Hardware-Tuning

Schnelleres Notebook: SSD und mehr RAM verlängern Lebenszeit

Bei zuviel Software-Müll hilft oft nur Windows-Neuinstallation
Von mit Material von dpa

Vor allem Platzfresser wie Videos und die Musiksammlung lagern Computernutzer daher am besten auf einer externen Festplatte. Ist auf dem Speicher im PC zu wenig Platz, werden Dateien nicht mehr an einem Stück abgelegt, sondern in kleinen Blöcken überall verteilt. Diese auszulesen, dauert besonders lange. Dagegen hilft die Defragmentierung, die unter Windows im Ordner "Systemprogramme" zu finden ist. Macs ordnen verteilte Dateifragmente automatisch.

Spezielle Reinigungsprogramme versprechen mehr Rechentempo, indem sie nicht mehr benötigte Dateien löschen und das System so beschleunigen. "Wir haben solche Software getestet, wirklich schneller werden die Rechner dadurch nicht", sagt Hans Stahl. "Man hat eben etwas mehr Platz auf der Platte. Aber ich würde die Daten lieber selbst löschen, damit nicht etwas Wichtiges vom Löschprogramm getilgt wird."

Kahlschlag: Neuinstallation des Betriebssystems wirkt oft Wunder

Ordnung schaffen lässt sich auch durch einen Kahlschlag, also die Neuinstallation des Betriebssystems. "Gerade wenn man den Überblick verloren hat, was auf dem Gerät alles drauf ist, kann das sinnvoll sein", sagt Spinczyk. Danach läuft das Notebook tatsächlich oft schneller, allerdings müssen auch alle Anwendungen zeitraubend neu aufgespielt werden. Und vor der Neuinstallation ist es unerlässlich, alle persönlichen Daten extern auf einem separaten Datenträger zu sichern.

Nicht ganz kostenlos, aber noch immer günstiger als ein neuer Rechner ist die Anschaffung von neuer Hardware - zum Beispiel mehr RAM. "Neue Arbeitsspeicher-Riegel zu kaufen ist ein relativ günstiger Weg zu mehr Schnelligkeit", so Stahl. Olaf Spinczyk empfiehlt, das Notebook einfach mit zum Händler zu nehmen. "Die können einem sagen, welche Riegel verbaut sind, und bauen sie meist direkt ein, wenn man sie vor Ort kauft." Online gekauft ist neuer Arbeitsspeicher allerdings oft deutlich günstiger.

Schnellere Festplatte oder SSD kann Notebook-Lebensdauer verlängern

Die Geschwindigkeit des alten Notebooks kann auch ein Wechsel der Festplatte steigern. "Bei neuen Festplatten sind die Suchköpfe schneller, damit verringert sich die Suchzeit", sagt IT-Experte Paul. Zudem sinkt bei Platten mit größerem Speicherplatz die Fragmentierungsgefahr. Wer dem alten Elektrogaul richtig die Sporen geben möchte, greift zu einer SSD. Diese sind allerdings im Vergleich zur klassischen Variante noch ziemlich teuer, ein Gigabyte SSD-Speicher kostet im günstigsten Fall aktuell etwa 70 Cent. Dafür sind die Flash-Platten aber nicht nur extrem schnell, sondern auch sehr leise und robust. Außerdem können sich SSD-Nutzer die regelmäßige Defragmentierung sparen.

"Wer nicht viel Geld ausgeben will, der sollte sich eine 64-Gigabyte-SSD holen und darauf nur das Betriebssystem und die wichtigsten Programme speichern", empfiehlt Paul. Zumindest das Hochfahren brauche so deutlich weniger Zeit. "Zusätzliche Daten kann man extern speichern, zum Beispiel auf der alten Festplatte mit günstigem USB-Gehäuse."

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