Telekom, Vodafone, o2: 99 Prozent LTE-Abdeckung in NRW
Vor drei Jahren haben die nordrhein-westfälische Landesregierung sowie die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica einen Mobilfunkpakt abgeschlossen. Ziel des Projekts war die bessere Versorgung der Bevölkerung mit den Handynetzen im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland. Jetzt haben die Netzbetreiber eine Bilanz gezogen. Das Ergebnis ist, dass in NRW mehr als 99 Prozent der Bevölkerung mit LTE versorgt werden.
Für den noch neuen 5G-Standard nennt die Telekom für Nordrhein-Westfalen eine Bevölkerungsabdeckung von "weit über 80 Prozent". Bei Vodafone ist der Wert mit "über einem Drittel" der Bevölkerung noch deutlich niedriger. Dafür bietet der Düsseldorfer Betreiber an ersten Standorten an Rhein und Ruhr bereits 5G Standalone an. Dort sind besonders kurze Reaktionszeiten möglich, wie sich auch im Test von teltarif.de gezeigt hat.
Mobilfunkpakt 2.0 in NRW
Foto: Telekom
Das 5G-Netz von o2 ist erst vor knapp einem Jahr gestartet und arbeitet aktuell nur im Frequenzbereich von 3600 MHz. Hier sind zwar hohe Bandbreiten möglich, aber keine große Flächenversorgung. Künftig wird auch Telefónica für den 5G-Ausbau in die Fläche niedrigere Frequenzen einsetzen. Dann kann der Münchner Betreiber den neuen Mobilfunkstandard - ähnlich wie seine Mitbewerber schneller auch in ländlichen Regionen ausbauen.
Nun haben Telekom, Vodafone und Telefónica gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung den Mobilfunkpakt 2.0 abgeschlossen. Ziel ist eine möglichst flächendeckende Funkversorgung bis Ende 2024. Details zum für die kommenden Jahre geplanten Ausbau sind noch nicht bekannt. Denkbar wäre neben der Bevölkerungsabdeckung auch eine optimierte Versorgung auch in unbewohnten Gegenden - etwa zur Versorgung von Autofahrern auf Land- und Kreisstraßen.
Netzausbau auch in weiteren Regionen
Die Deutsche Telekom hat in den vergangenen Tagen auch über Ausbau-Projekte in anderen Bundesländern informiert. So haben die die Bauarbeiten für einen neuen Mobilfunkstandort in Breitscheid begonnen. Ein zirka 30 Meter hoher Stahlgittermast im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz wird in Zukunft das Mobilfunknetz der Telekom ergänzen. Der Mast wird von der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) gebaut und könnte neben der Telekom auch von den anderen Netzbetreibern genutzt werden.
Auch im niedersächsischen Elze errichtet die DFMG im Auftrag der Telekom einen neuen Stahlgittermast. Dieser wird 40 Meter hoch und soll die Funkversorgung rund um den im Landkreis Hildesheim liegenden Ort verbessern. Sogar rund 50 Meter hoch wird der neue Stahlgittermast, den die DFMG in Volkmannsdorf im Saale-Orla-Kreis in Thüringen aufbaut, um Versorgungslücken im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom zu schließen.
Vodafone bietet auch schon 5G Standalone an
Foto: Vodafone
Vodafone hat in dieser Woche das 5G-Standalone-Zeitalter im Porsche-Entwicklungszentrum Weissach eingeläutet. Anders als die meisten anderen 5G-Netze ist die Mobilfunk-Architektur im Entwicklungszentrum als durchgängige 5G-Standalone-Lösung im 3,5-GHz-Frequenzband aufgebaut. Damit ist auch die für die Industrie wichtige Technologie Network Slicing möglich. Das ermöglicht temporäre Teil-Netze mit garantierten Bandbreiten und Latenzzeiten für bestimmte Anlässe und Projekte.
In einer weiteren Meldung haben wir vom Start des 5G-Standalone-Netzes im Porsche-Entwicklungszentrum berichtet.