Ausprobiert

Powerline-Datenverbindung im Langzeit-Test

Wir haben untersucht, inwieweit eine Powerline-Datenverbindung eine echte Alternative zur Verlegung eines Netzwerkkabels ist. Dazu hatten wir das Devolo dLAN 1200+ WiFi ac Starter Kit zur Verfügung.
Von

Die Powerline-Technik wird kontrovers diskutiert. Befürworter freuen sich über die recht einfach realisierbare Vernetzung, die auch Entfernungen innerhalb eines Gebäudes überbrückt, die per WLAN nicht möglich wären - entweder wegen der großen Entfernung oder wegen der Beschaffenheit des Hauses, das die Funkwellen im 2,4- und 5-GHz-Bereich abschattet.

Kritiker wie Funkamateure und DXer kritisieren, dass Powerline über nicht abgeschirmte Stromleitungen "funkt" und dazu noch Frequenzbereiche nutzt, die von Rundfunksendern und anderen Funkdiensten belegt sind. Da liegt es auf der Hand, dass es im Umfeld der Powerline-Anlage zu massiven Störungen kommt, obwohl die Hersteller zumindest teilweise etwas anderes behaupten.

Test über mehrere Wochen

Powerline-Adapter-Set von Devolo Powerline-Adapter-Set von Devolo
Foto: teltarif.de
Wir haben das Devolo dLAN 1200+ WiFi ac Starter Kit über einen Zeitraum von mehreren Wochen ausgiebig getestet, zum auszuprobieren, wie gut die Technik wirklich ist und ob sie als Alternative zur Verlegung eines Netzwerkkabels geeignet ist. Dazu haben wir die Komponenten in einem Zwei-Familien-Haus eingesetzt, wo Balkon und Teile der Wohnung per WLAN nur schwach versorgt werden.

Im ersten Schritt wurde die Powerline-Basis, das dLAN 1200+, mit einem Router verbunden. Das dLAN 1200+ WiFi ac haben wir im über das vom bisher nur schwach per WLAN versorgten Teil des Hauses in die Steckdose gesteckt. Nach etwa einer Minute Wartezeit haben sich die beiden Devolo-Geräte automatisch miteinander verbunden und der vom dLAN 1200+ WiFi ac erzeugte WLAN-Hotspot stand in der Standard-Konfiguration zur Verfügung, die wir später noch angepasst haben (manuelle Auswahl der Funkkanäle, eigene SSID und selbst ausgewähltes Passwort).

Erste Eindrücke vom neuen WLAN-Hotspot

Mehr als 220 MBit/s in der Praxis Mehr als 220 MBit/s in der Praxis
Foto: teltarif.de
Der neue WLAN-Hotspot erfüllte seinen Zweck und der drahtlose Internet-Zugang stand im bislang unterversorgten Teil der Wohnung und auch auf dem Balkon mit gutem Signal zur Verfügung. Dabei zeigte sich, dass die WLAN-Reichweite des Devolo-Adapters sogar etwas höher ist als der Empfangsbereich, der mit einer am gleichen Standort verwendeten FRITZ!Box 7390 zu erzielen wäre.

Die Devolo-App, die für Android und iOS verfügbar ist, zeigt auf Wunsch auch die jeweils verfügbare maximale Übertragungsgeschwindigkeit auf der Powerline-Strecke an. Die Angaben haben sich weitgehend mit denen bei Speedtests, die wir zusätzlich durchgeführt haben, gedeckt. So hat der Nutzer jederzeit die Möglichkeit, zu kontrollieren, wie gut die Datenstrecke über das Stromkabel wirklich arbeitet.

Auf Seite 2 lesen Sie, wie wir die Datenverbindung weiter optimiert haben und inwieweit Powerline unseren Testergebnissen zufolge eine echte Netzwerkverkabelung ersetzen kann.

Mehr zum Thema Powerline