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Windows-7-Start: Was das System bringt und was es kostet

System-Builder-Version: Vollwertiges Windows 7 für unter 80 Euro
Von Ralf Trautmann

Zudem ist es Microsoft gelungen, den Windows-Ressourcen-Hunger von Windows etwas zu bremsen. Die Systemvoraussetzungen liegen für die 32-Bit-Versionen bei einem 1-GHz-Prozessor, 1 GB RAM, 16 GB verfügbarem Harddisk-Speicher sowie DirectX-9-fähigen Grafikkarte. Wer die 64-Bit-Variante installieren möchte, benötigt abweichend mindestens 2 GB RAM und 20 GB Platz auf der Festplatte.

Zwar versprach auch Vista eine Lauffähigkeit bei 1 GB RAM (sogar mit 512 MB sollte es sich offiziell begnügen), aber in der Praxis "krückten" PCs mit einer solchen Ausstattung ziemlich vor sich hin. Zudem darf nicht vergessen werden, dass Vista bereits Anfang 2007 erschien, der Ressourcen-Hunger aber im Bezug auf das neue Betriebssystem auch nach diesem in der PC-Welt langen Zeit nicht zugenommen hat.

Trotzdem sind die Angaben zu Windows 7 natürlich Mindestvoraussetzungen. Somit sollte nicht jeder XP-Nutzer darauf hoffen, dass sein im Jahr 2001 erworbener PC mit Windows 7 ein angenehmes Arbeiten ermöglicht, zumal Computer damals zum Beispiel gerne noch mit 256 MB RAM kamen und damit nicht einfach mit Windows 7 funktionieren.

Netbook-Nutzer indes sollen in Zukunft vermehrt in den Genuss von Windows 7 kommen - und damit Microsoft verstärkt dieses Segment erschließen, das bisher eben zwangsweise mit XP bestückt wurde. Wie sich das neue System auf einem Medion Akoya Mini E1212 schlägt, haben wir bereits getestet.

Windows 7 schon ab unter 80 Euro

Widows-7-Logo Windows-7-Logo
Bild: Microsoft
Ganz billig ist Windows 7 nicht: Die offiziellen Preise für die drei hierzulande erhältlichen Versionen liegen bei 199,99 Euro für Home Premium, 309 Euro für Professional und 319 Euro für Ultimate. Wer Windows XP und Vista nutzt, kann auch eine Upgrade-Lizenz erwerben, die aber auch nicht wirklich preiswert sind: Hier fallen dann 119,99 Euro für Home Premium an, 285 Euro für Professional und 299 Euro für Ultimate. Ausnahme: Bei erst vor kurzem gekauften PCs gibt es die Update-Variante kostenfrei.

Da Windows 7 jetzt doch mit vorinstalliertem Internet Explorer kommt, ist ein Update von Vista auf Windows 7 ohne Neuinstallation möglich (hierfür ist allerdings mindestens die Installation des Vista-Service-Packs 1 notwendig, zudem ist diese Option nur entlang bestimmter Upgrade-Pfade realisierbar). XP-Nutzer können indes nicht via Update auf Windows 7 aufrüsten, sondern müssen es komplett neu installieren - nach Expertenmeinung aber auch generell keine schlechte Wahl, um sich nicht mit Altlasten des bestehenden Systems herumzuquälen, auch wenn das Vista-auf-7-Upgrade vergleichsweise einfach möglich sein soll - die "Vermüllung" eines Windows-Systems ist Nutzer bestens bekannt.

Doch es geht auch bedeutend günstiger, und zwar mittels der so genannten System-Builder-Versionen, die eigentlich für kleine Hersteller zur Bestückung von PCs vorgesehen sind, hierzulande aber auch ohne PC verkauft werden dürfen (und bereits vor dem offiziellen Start im Handel waren). Was hier fehlt, ist die bunte Hülle, das Handbuch und der telefonische Support - ansonsten erhält der Nutzer eine vollwertige Version, und das zu einem bedeutend geringeren Preis: Home Premium kostet hier knapp unter 80 Euro, Professionell rund 115 Euro und Ultimate ca. 150 Euro. Erhältlich sind diese Varianten unter anderem im Online-Handel und hier auch bei den großen Versandhäusern, wobei sie auch als OEM-Versionen bezeichnet werden.

Eine weitere Option ist das so genannte Family Pack, das für 150 Euro das Upgrade auf Home Premium für drei PCs ermöglicht, wenn diese aktuell mit Vista oder XP ausgestattet sind. Problem hierbei: Das Angebot ist limitiert - auf wie viel Exemplare, ist nicht bekannt und es ist in vielen Shops schon ausverkauft.

Studenten an einer "staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule oder Universität in Deutschland" erhalten übrigens bis 28. Februar kommenden Jahres über eine spezielle Microsoft-Seite eine Upgrade-Option für 35 Euro, die den Download der 32- oder 64-Bit-Variante von Windows 7 Home Premium oder Windows 7 Professional ermöglicht.

Lohnt der Umstieg?

Ob der Umstieg auf Windows 7 lohnt, ist vom individuellen Fall abhängig und liegt natürlich auch ganz simpel im Empfinden des Nutzers. Wenn die Systemvoraussetzungen stimmen und bisher auf dem PC noch XP genutzt wird, kann zumindest sorglos weiter gearbeitet werden: Der so genannte Mainstream-Support ist im April dieses Jahres zwar ausgelaufen - es gibt aber noch dank Extended Support bis 2014 Sicherheits-Updates, andere Updates oder ein neues Service Pack werden aber nicht mehr bereitgestellt. Wer Vista nutzt, erhält den Mainstream-Support noch bis April 2014. Wenn Windows 7 allerdings der erwartete Erfolg wird, ist auf Dauer zu anzunehmen, dass auch die Software-Unterstützung zunächst für XP spürbar nachlassen wird. Zudem wird es für neue Hardware sicherlich für dieses System immer weniger Treiber geben. Bei Vista ist auch hier sicherlich weniger Eile zum Wechsel geboten.

Doch abseits dieser Erwägungen kann natürlich einfach der Wunsch nach einem moderneren System bestehen, das zudem bezüglich der Steuerung durchaus Mehrwert bietet: Hier ist der Griff zu Windows 7 dann sicherlich keine schlechte Option. Computer-Spieler, die auf die immer neuesten Games nicht verzichten wollen, kommen indes zumindest mittelfristig um den Umstieg nicht herum, da neue Spiele auf Dauer das neue System voraussetzen werden.

Wer sich einen neuen PC zulegt, kann nahezu unbesorgt zu Windows 7 greifen, zumal sich in naher Zukunft auch in Gänze wenig PCs mit älteren Systemen auf dem Markt finden werden: Vista ist auf Neu-PCs sicherlich Geschichte, und bei Netbooks lohnt sich der Kauf nur bei so magerer Ausstattung, das es für Windows 7 nicht reicht - ein bei neuen Geräten sicherlich seltener Fall. Alle aktuellen Tests zeigen zudem, dass hinsichtlich der Hard- und Software-Kompatibilität nahezu keine Probleme zu erwarten sind.

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