Angeschaut: DVB-T2-Taschenfernseher von Xoro
Als das alte Antennenfernsehen DVB-T auf Sendung ging, gab es zahlreiche Mini-Pocket-Empfänger, die einen Fernsehgenuss auch unterwegs, beispielsweise im Bus oder auf der Terrasse ermöglichten. Das ist bereits über 10 Jahre her. Heute sind diese Handhelds weitgehend ausgestorben, und das aus gutem Grund: Die Bildschirme der Smartphones sind immer größer geworden, die Mobilfunk-Verbindungen schneller. Über LTE sind auch unterwegs ruckelfreie Bilder möglich, Apps wie Zattoo sorgen für Fernsehgenuss auch unterwegs.
Xoro PTL 700 passt in jede Aktentasche
Mini-TV von Xoro
Foto: Xoro
Problem: Der Fernsehkonsum belastet das Highspeed-Datenvolumen, Smartphones oder Tablets mit eingebautem terrestrischen TV-Empfang gibt es nicht. Wer häufig unterwegs ist und dabei viel fern sieht, für den empfiehlt sich einer der wenigen Pocket-Empfänger, die es für DVB-T2 HD gibt: Das Xoro PTL 700 passt in jede Aktentasche und besitzt die Größe eines kleinen Tablets (7 Zoll, 17,78 cm). Es handelt sich um einen tragbaren LCD-Fernseher mit 16:9-Seitenverhältnis (1024 mal 600 Pixel), der unverschlüsselt ausgestrahltes, digitales Antennenfernsehen (DVB-T/T2) empfängt. Dabei sind die gängigen Kodierungs-Verfahren H.264 und das in Deutschland verwendete H.265/HEVC an Bord.
Praktisch ist der stufenlos einstellbare Standfuß, der den TV-Genuss auch auf einem Tisch erlaubt. Zudem gibt es ein rückseitiges Gewinde für Halterungen. Der
wiederaufladbare Lithium-Akku sorgt für bis zu zwei Stunden Fernsehgenuss unterwegs, es reicht also für eine Fußballübertragung oder einen Tatort aus. Das Gerät kann aber auch mit dem beiliegenden Netzteil betrieben werden.
DVB-T-Handheld von Xoro
Foto: Michael Fuhr
Mitgeliefert wird eine Magnetfuß-Teleskopantenne, es ist jedoch alternativ auch der Anschluss einer externen DVB-T2-Antenne möglich. In unserem Test lieferte die mitgelieferte Antenne am Testort Wiesbaden störungsfreie Bilder, abseits der Ballungsräume dürfte das anders sein.
Auch als Media-Player nutzbar
Das Modell dient auch als Media-Player und kann per USB oder MicroSD Videos abspielen. Praktisch ist auch die Aufnahmefunktion von TV-Programmen (Sofortaufnahme). Das Mini-TV kann auch den Videotext darstellen sowie einen EPG (Elektronischer Programmführer). An weiteren Ein- und Ausgängen sind ein Kopfhöreranschluss sowie ein AV-in-Anschluss vorhanden. Die Bedienung erfolgt über die mitgelieferte Fernbedienung oder direkt am Gerät.
Nachteil: Das Xoro PTL 700 kann keine Privatsender des verschlüsselten Angebots freenet TV empfangen. RTL, SAT.1 und Co. müssen also außen vor bleiben. Mit dem PTL 1050 hat Xoro zwar ein anderes Modell im Angebot, das auch die Privaten empfängt. Mit einer Bildschirmgröße von 10,1 Zoll kann man bei diesem Modell jedoch nicht mehr von einem Handheld sprechen.
Es gibt auch keine Verbindungsmöglichkeiten mit dem Internet, somit sind auch HbbTV-Anwendungen oder eine Nutzung von Mediatheken nicht möglich.
Absolutes Nischenprodukt
Unser Fazit: Das Xoro PTL 700 ist ein kleiner Fernseher, der nur für wenige interessant sein dürfte: Menschen, die viel auf Reisen sind und dabei häufiger und länger unterwegs fernsehen wollen. Für die Tagesschau oder kleinere Fußball-Zusammenfassungen tut es dagegen in der Regel das Smartphone, das man ohnehin mit dabei hat. Positiv ist dagegen der Preis: Das Xoro PTL 700 kostet weniger als 70 Euro.
Das mobile Antennenfernsehen könnte durch 5G Broadcast in Kürze eine Revolution erleben.