Vierter

WiWo: Neuer vierter Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland geplant

Liquid Broadband plant laut Medienberichten den Start eines neuen vierten Mobilfunk-Netzbetreibers auf dem deutschen Markt. Wir berichten darüber, wie das Unternehmen sich einen möglichst kostengünstigen und flächendeckenden Netzausbau vorstellt.
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Neuer Mobilfunk-Netzbetreiber in Planung Neuer Mobilfunk-Netzbetreiber in Planung
Foto: Vodafone
Nach der Übernahme von E-Plus durch den o2-Betreiber Telefónica gibt es in Deutschland derzeit nur noch drei Mobilfunk-Netzbetreiber. Zwar heizen zusätzlich diverse Provider und Discounter den Wettbewerb an. Dennoch fürchten die Verbraucher künftig höhere Kosten durch den Wegfall eines Marktteilnehmers.

Nun könnte allerdings ein neuer vierter Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland entstehen, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Den Angaben zufolge sind deutsche Mittelständler dabei, einen neuen Anbieter aufzubauen, der Telefónica, der Deutschen Telekom und Vodafone Konkurrenz machen soll.

Liquid Broadband: "Wir bauen flächendeckend ein Volksnetz"

Neuer Mobilfunk-Netzbetreiber in Planung Neuer Mobilfunk-Netzbetreiber in Planung
Foto: Vodafone
Das neue Unternehmen trägt nach Angaben der WirtschaftsWoche den Namen Liquid Broadband. In Frankfurt am Main sei der Anbieter bereits mit einem Büro präsent. "Wir bauen flächendeckend ein Volksnetz, an dem sich Bürger, Unternehmen und Kommunen direkt beteiligen können", so Geschäftsführerin Beate Rickert die Pläne zum Aufbau des neuen Mobilfunkunternehmens gegenüber der WirtschaftsWoche.

Hinter Liquid Broadband stehe eine Gruppe mittelständischer Unternehmen. Namen wollte die von Kabel Deutschland kommende Geschäftsführerin der WirtschaftsWoche noch nicht verraten. Auch das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur hätten noch keine näheren Angaben.

Wie es im Bericht weiter heißt, rechnet sich der Neueinsteiger in den deutschen Mobilfunkmarkt wegen niedriger Investitionskosten gute Chancen aus, ein flächendeckendes Netz auch ohne Funkmasten aufbauen zu können. Die neu entwickelte Technik passe in so kleine Boxen, dass sie sich ähnlich wie WLAN-Router auf Fensterbänken in Wohnungen oder Büros aufstellen lassen. Die Investition in den Netzausbau lasse sich damit auf unter eine Milliarde Euro drücken.

Weitere technische Details wurden nicht genannt. Allerdings soll die Sendeleistung einer Box ausreichen, ein einen Radius von bis zu 500 Metern abzudecken. Ein Teil der Kunden werde so Mitbetreiber des Netzes. Im Gegenzug sollen diese Nutzer kostenlos oder für maximal 5 Euro pro Monat telefonieren und den mobilen Internet-Zugang nutzen können.

Änderungen beim Frequenzvergabeverfahren gefordert

Wie die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Liquid-Broadband-Geschäftsführerin Beate Rickert weiter berichtet, strebt der neue Telekommunikationsdienstleister an, das Auktionsverfahren neuer Mobilfunkfrequenzen im kommenden Jahr so zu verändern, dass ein Teil des zu vergebenden Spektrums für einen Neueinsteiger reserviert wird. Finanziell können die drei etablierten Anbieter jedes Gebot von Liquid Broadband überbieten und damit den Einstieg eines neuen Konkurrenten verhindern.

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