aber wiederum eine noch höhere Stabilität im WLAN-Netz erfordert. Und genau da liegt der Schwachpunkt von Sonos - allerdings hardware- und nicht softwareseitig. Es ist nicht nachvollziehbar, dass selbst neueste Sonos-Lautsprecher wie der Five nur im völlig überlasteten 2,4-GHz-Band und nicht zusätzlich auch auf 5 GHz funken.
Räume lassen sich gruppieren
Foto: teltarif.de
Fazit: Große Ankündigung um wenig Neues
Nüchtern betrachtet muss man sagen: Die Ankündigung von Sonos S2 war größer als die Neuerungen, die das Update in der Praxis mit sich gebracht hat. Man stellt sich vielmehr die Frage, ob es wirklich notwendig war, für den jetzigen Software- und Funktionsumfang ältere Komponenten zu Hardware zweiter Klasse zu degradieren, die nun ggf. in einem separaten zweiten Netz genutzt werden muss.
Abzuwarten bleibt, welche Neuerungen Sonos für die Zukunft auf Lager hat. Wünschenswert wäre nach Apple AirPlay 2 auch die Unterstützung des GoogleCast-Protokolls. Berichte gibt es aber beispielsweise auch über einen eigenen Sprachassistenten, der in Planung ist. Damit sollen sich die auf dem Multiroom-System verfügbaren Dienste steuern lassen, ohne auf externe Angebote wie Amazon Alexa und Google Assistant zurückgreifen zu müssen. Über den Sonos-Sprachassistenten haben wir in einer eigenen Meldung bereits berichtet.