Huawei-Foldable

Huawei Mate X3: Echter Pixel-Fold-Konkurrent?

Mit dem Mate X3 bringt Huawei ein schlankes Falt­handy auf den Markt, das dem jüngst vorge­stellten Pixel Fold Konkur­renz machen könnte, wenn es da nur nicht diesen einen Haken gäbe.
Von Claudia Krüger

Neben dem P60 Pro, über das wir bereits berichtet haben, hat Huawei zum euro­paweiten Launch in München auch das Mate X3 vorge­stellt. Kann das schicke Foldable dem gerade gelaunchten Google Pixel Fold das Wasser reichen, oder ist es mehr Schein als Sein?

Design und Displays

Eine Stärke des Mate X3 ist seine schlanke Bauform. Zusam­men­geklappt misst es 156,9 × 72,4 × 11,08 mm und aufge­klappt 156,9 × 141,5 × 5,3 mm, während Googles erster Falter im geschlos­senen Zustand mit 139,7 × 79,5 × 12,1 mm deut­lich gedrun­gener, aber auch kompakter wirkt.

Huawei stattet den Nach­folger des Mate X2 mit einem 6,4 Zoll großen LTPO-OLED-Außen­dis­play mit Kunlun Glass und sehr schlanken Rändern (im Gegen­satz zum Pixel Fold) aus, das mit einer adap­tiven Bild­wie­der­hol­fre­quenz zwischen 1 Hz und 120 Hz und einer augen­scho­nenden 1440-Hz-Hoch­fre­quenz-PWM-Dimmung kommt. Die Auflö­sung des Front-Screens beläuft sich auf 2504 × 1080 Pixel. Huawei Mate X3 Huawei Mate X3
Bild: Huawei
Der 7,85 Zoll große Bild­schirm, der beim Aufklappen des Smart­phones sichtbar wird, hat eben­falls ein OLED-Panel, jedoch mit einer stati­schen Bild­wie­der­hol­rate von 120 Hz und einer Auflö­sung von 2496 × 2224 Pixel. Eine Anti­refle­xions­schicht auf dem Innen­dis­play soll auch bei Sonnen­ein­strah­lung für eine gute Ables­bar­keit sorgen.

Prozessor und Arbeits­spei­cher

Huawei Mate X3

Für den Antrieb hat Huawei ebenso wie beim P60 Pro zum Snap­dragon-8+-Gen1-Chip gegriffen, der in einer 4-nm-Tech­nologie gefer­tigt wird. Zum Vergleich: Das Pixel Fold läuft mit einem 5-nm-Google-Tensor-G2-Chip.

Die Größe des Arbeits­spei­chers beläuft sich bei beiden Fold­ables auf 12 GB, beim Mate X3 aller­dings im LPDDR4X-Stan­dard, wohin­gegen das Pixel Fold auf LPDDR5 setzt. Der interne Spei­cher des Huawei-Phones fasst 512 GB und lässt sich mittels MicroSD-Karte um bis zu 256 GB erwei­tern (Pixel Fold: 256 GB oder 512 GB - nicht erwei­terbar).

Kamera-Ausstat­tung und Schar­nier­technik

Huawei plat­ziert die Haupt­kamera des X3 in einem großen runden Kame­ramodul auf der Rück­seite. Dieses beher­bergt eine 50-MP-Ultra-Vision-Kamera mit f/1.8-Blende, einen 13-MP-Ultra-Weit­win­kel­sensor mit f/2.2-Blende sowie einen 12-MP-Peri­skop-Tele­sensor mit f/3.4-Blende und opti­scher Bild­sta­bili­sie­rung.

Sowohl das Außen- als auch das Innen­dis­play verfügen über ein Punch-Hole, in dem sich je eine 8-MP-Kamera mit f/2.4-Blende ansie­delt. Dank Flex-Stop-Modus lassen sich die Flügel des Mate X3 beim Videoschauen oder bei Telefonkonferenzen im 90-Grad-Winkel fixieren Dank Flex-Stop-Modus lassen sich die Flügel des Mate X3 beim Videoschauen oder bei Telefonkonferenzen im 90-Grad-Winkel fixieren
Bild: Huawei
Ein Cam-Drive-System im Dual-Track-Flügel­schar­nier sorgt dafür, dass man die beiden Hälften des Smart­phones im 90-Grad-Winkel fixieren kann, was sich bei der Video­betrach­tung oder Tele­fon­kon­ferenzen als beson­ders prak­tisch erweist.

Das IPX8-zerti­fizierte Foldable kommt in einer grünen Version mit Kunst­leder-Rück­seite, die mit 239 g auf die Waage drückt, und in einer schwarzen Glas-Vari­ante, die 241 g wiegt. Mit 283 g fällt das Google Pixel deut­lich schwerer aus.

Connec­tivity und Akku

In dieser Preis­klasse eigent­lich ein No-Go, aufgrund eines Nutzungs­ver­bots von US-Tech­nolo­gien jedoch (derzeit) unum­gäng­lich, kommt das Huawei Mate X3 wie auch das P60 Pro ohne 5G-Unter­stüt­zung, und auch die Google-Dienste fehlen. Hier hat das Pixel Fold ganz klar die Nase vorn. Beide Smart­phones unter­stützen Dual-Sim, das Mate X3 hat jedoch einen Slot für zwei physi­sche SIM-Karten, während das Google-Phone eine Nano-SIM und eine eSIM unter­stützt.

Der Akku des Huawei-Fold­ables ist mit 4800-mAh ebenso groß wie der des Pixel Fold und lässt sich kabel­gebunden mit 66 W und kabellos mit 50 W aufladen. Mit an Bord sind NFC, ein Finger­abdruck­sensor, ein Infra­rot­sensor, USB-Typ-C-3.1, Blue­tooth 5.2 und selbst­ver­ständ­lich GPS sowie WLAN. Werks­seitig läuft auf dem Device Harmony OS 3.1.

In einigen Punkten leistet sich das Huawei Mate X3 mit dem Google Pixel Fold ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das Huawei-Phone punktet bei den hier berück­sich­tigten Kompo­nenten aller­dings durch sein schlankes Gehäuse, dünnere Display-Ränder und eine Spei­cher­erwei­terungs­mög­lich­keit, wohin­gegen das Pixel Fold in puncto 5G und Google Dienste vorne liegt

Preise und Verfüg­bar­keit

Das Huawei Mate X3 ist ab sofort in den Farben Dunkel­grün und Schwarz im Handel und im Huawei-Online-Store zu einer UVP von 2199 Euro erhält­lich. Das Google Pixel Fold kostet mit der glei­chen Spei­cher­aus­stat­tung 2019 Euro.

Wer bis zum 5. Juni ein Huawei Mate X3 im Huawei-Online-Store kauft, erhält eine Huawei Watch GT 3 (46 mm) in Schwarz ohne Aufpreis dazu. Regis­trierte Huawei-Store-Mitglieder haben zudem die Möglich­keit, einen 100-Euro-Mitglieds-Gutschein zu erhalten.

Genaueres zur Hard- und Soft­ware des Google Pixel Fold und zu seiner Kamera-Ausstat­tung erfahren Sie in einem sepa­raten Artikel.

Mehr zum Thema Faltbare Geräte