Gerücht: Auch Galaxy S22 Ultra kommt ohne 3D-ToF-Sensor
Samsung strich bei seinem aktuellen Oberklassemodell Galaxy S21 Ultra den 3D-ToF-Sensor, der in den beiden vorangegangenen High-End-Modellen Galaxy S20 Ultra und Galaxy S10 5G verbaut war. Einem Bericht zufolge plant der Hersteller auch nicht, das Feature im Galaxy S22 Ultra zu implementieren. Es gebe noch zu wenige nützliche AR-Anwendungen und Spiele. Der dreidimensionale Tiefensensor ist im Android-Segment das Pendant zu Apples LiDAR-Verfahren. Mit beiden Methoden lassen sich Objekte und Personen für Augmented-Reality-Einsätze erfassen. Auch bei der Fotografie bringen die Sensoren Vorteile.
Kein 3D-ToF-Sensor für das Galaxy S22 Ultra?
Soll beim S22 Ultra nicht an Bord sein: 3D-ToF
Samsung
Das vor zwei Jahren erschienene Samsung Galaxy S10 5G war gleich in mehrerer Hinsicht revolutionär. Es war nicht nur das erste kommerziell verfügbare Smartphone mit einem Modem für den fünften Mobilfunkstandard, sondern wies zudem ein besonderes Kamera-Setup auf. Die Rückseite des Mobilgeräts beherbergt eine 3D-ToF-Kamera (Time of Flight). Ein solcher Sensor misst die Zeit, welche das Licht benötigt, um das Handy-Modul zu verlassen, von einem Objekt abzuprallen und wieder zurückzukehren. Das Resultat ist eine merklich genauere Erfassung von Tiefeninformationen als mit einem 2D-Tiefensensor.
SamMobile (via ETNews) berichtet, dass Samsung das Verfahren vorerst ad acta gelegt hat. Ein Mitarbeiter des Herstellers habe erklärt, dass man derzeit keinen sinnvollen Einsatzzweck für den 3D-ToF-Sensor in Flaggschiff-Smartphones erkennt. Im Galaxy S21 Ultra wurde anstatt der Time-of-Flight-Kamera ein zweites Teleobjektiv verbaut, wovon wohl mehr Anwender profitieren dürften. Die mangelnde Vielfalt an nützlichen Apps und Spielen für die erweiterte Realität (Augmented Reality) ist einer der Gründe für die Entscheidung gegen 3D-ToF. Apples etwas fortschrittlichere LiDAR-Technologie (etwa im iPhone 12) soll ebenfalls kaum genutzt werden.
Galaxy-S21-User auch ohne 3D-ToF glücklich
Ein weiterer Grund für den Verzicht auf den dreidimensionalen Tiefensensor sei laut des anonymen Samsung-Angestellten die Kamera-Performance des Galaxy S21 Ultra. Die Benutzer sind auch ohne 3D-ToF-Sensor mit der Leistung zufrieden, meinte der Mitarbeiter. Abseits von AR-Anwendungen ermöglicht das 0,3-Megapixel-Modul unter anderem eine detailliertere Erfassung von Gesichtern für Porträtfotos und eine effizientere Fokussierung bei schlechtem Licht.
Wie sich das Samsung Galaxy seit der erstmaligen Vorstellung im Jahr 2010 entwickelt hat, können Sie in einer Bilderserie verfolgen.