Südkoreaner

Netbook LG X120 im ersten Test: Manche Schwachstelle beseitigt

Stolzer Preis, schickes Design
Von Jan Rähm

Netbooks sind nicht nur praktische, kleine Begleiter in Beruf und Studium, sie sind vor allem auch Lifestyle-Objekte: Kleine, schicke Spielzeuge. So trat auch das LG X110 in schicker Optik und mit freilufttauglichem Display auf den Markt. Jedoch enttäuschte der Rechner bei Verarbeitung, Tastatur und vor allem mit schwachen 100 Minuten Akkulaufzeit.

Hat es LG beim X110-Nachfolger - dem X120 - besser gemacht hat? Der Tech-Blog netbux.de hat sich das Gerät genauer angesehen. Neu auf dem Markt, ist das Gerät im Wesentlichen bei großen Mobilfunkanbietern zusammen mit einem Datenvertrag mit 24 Monaten Laufzeit für subventionierte 50 Euro zu erstehen. Der Marktpreis ohne entsprechenden Kontrakt liegt bei 470 Euro.

Knapper Lieferumfang, schicke Optik

Bild vom LG X120 Im Park: LG X120
Foto: netbux.de
Der Lieferumfang des X120 enttäuscht etwas. Zwar ist die Verpackung solide und der Akku separat, aber außer dem Handbuch, dem Netzteil und der XP-Treiber-CD findet sich nichts im Karton. Konkurrenten liefern hier nützliche Kleinigkeiten wie Taschen und Putztücher zu ihren Computern mit. Weiterer Fauxpas: das schwarze Netzteil. Es passt so gar nicht zum feinen, weißen Rechner. Zum Glück beweisen die Designer beim Gerät selbst mehr Fingerspitzengefühl. Ein gummierter Deckel, Verarbeitung zum Teil in Hochglanzoptik, dezente Farbwahl sowie Zierstreifen an Deckel und um das Display freuen das Auge des Betrachters.

Der mitgelieferte Akku hat eine Kapazität von 4300 mAh und ist damit fast doppelt so leistungsfähig wie der Serienakku des Vorgängers. Er hebt das Netbook um etwa einen Zentimeter an. Hinter ihm verbirgt sich ein SIM-Karten-Schacht. Hier kann die SIM-Karte in das interne UMTS-Modem des Gerätes eingesetzt werden. Des Weiteren ist durch eine Klappe der RAM zur Aufrüstung zugänglich. Weitere Modifikationen scheinen nicht möglich, ohne den Computer zu zerlegen.

Details zum LG X120
Prozessor: Intel Atom N270 1,66 GHz
Display: 10,1 Zoll WSVGA Glare LED TFT
Auflösung: 1 024 mal 600 Pixel
RAM: 1 024 MB
Festplatte: 160 GB Western Digital,
kein optisches Laufwerk
Grafik: Intel GMA950 (IGP) Shared Mem.
Schnittstellen: 3x USB, Fast Ethernet,
WLAN 802.11 b/g, Bluetooth,
SD-Card-/MMC-Slot
Mobiles Internet: UMTS/HSPA
Webcam: 1,3 Megapixel
Betriebssystem: Windows XP Home
Akku: Li-Ionen, 4300 mAh
Preis: ca. 470 Euro ohne Vertrag

Als nettes Feature entpuppt sich der USB-Smart-Link auf der rechten Seite des Gerätes. Durch ihn lässt sich der Mini bequem mit dem heimischen Rechner verbinden. Als mobile Festplatte erkannt, kann so das letzte Sitzungsprotokoll ganz ohne USB-Stick auf den Desktop wandern.

Die vorherige Schwachstelle Tastatur wurde von LG nachgebessert. So ist das Schreiben nicht mehr mit dem Geräuschpegel eines Hammerwerks verbunden. Auch gibt das Schreibbrett nicht nach. Sinnvoller Tastenabstand wie auch angenehmer Anschlag runden das Bild ab und sprechen für den X120.

Neben Windows XP: Kleines Linux-System integriert

Bild des LG X120 Weiß mit Streifen:
LG X120
Foto: netbux.de
Auch wenn das Display des Netbooks nicht entspiegelt ist, kann es gut abgelesen und auch bei großer Lichtintensität genutzt werden. Die gute Leuchtkraft und der Kontrast sorgen für eine annehmbare Anzeigeleistung. Als weiteres positives Feature fällt ein Mini-Betriebssystem auf, welches separat - auch ohne das gelieferte Windows XP Home - gestartet und benutzt werden kann: Das Splashtop genannte Linux-System wird über einen extra Schalter gebootet. Mit ihm können Bilder angesehen, Musik gehört oder auch eine WLAN- oder UMTS-Verbindung eingerichtet werden. Windows kann jederzeit aus Splashtop heraus gestartet werden.

Alles in allem zeigt sich der LG X120 im ersten Eindruck, trotz des stolzen Verkaufspreises, als konkurrenzfähiges Netbook. Wie schon sein Vorgänger macht das integrierte 3G-Modul einen Surf-Stick überflüssig. Die größten Mängel des Vorgängers - vor allem an der Tastatur - hat LG beim Bau ausgebügelt, alte Stärken wie das Display sind auf gleichem Niveau. Zudem ist das Design gelungen. Trotz des schwarzen Netzteils besticht das Gerät durch eine Café-taugliche Optik, kann aber aufgrund seiner Verarbeitung auch im Stadtpark bedenkenlos genutzt werden. Das große Fragezeichen steht noch hinter der zweiten klassischen LG-Schwäche: der Akkulaufzeit.

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