Eng wirds

Im Mobilfunkspektrum der USA wird es eng

Deutschland gab Anfang dieses Jahres neue Frequenzen frei
Von dapd / Kaj-Sören Mossdorf

Die Kommunikationsbehörde FCC warnt vor einer Verknappung der freien Frequenzbereiche im Mobilfunkspektrum in den USA. Der Datenverkehr werde bis Ende 2014 um das 35-Fache zunehmen, rechnet die Behörde vor. Die US-Regierung müsse schnellstmöglich reagieren und mehr Funkspektrum für den Datenverkehr freigeben, heißt es in einem White Paper der FCC. Das explosive Wachstum der Mobilkommunikation überfordere die amtliche Regulierung bei der Zuteilung der Ressourcen. Die Logos der Netzbetreiber Die Mobilfunkbetreiber bauen gerade ihre Netze aus
Bild: teltarif.de

Zwar hat die US-Regierung im Sommer die Freigabe eines Frequenzblocks von 500 MHz innerhalb der nächsten fünf Jahre beschlossen. Trotzdem glaubt die FCC, bei fortschreitendem Wachstum werden bis 2014 mindestens 300 MHz Bandbreite fehlen. Bei einer Spektrumsverknappung stünden Innovation und Wirtschaftswachstum der USA auf dem Spiel, sagte FCC-Leiter Julius Genachowski. Der Kongress und die FCC sollten laut Genachowski daher insbesondere den TV-Sendern Anreize bieten, zusätzliche Funkfrequenzen, die derzeit nicht zur TV-Ausstrahlung genutzt werden, zugunsten des Mobilfunks freizumachen.

Mobilfunkfrequenzen in Deutschland

Am 20. Mai dieses Jahres ging auch in Deutschland die Frequenzauktion der Bundesnetzagentur zu Ende. Versteigert wurden die Frequenzblöcke aus der Digitalen Dividende. Diese 800-MHz-Blöcke werden von den Netzbetreibern zum Aufbau eines LTE-Netzes genutzt. Die Mobilfunksparte der Telekom Deutschland, Vodafone und o2 ersteigerten je zwei dieser Blöcke. Der vierte große Netzbetreiber E-Plus ging leer aus. Die KPN-Tochter ersteigerte stattdessen die Frequenzen im Bereich von 1,8 GHz, 2,0 GHz und 2,6 GHz.

Sprecher Guido Heitmann äußert sich trotz der nicht erworbenen 800-MHz-Frequenzen im Bereich der Digitalen Dividende positiv über das Auktionsergebnis: "Wir sind tatsächlich sehr zufrieden mit dem Spektrum, das wir ersteigert haben. Wir sind davon überzeugt, dass das ersteigerte Spektrum zu den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen passen wird und wir damit ein hochqualitatives Netz betreiben können."

Am vergangenen Mittwoch trafen sich unter anderem die Telekom und E-Plus zu einem Gespräch. Hierbei ging es um einen gemeinsamen Ausbau des LTE-Netzes. Der Deutschland-Chef der Telekom Niek Jan van Damme, bestätigte im Gespräch mit teltarif.de, dass ein National Roaming mit E-Plus denkbar sei. Ein entsprechendes Voice-Netz hat der Düsseldorfer Betreiber ja selbst. Auch E-Plus-CEO Thorsten Dirks hatte im Mai laut über ein National Roaming nachgedacht, um Breitbandlücken im eigenen Netz schließen zu können. Eine Kooperation mit der Telekom Deutschland ist also durchaus denkbar.

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