Entertainment Hub

Smartphone: Das neue Schweizer Taschenmesser

Auf Grund seiner vielen verschiedenen Funktionen ist das Smartphone mittlerweile zum Alleskönner geworden. Vor allem Jugendliche nutzen es ununterbrochen und vorwiegend aus Entertainmentgründen.
Von Jennifer Buchholz

Sogar die Geldbörse kann das Smartphone mittlerweile ersetzen Sogar die Geldbörse kann das Smartphone mittlerweile ersetzen
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Das Smartphone ist jederzeit und überall dabei. Dies zeigt auch die Studie "Eines für alles - Das Smartphone als Personal Entertainment Hub" von Deloitte. Das Ergebnis ist, dass das mobile Endgerät immer mehr zum Entertainment Center wird. Neben der Analyse des derzeitigen Zustandes forschte das Unternehmen auch in die Richtung der Zukunft des mobilen Entertainments. So kam heraus, dass das Smartphone ein Fast-Alleskönner im handlichen Taschenformat ist. Das Gerät vereinigt verschiedenste Funktionen, die in Ton und Bild für digitales Vergnügen zu jeder Zeit auch unterwegs sorgen. Im Vorder­grund bei der Smartphone-Nutzung steht dabei vor allem das Aufnehmen von Fotos und Videos, die Pflege des sozialen Netzwerks sowie das Hören von Musik.

Ein weniger überraschendes Ergebnis dieser Studie ist, dass gerade die jüngeren Verbraucher ihr Smartphone als Entertainment Hub nutzen. Zunehmender lösen die aktuellen Handys andere mobile Geräte ab, die nur eine Funktion haben. Hierzu zählen beispielsweise die Digitalkamera oder der mp3-Player. Durch diese Funktionsvielfalt des Smartphone wird es zum Allzweckgerät mit universellen Einsatz­möglichkeiten in puncto Kommunikation und Entertainment.

"Der Siegeszug des Smartphones ist unaufhaltsam. Selbst in Zeiten, in denen der Markt nahezu gesättigt scheint - immerhin besitzt deutlich mehr als die Hälfte der Deutschen ein solches Gerät -, zeigen sich immer neue Nutzungs- und damit auch Absatzpotenziale. Im Zentrum stehen hier die Entertainment-Funktionen", kommentiert Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte.

Mobile Entertainment auf dem Vormarsch

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Mittlerweile zählt das Smartphone zu den populärsten und am weitesten verbreiteten elektronischen mobilen Geräten. Neben Telefonaten sind die am häufigsten genutzten Gerätefunktionen das Senden und Empfangen von E-Mails sowie die Online-Suche. An der vorgenannten Deloitte-Studie nahmen 2 000 deutsche Mobilfunknutzer teil. Dabei zeigte sich, dass 60 Prozent der Studien­teilnehmer mindestens einmal pro Woche mobil mit E-Mails, 53 Prozent mit Suchen, 50 Prozent mit der Aufnahme von Fotos und Videos sowie ein Drittel mit dem Hören von Musik beschäftigt sind.

Auch die Verteilung der Angaben auf die entsprechenden Altersgruppen entspricht den Erwartungen: Drei Viertel der 14- bis 23-Jährigen sowie knapp zwei Drittel der 24- bis 29-Jährigen nutzen das Smartphone aus Entertainment­gründen. Bei den Befragten zwischen 30 und 46 Jahren steht dieser Nutzungsaspekt für 49 Prozent im Vordergrund. Zusammen­gefasst lässt sich sagen, dass sich insgesamt 44 Prozent von ihrem Smartphone unterhalten lassen.

Stand-alone-Geräte in Bedrängnis

Obwohl weiterhin funktions­spezifische Endgeräte wie MP3-Player, Digital­kameras und portable Spielkonsolen weiterhin einen guten Anklang finden, wurden sie vom Smartphone überholt. Besitzen 55 Prozent der deutschen Verbraucher ein Smartphone, so liegt die Verbreitung von MP3-Playern bei 40 Prozent. Eine Digitalkamera besitzen noch etwa 37 Prozent der Befragten. Dabei wird sich der Trend zum Smartphone als Allzweckgerät weiter verdeutlichen: Im laufenden Jahr wollen sich 48 Prozent der Studienteilnehmer ein neues Smartphone kaufen. Lediglich 14 Prozent überlegen sich die Anschaffung einer neuen Digitalkamera und zwölf Prozent eines MP3-Players für 2014.

Die Funktionsvielfalt des Smartphones ist jedoch nicht nur für den Anwender interessant, sondern auch für Anbieter von Diensten und Inhalten. Etwa 40 Prozent aller heruntergeladenen Apps sind Games. Auch Musik wird zunehmend über Streaming-Dienst vermarktet. Ein Smartphone als E-Reader-Ersatzen nutzen vor allem die Verbraucher, deren Smartphone ein entsprechend großes Display hat. Bei Fotos stehen vor allem Cloud Services zum Speichern und Teilen der Bilder im Mittelpunkt. Mit der intensiveren und vielfältigeren Nutzung des mobilen Alles­könners steigt auch die Investitions­bereitschaft in das Gerät sowie seine Anwendungen. Somit können nicht zuletzt auch Zeitungsverlage von der höheren Zahlungs­bereitschaft ihrer mobilen Kunden profitieren.

"Seine vielfältigen Fähigkeiten und Funktionalitäten machen das Smartphone zu einem Universal-Tool - zum Schweizer Messer der Mobile Devices. Dabei sind es vor allem Streaming-Dienste, die viele Entertainment-Optionen erst ermöglichen. Hinzu kommen Faktoren wie LTE, die kompakten Maße im Vergleich zu Tablets und natürlich die hohe Qualität, die Smartphones den Stand-alone-Geräten ebenbürtig erscheinen lassen. Starkes Wachstum wird es hier insbesondere im Bereich Mobile Content geben", schließt Klaus Böhm.

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