Mobil bezahlen

Stiftung Warentest: Samsung-Pay-App will zu viele Rechte

Dass Samsung Pay bis zu vier Schufa-Einträge nach sich zieht, war bereits bekannt. Jetzt übt auch die Stif­tung Waren­test Kritik am mobilen Bezahl­dienst von Samsung.
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Kritik an Samsung Pay Kritik an Samsung Pay
Foto: Samsung, Logo: Stiftung Warentest, Montage: teltarif.de
Samsung Pay ist nach einem einmo­natigen Test­lauf Ende Oktober offi­ziell in Deutsch­land gestartet. Der mobile Bezahl­dienst ist mit allen neueren Samsung-Smart­phones nutzbar. Mit Smart­wat­ches funk­tio­niert der Service derzeit noch nicht. Beson­der­heit gegen­über Apple Pay und Google Pay: Das Angebot kann mit fast jedem Giro­konto genutzt werden, wobei Nutzer von Gemein­schafts­konten vorerst außen vor bleiben.

Aller­dings arbeitet Samsung mit der Sola­ris­bank zusammen. Wer den mobilen Bezahl­dienst nutzen möchte, muss also Kunde bei der Sola­ris­bank werden. Und dieses Kredit­institut veran­lasst bis zu vier Schufa-Einträge, wie Inter­essenten schon während der offenen Beta-Phase für Samsung Pay in Deutsch­land kriti­siert haben. Alter­nativen etwa in Form direkter Koope­rationen von Samsung mit weiteren Banken gibt es bislang nicht.

Das sind die Kritik­punkte der Stif­tung Waren­test

Kritik an Samsung Pay Kritik an Samsung Pay
Foto: Samsung, Logo: Stiftung Warentest, Montage: teltarif.de
Nun übt auch die Stif­tung Waren­test Kritik an Samsung Pay. Die App, die zur Nutzung der kontakt­losen Zahlungen mit dem Mobil­telefon erfor­der­lich ist, benö­tige eine Viel­zahl von Rechten. Sie könne außerdem auf andere Anwen­dungen zugreifen und greife tief ins Betriebs­system ein. Letz­teres ist Fluch und Segen zugleich, denn so ist auch gewähr­leistet, dass der Dienst zuver­lässig funk­tio­niert.

Die Stif­tung Waren­test fordert Samsung auf, nach­zubes­sern. Ohne Wissen des Kunden könne Samsung Pay andere Apps auf dem Smart­phone nach­instal­lieren, Daten aus anderen Programmen löschen oder andere Anwen­dungen lahm­legen. Zudem greife die Samsung-Pay-App auf die Kontakte und den SMS-Empfang zu. Auch der Versand von Kurz­mit­tei­lungen, der je nach Tarif kosten­pflichtig sein kann, wäre möglich.

WLAN-Wechsel und Spei­cher-Zugriff

Die Samsung-Pay-App könne außerdem vom Nutzer unbe­merkt WLAN-Netze wech­seln und den Spei­cher des Handys auslesen. Zudem kriti­siert auch die Stif­tung Waren­test die Bindung des Dienstes an die Sola­ris­bank. Das sei bei Apple Pay und Google Pay nicht üblich. Dabei vergessen die Waren­tester aller­dings, dass bei den Konkur­renz­modellen entweder die eigene Bank mitspielen oder man eben­falls bei einem weiteren - immerhin frei wähl­baren - Kredit­institut Kunde werden muss.

Wir haben Samsung Pay noch während der offenen Beta­phase einem Test unter­zogen.

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