Netztest

Mobiles Internet im Netz von o2 im Test

UMTS-Performance deutlich besser als 2012
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Bei unserem Netz-Test im vergangenen Jahr hinterließ die UMTS-Performance von o2 ein sehr schlechtes Bild. In größeren Städten hatten wir zum Teil weniger als 1 MBit/s im Downstream zur Verfügung. In Einzelfällen brach der Datenfluss sogar komplett zusammen. In diesem Jahr zeigte sich ein völlig anderes Bild. In Großstädten wie Berlin und Frankfurt am Main erreichten wir rund 13 bis 14 MBit/s im Downstream. Uploads waren mit 2 bis 3 MBit/s möglich. Die Ansprechzeiten waren allerdings regional sehr unterschiedlich. So erreichten wir in Frankfurt am Main recht gute 42 bis 55 ms, während die Werte in Berlin bei weniger guten 95 bis 155 ms lagen.

Mobiles Internet im o2-Netz im teltarif-Test Mobiles Internet im o2-Netz im teltarif-Test
Foto: o2
In kleineren Städten wie Ludwigsburg, Friedrichshafen und Fulda lag die Downstream-Performance im Rahmen unseres Tests bei rund 4 MBit/s. Im Upstream kamen wir immer noch auf rund 2 MBit/s, während die Pingzeiten mit rund 150 ms kein gutes Bild hinterließen. In Langenselbold im hessischen Main-Kinzig-Kreis war das UMTS-Netz während unseres Tests offenbar überlastet. Der Downstream kam nur auf rund 2,4 bis 2,7 MBit/s, während der Upstream bei ordentlichen 2,3 bis 3,1 MBit/s lag.

LTE in Frankfurt am Main mit bis zu 44 MBit/s

In Frankfurt am Main erreichten wir mit 44 MBit/s im Downstream einen sehr guten Wert im LTE-Netz von o2. Zum Vergleich: Im Vodafone-Netz kamen wir am gleichen Test-Standort nur auf 10 bis 11 MBit/s, im Telekom-Netz dagenen sogar auf 94 MBit/s. Der Upstream erreichte Werte zwischen 3,9 und 4,8 MBit/s und die Ansprechzeiten lagen bei 40 bis 49 ms. In Berlin hatten wir mit dem HTC One XL Unter den Linden, unweit des Brandenburger Tors, keinen LTE-Empfang. Dafür war das Netz in der hessischen Kleinstadt Langenselbold verfügbar, wo wir knapp 11 MBit/s im Downstream erzielten. Das wiederum ist für LTE ein recht schwacher Wert.

Defizite gibt es im o2-Netz immer dann, wenn weder UMTS, noch LTE zur Verfügung steht. Oft bietet das Unternehmen nach wie vor nur GPRS an. Hier lagen die maximalen Download-Werte im Test bei rund 40 kBit/s. Über EDGE war die Downstream-Performance mit bis zu 200 kBit/s deutlich besser. Sowohl über GPRS, als auch über EDGE hatten wir im Test aber große Upstream-Probleme. Oft war die Performance so schlecht, dass der Wert gar nicht erst ermittelt werden konnte. Die Ping-Zeiten lagen in Ludwigsburg bei recht guten 297 bis 349 ms, während wir in Langenselbold auf bis zu 880 ms und in Berlin sogar auf bis zu 924 ms kamen.

Fazit: o2 hat vor allem bei UMTS stark nachgebessert

Unser Test zeigt, dass o2 sein Netz in den vergangenen zwölf Monaten bedarfsgerecht ausgebaut hat. Deutliche Verbesserungen bei der Performance gibt es vor allem im UMTS-Netz. Das dürfte der Netzstandard sein, in dem aktuell ein Großteil des Datenverkehrs anfällt. Kunden, die sich weitgehend im 3G-Netz bewegen, erhalten so einen guten mobilen Internet-Zugang.

Nachteil ist die in ländlichen Regionen oft eingeschränkte UMTS-Verfügbarkeit. Fällt man dann auf EDGE oder gar GPRS zurück, so ist die o2-Performance vergleichsweise schlecht. Dem LTE-Netz des Münchner Betreibers merkt man an, dass der Aufbau deutlich später als bei den D-Netzen gestartet wurde. So fehlen in Städten offenbar zum Teil noch Basisstationen und der Signalpegel ist schwach. Im Freien steht dann immer noch eine gute Performance zur Verfügung. Bewegt man sich jedoch in geschlossenen Räumen, so fällt man auf UMTS oder gar EDGE bzw. GPRS zurück, da das LTE-Signal zu schwach ist.

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