Jubiläum

20 Jahre Smartphone: 1996 kam der Nokia Communicator 9000

Das Smartphone ist zu einem Massenartikel geworden. Zum Start vor 20 Jahren waren die Geräte allerdings nur für Geschäftskunden interessant. Die Pioniere von damals sind weitgehend vom Markt verschwunden.
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In den folgenden Jahren lieferte sich Nokia bei Geschäftskunden einen Wettbewerb mit Blackberry, Palm und verschiedenen Windows-CE- bzw. Windows-Mobile-Geräten. Für Privatkunden kam 2003 der Hiptop auf den Markt. Damit brachte E-Plus auch die erste Daten-Flatrate heraus, die sich nur auf dem Hiptop nutzen ließ. Immerhin war man so "always on", E-Mails wurden automatisch auf den Hiptop gepusht, über den AOL Instant Messenger konnte man unterwegs chatten und über den Browser war auch das Surfen im Internet möglich.

2003 startete der Prosumer-Dienst von Blackberry 2003 startete der Prosumer-Dienst von Blackberry
Foto: Blackberry, Telekom
Ebenfalls 2003 startete auch Blackberry gemeinsam mit der Deutschen Telekom ins Privatkundengeschäft. Prosumer-Dienst nannte sich das Angebot damals, das mit dem Blackberry 7230 startete. Doch das Smartphone sollte noch für einige Jahre auf seinen Durchbruch warten. Bis dahin wurde es zwar von Geschäftskunden genutzt, von privaten Anwendern aber kaum gekauft.

Ich erinnere mich noch gut an eine Fahrt im ICE der Deutschen Bahn an einem späten Sonntagabend nach Berlin im Jahre 2006, als mein damaliger Nokia Communicator das typische Geräusch für eine eingehende ICQ-Nachricht abspielte und sich die wenigen Mitreisenden im Speisewagen darüber wunderten, wo wohl im Zug dieser Mitteilungston hergekommen sein mag.

Das erste iPhone war ein Ladenhüter

Selbst das erste iPhone war 2007 eher etwas für Apple-Fans und (noch) nicht für die breite Masse, zumal das Gerät mit knapp 400 Euro Zuzahlung zum Vertrag auch kein wahres Schnäppchen war. Ferner beherrschte der Bolide nicht einmal den längst etablierten UMTS-Standard. Stattdessen mussten die Käufer abseits von WLAN-Hotspots mit einer langsamen EDGE-Verbindung vorlieb nehmen. Erinnerungen an die fehlende GPRS-Unterstützung beim Nokia Communicator 9210 wurden wach.

Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt
Foto: Ápple
2008 begann mit dem iPhone 3G jedoch der Durchbruch. Die Neuauflage des Apple-Smartphones brachte nicht nur UMTS-Unterstützung, sondern auch den AppStore mit sich. So konnten die Kunden zentral an einem Ort Programme für ihr Handy erwerben. Ein Vorbild, das Schule machte und heute auch bei Android, Windows Phone und Blackberry üblich ist.

Mit dem T-Mobile G1 kam auch das erste Android-Smartphone auf den Markt. Weitere - etwa vom heutigen Marktführer Samsung - folgten und sorgten sukzessive auch für niedrigere Anschaffungspreise. So wurden internetfähige Handys nach und nach zum Massenartikel. Dabei haben das Apple-Betriebssystem iOS und vor allem Android von Google die Pioniere völlig vom Markt verdrängt.

Auf der dritten und letzten Seite zeigen wir auf, was aus den Smartphone-Pionieren geworden ist und welche Anbieter darüber hinaus am Versuch, das heutige Duopol von Apple und Google zu durchbrechen, gescheitert sind.

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