Test

Neues Nokia-Flaggschiff N900 mit Maemo-OS im Test

Das aktuelle Smartphone von Nokia unter der Lupe
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Die E-Mail-Einrichtung klappt ohne Probleme. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine POP3- oder IMAP4-Adresse oder gar ein Microsoft-Exchange-Konto gewählt wird. Exchange synchronisiert neben der elektronischen Post auch Termine und Adressen. Ferner hat der Nutzer die Möglichkeit, festzulegen, in welchen Intervallen das Smartphone E-Mails abholen oder sich mit dem Server synchronisieren soll. Sind neue E-Mails eingegangen, so wird dies auf der Startseite des Nokia N900 angezeigt.

Nokia N900

Wer häufig E-Mails oder SMS schreibt oder mit dem Handy chatten möchte, wird sich über die seitlich ausziehbare QWERTZ-Tastatur freuen. Allerdings ist der Slider-Mechanismus etwas locker und die Tasten sind recht klein. Sie haben aber einen guten Druckpunkt. Deutsche Umlaute sind auf eigenen Tasten und im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Smartphones ohne Umwege über Untermenüs erreichbar.

Integrierter Web-Browser hinterlässt guten Eindruck

Nokia N900 Chatten am Nokia N900
Foto: Nokia
Einen guten Eindruck hinterließ im Test der integrierte Web-Browser. Dieser kommt auch mit Internet-Seiten für den "großen" PC gut zurecht, so dass der N900-Besitzer nicht auf Homepages zurückgreifen muss, die für die mobile Nutzung optimiert sind. Als Alternative gibt es die mobile Version des Mozilla Firefox, die sich ähnlich wie am PC installieren lässt: Man ruft im Browser die Installationsseite www.firefox.com/m auf und wählt den deutschsprachigen Download-Link aus. Anschließend öffnet sich der Programm-Manager und die 12,8 MB große Installationsdatei wird heruntergeladen und installiert. Allerdings gestaltet sich das Surfen mit Firefox noch nicht so flüssig wie mit dem zum Maemo-System gehörenden Browser.

Ähnlich einfach lassen sich auch andere Anwendungen installieren. Alternativ zum Besuch einer Anbieter-Seite gibt es inzwischen auch den Ovi-Store als zentralen Software-Shop. Dieser wurde erst in der vergangenen Woche per Firmware-Update freigeschaltet. Bislang ist die Auswahl verfügbarer Zusatz-Programme aber noch recht überschaubar.

Multimedia: 32 GB Speicherplatz und FM-Transmitter an Bord

Der Media-Player ist zweckmäßig und mit 32 GB internem Speicher, der zudem mit microSD-Karten erweitert werden kann, steht auch genügend Platz für Musik und Videos zur Verfügung. Auch die Webradio-Applikation wurde in den Media-Player integriert. 48 Sender sind bereits vorprogrammiert. Eigene Stationen lassen sich nachprogrammieren. Zudem lassen sich Radiostreams auch - wie am PC - im Internet-Browser anklicken. Der Player startet dann automatisch und gibt das gewünschte Programm wieder.

Intern stehen zwei kleine Lautsprecher zur Verfügung, die einen akzeptablen Stereo-Sound bieten. Alternativ lässt sich naturgemäß auch ein Kopfhörer anschließen. Als weitere Alternative verfügt das Nokia N900 über einen UKW-Sender, über den sich die MP3-Musik oder der Web-Stream an ein Radio übertragen lassen. Im Test wurde sogar das gerade gehörte Internet-Radio-Programm als Text im Radio-Display angezeigt. Die Übertragungsqualität über den UKW-Sender ist recht gut. Allerdings ist in leisen Passagen ein leichtes Rauschen zu hören.

Unter der Rubrik "Gespräche" hat Nokia SMS, VoIP und Instant Messaging zusammengeführt. Hier lassen sich ein Ovi-Account, Skype, Google Talk, Jabber und beliebige SIP-Provider nutzen. Zudem findet man im Menü unter anderem die Ovi-Karten, einen PDF-Reader, einen RSS-Reader, ein Terminal-Programm, Facebook und Documents-to-Go. Diese Office-Software von DataViz muss allerdings noch installiert werden. Zudem handelt es sich um einen reinen Betrachter, der es nicht ermöglicht, Dokumente auch zu bearbeiten.

Fazit: Gute Hardware, aber verbesserungswürdige Benutzeroberfläche

Bei regelmäßiger Nutzung fällt auf, dass die Akku-Kapazität recht knapp bemessen ist. Poweruser sollten sich einen Zweit-Akku zulegen oder immer das Ladekabel griffbereit haben. Ansonsten ist das Maemo-Betriebssystem sehr gewöhnungsbedürftig und die recht kleinen Tasten hindern am schnellen Schreiben. Für Handy-Fans, die gerne viele Applikationen testen wollen, ist das Nokia N900 ebenfalls noch nicht geeignet.

Dafür bekommt man ein solide verarbeitetes Smartphone mit gutem Klang und vielen Features. Nokia selbst verlangt knapp 600 Euro für sein aktuelles Flaggschiff. Im freien Handel ist das Gerät zum Teil auch schon zu Preisen zwischen 500 und 550 Euro zu bekommen.

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