Jubiläum

20 Jahre Smartphone: 1996 kam der Nokia Communicator 9000

Das Smartphone ist zu einem Massenartikel geworden. Zum Start vor 20 Jahren waren die Geräte allerdings nur für Geschäftskunden interessant. Die Pioniere von damals sind weitgehend vom Markt verschwunden.
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Nokia hat nach dem erfolgreichen iPhone-Start den Trend zu Touchscreen-basierten Smartphones verschlafen. Eher halbherzig wurden Verbesserungen am eigenen Betriebssystem Symbian vorgenommen, doch die Marktanteile waren im freien Fall. Der Versuch, im Rahmen einer Kooperation mit Microsoft und Smartphones, die auf dem Windows-Phone-Betriebssystem basieren, wieder Fuß zu fassen, schlug fehl.

Das Palm Pre verkaufte sich schlecht Das Palm Pre verkaufte sich schlecht
Foto: Palm
Die Mobile-Sparte von Nokia wurde an Microsoft verkauft, das aber mit seinen Lumia-Smartphones wenig erfolgreich ist. So ist die Zukunft dieses Geschäftszweigs völlig offen. Nokia arbeitet hingegen an einem Comeback, will die Handys dann aber - anders als in der Vergangenheit - nicht mehr selbst produzieren. Als Betriebssystem soll Android zum Einsatz kommen.

Palm hatte mit webOS noch einen Anlauf genommen, um Kunden zurückzugewinnen und neue Interessenten zu erschließen. Die Smartphones konnten sich jedoch nicht auf dem Markt durchsetzen, so dass der Geschäftszweig an HP veräußert wurde, das wiederum das webOS-System an LG weiterverkaufte. Die Koreaner setzen die Firmware nun für Smart-TV-Geräte ein. Neue webOS-Handys sind nicht vorgesehen.

Blackberry setzt vor allem auf Software

Das T-Mobile G1 war das erste Android-Smartphone Das T-Mobile G1 war das erste Android-Smartphone
Foto: Telekom
Blackberry macht mittlerweile vor allem mit Software Gewinne, während die Marktanteile der Smartphones auf deutlich unter ein Prozent gefallen sind. Nun versucht der kanadische Hersteller, mit Android anstelle des eigenen Betriebssystems noch einmal auf dem Hardware-Markt Fuß zu fassen. Sollte das bis zum Frühjahr 2017 nicht gelingen, so ist ein Ausstieg aus der Handy-Produktion denkbar.

Microsoft will zumindest sein Betriebssystem Windows 10 Mobile weiter entwickeln, aber möglicherweise keine eigenen Smartphones mehr produzieren. Die Plattform krankt vor allem an der beschränkten App-Auswahl. Viele Programme, die für Android und iOS selbstverständlich sind, werden für Windows-Smartphones überhaupt nicht oder nur in einer abgespeckten Version angeboten. Andere Anwendungen wurden wegen der geringen Nachfrage wieder aus dem Windows Phone Store entfernt.

Duopol für den Markt nicht förderlich

Wirklich gut für den Markt ist ein solches Duopol von Apple und Google nicht. Konkurrenz belebt das Geschäft. Aber neben Blackberry und Microsoft ist es beispielsweise auch Mozilla mit Firefox OS nicht gelungen, erfolgreich auf den Markt zu kommen. Bleibt abzuwarten, was die Zukunft mit sich bringt. Langweilig werden auch die kommenden 20 Smartphone-Jahre ganz sicher nicht.

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