Erfahrungsbericht: 5G und LTE im Netz der Telekom
In der Regel hatten wir im Telekom-Netz bei unseren Tests im Frühjahr 2023 stets einen schnellen und zuverlässigen Internet-Zugang zur Verfügung. An acht von zwölf Teststandorten, die wir für diesen Bericht ausgewählt haben, lagen die Download-Datenübertragungsraten im dreistelligen MBit/s-Bereich. Den Spitzenwert haben wir mit bis zu 805 MBit/s im Berliner Bundesplatz, unweit unserer Redaktion, gemessen.
Im Upstream erreichten wir an immerhin zwei Standorten dreistellige MBit/s-Werte. Mehr als die offiziell "beworbenen" bis zu 50 MBit/s waren es an acht Standorten. Ein weniger gutes Bild hinterließen im Telekom-Netz die Ansprechzeiten. Nur an vier von zwölf Standorten lagen diese - zumindest teilweise - bei unter 30 ms. An drei Messstellen waren es 50 ms und mehr. Den "negativen Highscore" haben wir mit bis zu 91 ms im Hamburger Stadtteil Sankt Pauli gemessen.
Mehr als 800 MBit/s im Downstream
Screenshot: teltarif.de
In der Praxis haben wir die zum Teil schlechten Pingzeiten nicht wahrgenommen. Allerdings haben wir sämtliche Tests direkt am jeweiligen Smartphone vorgenommen. Bei der Notebook-Nutzung und speziell beim Gaming hätte es möglicherweise anders ausgesehen. Grundsätzlich ist es allerdings seltsam, dass die Telekom speziell in dieser Disziplin schon seit Jahren nicht ganz überzeugen kann, obwohl sie die meisten Basisstationen - erst recht in Großstädten - per Glasfaser anbindet.
Streaming (fast) ohne Probleme
Wir haben im Rahmen weiterer Tests Internetradio über das Telekom-Netz auf der Autobahn gehört. Auf einer Fahrt von Frankfurt am Main über die A66 nach Fulda gab es bei der Nutzung eines MP3-Streams mit 128 kBit/s keine Aussetzer. Video-Streaming haben wir stationär getestet. In Schierke war die Bildqualität teilweise reduziert, an den anderen Standorten waren Video- und Audio-Signal tadellos (wobei wir in Bordenau keine Streaming-Tests durchgeführt haben).
Testergebnisse im Telekom-Netz im Detail
Stadt | Netztechnik | Downstream (in MBit/s) |
Upstream (in MBit/s) |
Ping (in ms) |
---|---|---|---|---|
Berlin Bahnhof Südkreuz | 5G | 247 bis 304 | 38,9 bis 84,7 | 39 bis 41 |
Berlin Bundesplatz | 5G | 736 bis 805 | 60 bis 68,5 | 39 bis 51 |
Bordenau (NI) | 5G | 1,81 bis 2,23 | 0,37 bis 0,72 | 43 bis 46 |
Flughafen Kassel-Calden | 5G | 67,0 bis 187 | 97,6 bis 101 | 22 bis 26 |
Hamburg St. Pauli | 5G | 261 bis 330 | 11,0 bis 31,6 | 45 bis 91 |
Hannover Innenstadt | 5G | 547 bis 562 | 76,4 bis 91,1 | 29 bis 33 |
Oberhof (TH) | 5G | 333 bis 335 | 104 bis 120 | 28 bis 33 |
Pfungstadt (Hessentag) | 5G | 206 bis 234 | 63,0 bis 63,5 | 29 bis 30 |
Rastatt Murgtal-Camping (BW) | 5G | 18,9 bis 44,7 | 3,74 bis 6,39 | 49 bis 50 |
Raststätte Schönberger Land Süd (MV) | 5G | 238 bis 266 | 44,4 bis 55,7 | 44 bis 45 |
Schierke (ST) | LTE | 5,05 bis 24,2 | 2,30 bis 6,20 | 39 |
Vitt/Rügen (MV) | 5G | 81,7 bis 116 | 16,4 bis 26,5 | 30 bis 33 |
Messwert-Zeitpunkt: April bis Juni 2023 (je nach Standort) |
Auch im Umfeld von Großveranstaltungen wusste das Telekom-Netz zu überzeugen, wie sich auf dem Hessentag in Pfungstadt gezeigt hat. Dort hatte das Unternehmen - wie auch seine Mitbewerber - mit einer zusätzlichen Basisstation für guten Empfang gesorgt. Auf dem Hessentag waren auch die Pingzeiten mit knapp unter oder direkt um 30 ms überdurchschnittlich gut. Abzuwarten bleibt, wie sich die Werte entwickeln, wenn die Telekom 5G Standalone für Privatkunden freischaltet.