Purism Librem 5: Verkaufsstart des Linux-Smartphones
Was lange währt, wird endlich gut – das Linux-Smartphone Purism Librem 5 hat es in die Massenproduktion geschafft, erste Exemplare werden bereits ausgeliefert. Das Smartphone durchlief zuvor diverse Testphasen, jetzt ist es reif für den Endkundenmarkt. Kye Rankin, CSO des Unternehmens, verkündet die frohe Botschaft im hauseigenen Blog. Das Mobilgerät schlägt mit 799 US-Dollar (circa 675 Euro) zu Buche, der Versand erfolgt weltweit, auch nach Deutschland. Das Librem 5 besitzt das Linux-Betriebssystem PureOS, das mit ausgefeilten Maßnahmen zur Sicherung des Datenschutzes ausgestattet ist.
Das Purism Librem 5 in voller Pracht
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Purism Libre 5: Auslieferung des finalen Produkts gestartet
Vor über drei Jahren berichteten wir erstmals über ein Smartphone, das besonders sorgsam mit vertraulichen Daten umgeht. Das Librem 5 wurde im Oktober 2017 erfolgreich via Spendenkampagne finanziert und verspricht einen konkurrenzlosen Privatsphärenschutz. Softwareseitig gibt es keine Zurückverfolgung jedweder Art, ein Schutzwall aus mehreren Schichten überwacht den Datenverkehr. Eine dezentrale Kommunikation, ein vollständig kontrollierbarer Quellcode und eine vom Baseband abgeschottete CPU sind ebenfalls erwähnenswert.
Unabhängiges Baseband
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Die Hardware des Purism Librem 5 mutet – insbesondere in Anbetracht des Preises – unspektakulär an, jedoch wurden alle Komponenten sorgfältig einzeln ausgewählt. Transparent listet der Hersteller sämtliche Bauteile auf. Etwa das Baseband, das in zwei verschiedenen Varianten existiert. Es stehen Broadmobi BM818 oder Gemalto PLS8 zur Verfügung. Der Prozessor NXP i.MX 8M (Quad-Core, Cortex-A53, bis zu 1,5 GHz) treibt das Handy zusammen mit 3 GB RAM an. Inhalte werden auf einem 5,7 Zoll messenden IPS-LCD mit 1440 x 720 Pixel dargestellt. An Flash-Speicher offeriert das Librem 5 32 GB, die sich per microSD-Karte erweitern lassen. Sie können das Produkt im Hersteller-Shop erwerben.
Hardwareseitig geschützt dank Kill Switches
Kill Switches
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Wer der Software dennoch nicht traut, kann Verbindungen auch mittels physischen Schaltern kappen. Am Smartphone befinden sich drei kleine Knöpfe. Diese schalten bei Bedarf den Mobilfunk, das WLAN sowie Kameras und Mikrofone aus. Sollen auch das GPS und alle vorhandenen Sensoren deaktiviert werden, müssen alle drei Schalter betätigt werden. Abseits dieser Bedienelemente gibt es die gewohnten Tasten für die Lautstärke und das Ein-/Ausschalten des Librem 5. Einige User werden bewährte Tugenden wie den austauschbaren Akku und die 3,5-mm-Klinkenbuchse zu schätzen wissen.
Übrigens: Das Betriebssystem PureOS kann mittlerweile auch mit Android-Apps umgehen.