Smart-Ring: Pearl newgen-medicals im Alltagstest
Der schlaue Fingerschmuck newgen medicals Fitness Tracker Ring aus dem Hause Pearl hat uns in den vergangenen Wochen im Alltag begleitet. Die noch recht junge Kategorie der Smart-Ringe versteht sich als Alternative zu cleveren Fitnessarmbändern. So lässt sich mit dem Import-Wearable des Onlinehändlers unter anderem die Herzfrequenz, der Blutsauerstoff und die Temperatur des Trägers protokollieren.
Außerdem zeichnet das Zubehör zurückgelegte Distanzen auf. Ein nettes Gimmick ist die berührungsempfindliche Oberfläche. Was das Accessoire taugt, lesen Sie in diesem Erfahrungsbericht.
Pearl wird zum Herrn der Ringe
Der Pearl-Smart-Ring in voller Pracht
Bild: Andre Reinhardt
Ende November berichteten wir erstmals über den Smart-Ring des Internetshops. Es handelt sich dabei um ein Importgerät, hinter dem sich der Aizo Ring verbirgt. Dies erkennt man umgehend bei der zu installierenden Handy-App. Der newgen medicals Fitness Tracker Ring arbeitet sowohl mit Android-Smartphones als auch mit iPhones zusammen. Aus Neugier auf diese neuartige Produktkategorie ließen wir uns ein Testexemplar zukommen. Das Produkt ist in mehreren Größen erhältlich und schlägt stets mit 129,90 Euro zu Buche.
Schickes, aber recht dickes Wearable
Bild: Andre Reinhardt
Der Ersteindruck des Smart-Rings war durchaus positiv. Außen findet Keramik Verwendung, innen Edelstahl. Die Materialen vermitteln einen hochwertigen und robusten Eindruck. Gemäß 5 ATM ist das Zubehör wasserdicht. In der Tat machten ihm weder Regen noch Händewaschen oder Duschvorgänge etwas aus.
Der Tragekomfort ist hoch, die innen liegenden Sensoren sind glatt und haben keine scharfen Kanten. Aufgeladen wird der newgen medicals-Ring mit der mitgelieferten Ladestation. An dieser haftet das Gerät magnetisch.
Pearl-Ring: Positive und negative Aspekte
Was uns am Smart-Ring von Pearl gefallen hat
Distanzmessung im Vergleich
Bild: Andre Reinhardt
Das Schmuckstück wirkt durch seine glänzende, schwarze Oberfläche sehr edel. Fingerabdrücke sind auf dem Accessoire außerdem kaum sichtbar. Dabei gibt es durchaus Sinn, den Ring mit einem anderen Finger zu drücken oder über ihn zu streichen. An einer markierten Position hat das Produkt nämlich eine berührungsempfindliche Oberfläche. Mit dieser lassen sich beispielsweise der Musikplayer oder die Kamera steuern. Mit Spotify und der Standard-Kamera-App funktionierte dieses Feature zuverlässig.
Die Messung der Herzfrequenz ist innen zuverlässig
Bild: Andre Reinhardt
Der Blutsauerstoff wird innen gut ermittelt
Bild: Andre Reinhardt
Die Aizo-App ist ziemlich übersichtlich gestaltet. Fitness- und Schlafdaten sind schnell erreichbar. Der Bewegungssensor scheint seinen Dienst ebenfalls zuverlässig zu verrichten. Zumindest wurde uns beim Joggen eine sehr ähnliche Distanz genannt, wie sie von dem Bewegungssensor des Smartphones ermittelt wurde. Herzfrequenz und Blutsauerstoff waren laut Pearl-Ring und unserer Smartwatch ebenfalls innerhalb der Wohnung identisch. Die Temperaturmessung wirkt äußerst akkurat. Aufgeladen werden muss der Ring erst nach zwei bis drei Wochen.
Was uns am Smart-Ring von Pearl nicht gefallen hat
So sieht der Ring am Finger aus
Bild: Andre Reinhardt
Die App hat das Entwicklerstudio anscheinend mit einem ziemlich schlechten Übersetzungstool lokalisiert. Zwar weiß man meistens, was die Menüpunkte und Angaben bedeuten, manche Bereiche wirken aber unfreiwillig komisch. So ist die Aktivität für Fahrradfahren beispielsweise mit "Reiten" übersetzt. Joggen hingegen ist als "Betrieb" betitelt. Dass sich hinter dem Menüpunkt "Leben" die Einstellungen für die Touch-Bedienung und die SOS-Notruf-Funktion verbergen, überraschte uns. Während des Joggens bei -2 Grad kamen die Ring-Sensoren außerdem wohl an ihre Grenzen.
Puls draußen und Temperatur drinnen
Bild: Andre Reinhardt
So verzeichnete unsere Smartwatch einen maximalen Puls von 162, der Pearl-Fingerschmuck seinerseits einen maximalen Puls von 109. Ein eher seltenes Ärgernis sind gelegentliche Verbindungsprobleme. Ab und an kam es vor, dass wir unsere Herzfrequenz oder unseren Blutsauerstoff messen wollten, aber das Gerät trotz aktiver Bluetooth-Verbindung streikte. Allerdings verbindet sich das newgen-medicals-Wearble zügig erneut mit dem Handy. Mit vier Millimetern Dicke ist der Ring nicht besonders zierlich. Konkurrenzprodukte sind aber kaum dünner.
Pearl-Ring: Fazit
Fazit zum Pearl-Smart-Ring
Sensoren des Fingerschmucks
Bild: Andre Reinhardt
Wir sind größtenteils angetan vom schlauen Fingerschmuck des Onlinehändlers. Die Sensoren leisten, zumindest bei humaner Umgebungstemperatur, gute Arbeit. Der Schrittzähler liefert akkurate Werte. Verarbeitung und Akkulaufzeit sind auf einem hohen Niveau. Die Touch-Bedienung ist ein nettes Extra. Die mäßige Lokalisierung der App sowie die abweichenden Messwerte von Puls und Blutsauerstoff bei niedrigen Temperaturen sind etwas schade. An der Dicke des Produkts lässt sich vermutlich aktuell kaum etwas ändern. Eine spannende Alternative zum cleveren Fitnessarmband ist der Pearl-Smart-Ring aber auf jeden Fall.
Bei einem anderen Wearable, der Apple Watch, ist der Blutsauerstoff in den USA aufgrund von Patentstreitigkeiten nicht mehr messbar.